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Von Edwin Felder "De Henderländer" e ganz speziell gattig Lüt
Es werden nur Texte von über 10 Internet-Seiten publiziert.
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Vollendete Autobiographien: 176
 
Edwin Felder
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Buebe Chöubi im Adlersaal z’Willisou / 10.10.2023 um 15.27 Uhr
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Vorwort
1.
En Hommage a eusi Sproch
2.
E Bueb im Glöck
3.
Grabewägchend hend Schuelfrei
4.
Makabers us em Schuehlade näbedra
5.
"L'Eau de Schmitte"
6.
De Höttebueb
7.
De Mäli ond s'Neueschwanders
8.
De Zirkus chond uf Willisou
9.
Operette à GoGo
10.
Em Lusbueb sini Städtliabendtür
11.
"Satchmo" alias de Ringli Beck
12.
Agschrebeni Hüser...
13.
De Stadtroth ond Wöschwyber
14.
"Schumacher Werke Willisou"...
15.
En Elephant uf em Cheledach
16.
De Glöggi ond s’Heilig Bluet
17.
Was hend Göttin Freyjia ond e Chilter vo Willisou gmeinsam?
18.
Sägmähl als fatale Liebesbewis
19.
S’Grozzemandli ond Napfgeischter
20.
Katharina Peyer die «Willisouere»
21.
L’Act de Médiation ond de Lonzi
22.
De Zytlischangali vo de Mörisegg
23.
Gödou Deredingers «Höudetate»
24.
De Schürgmeindamme
25.
De Chele Lätsch alias Suur Öpfou Meier
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De Jööschtali
27.
«S'Öschtlichi Gau»
28.
S’Hinderland im Isebahnfieber
29.
En Hinderländerkrimi vo anno 1694
30.
Buebe Chöubi im Adlersaal z’Willisou
31.
Wörterbuech för henderländisch "Ungüebti"
Mundart…Dini ureigeti Sproch, zeigt der wär de Besch, wohär de Chonsch ond ergendeinisch au wohäre de wersch go. Si esch din Frönd, dini Muetmacheri ond Geliebti, bedüted Heimat ond get der Geborgeheit!
Mundart...
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  Vorwort

Mundart...

Mundart…

Dini ureigeti Sproch, zeigt der wär de Besch, wohär de Chonsch ond ergendeinischau wohäre de wersch go. Si esch din Frönd, dini Muetmacheri ond Geliebti, bedüted Heimat ond get der Geborgeheit!

En Hommage a eusi Sproch
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1.  En Hommage a eusi Sproch

 Du besch vo Lozärn? Nei vom Henderland. G’hörsches de ned…? 

…hend die Chnuschtis z’Lozärn inne mech gfrogt ond hend ned emol gwösst was e Ankebock esch. Mer Henderländer send eüs doch gwohned was Uftreit werd, Rüdis Stübis, Radiboz, met Hut ond Hoor oder Liberemänt, das heisst de öppe Tuttiquanti alles Ufzässe. Ned nome Ech be halt e so, nei mer Allizäme, die ganzi Blootere, Chend ond Chegou, de Chniperi ond de Chnauseri, au glich wie de Chnupersager ond sogar de eländigi Gimmermee, au dä ghört dezue.

De Baartli wo de Moscht holt hed ne guet Ghuuset. Jeze tuet är Huuse, wöu är de ned als eine gälte wet wo Gschmalbartlet dörs Läbe hed müesse go. E Schmürzalicheib ond e Choderi esch är worde. Nome no Chlitüschle, Gänggele ond Brösmali-gschäftli chasch met em jeze no mache. Muesch em immer Nochecheibe dem Chnuschti, ond trotzdem macht er macht e Lätsch als hät er öppis Bosged ond die ganzi Tschuggerei wär hender em här. Das esch jo ned z’Verwondere be dem Karsompou, Gestellasch ond dere Schwetti vo Grömpou vor sim Huus. Hääl esches ded obe im Winter worde ond derzue muesch Rüüdig ufpasse bi dem Ghöi. Bigott es esch keis Gföu, das alles au no Azluege be dem Möschteler ond Ruech dehei.

Wenn ech alle als Chend hendere Frigor be goge Schnousse de hets emänd es Donnerwätter gäh. Das han ech aber i chauf gno. Die feine süesse Sache send emmer no besser gse, als es Muul voll  Wäschpi oder gar Hampeissi die mer emmer weder adroht worde send. As chline Schnodderi ben ech kei Finöggu med Merzefläcke oder öppe e Laferi gse. Au ned es Nüütali oder es Fägnäscht wo wie en Häftlimacher omhärgfiguretlet esch. Mer hed mech ehner müesse es bezzali Chüderle damit ech Justemänt oder ächt Kudemänt zor Zyt weder Hei cho be. Au im täufschte Winter, wenn’s Gschnebelet hed ond richtig Chalt esch worde, so dass d’Finger agfange hend z’Neggele. Jede vo eus Buebe, au wenn är med de Zonge vor Chälti a de Isestange gkläbt esch, hed wölle de gröschti ond härtischti Sidiaan ond Bodesiech si.

Mer hei, der hei, si hei, e Balari heitreit. Mer göi, der göit, sy göi ohni Parasol id Schwömm. Me duet ned Gschmäderfräsig, wenn eim de Buur nome G’seichts vom Äber met Metou drinne, ond ned subers Fleisch vo de Söi zom Z’vieri abieted.

Wie chonsch au derhär, das nennsch du G’sonntiged si? Ohni e Hausbändu gosch mer de ned z’Chöut, ond nemm e Munifisou met. Es chönnt emännt de no si, dass die cheibe Nider der wönd Abpasse.

D’Schloflüüs hend en blooged. Es esch a der Zyt, dass mer alli met de Hüehner Ondere, i d’Fädere, is Strou oder is Guschi gönd. Chasch au d’Bei Strecke, e chli Abligge, de läng Wäg goge Hocke, Nöile oder Schluune om derno de ned z’gäch’Schnarchle wie en Sparsagi, dass mers ämänd no Zäntome ghört.

D’Muetter hed no zue mer gmeint: Bring mer jo kei Hotsch, e Scheesä, e Pfluutere, es Huschali, e Sträggele, oder gar es Räbise med uf e Hof. Muesch au ned grad als erscht’s met ere is Guschi gompe ond si gogge Säddle, als wär seie öppe nomme es Pfond Dräck. Dänk dra Bueb, s’Probiere ged Chend, drom heb Sorg zu der ond lueg guet Ome, dass Eini wo zue der passed, findsch.

Eusi Sproch, s’Henderländerdütsch. Esch zwor vo mer med de Muettermöuch ufgsoge worde, doch med de Johre de nome no ganz hende änegstöut. Parlez vous francais, Do you speak English, Parli italiano, sprichst du Deutsch ond dezue deno die ganzi verfluechti Grammatik. För veli Johr zwor ganz wichtig, z’Äme med em Dude, em Leo ond em Langescheid. Jez aber im höchere Alter tued sech die «alti» sprochlechi Freiheit för mech ganz neu uf. Si verspricht mer ned nome ächti Gfühl, ungahnti Freiheite ond onbefangnigs Erläbe. Nei, si zeigt der wär de Besch, wohär du chonsch, ond ergendeinisch au wohäre du wersch Go. Si esch din Frönd, dini Heimat ond au es bezzali dini Geborgeheit. Si verzeiht der alli Fähler, denn Du besch es wo si formuliert.

 

E Bueb im Glöck
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2.  E Bueb im Glöck

Es esch a eim vo dene vele schuelfreie Mittwoch oder Samschtignomittäg afangs vo sächzger Johr passiert. Erwartigsvoll ond wie emmer a söttige Tage, hend mer jöngere Grabewägbuebe ond Meitli verosse Uri Schwyz Onderwalde, Plan Versteckis oder öppe Völkiball gschpelt. Mängisch send do bes zo zwänzg Chend dra beteiligt gse ond de ganzi Grabewäg esch zom Spellplatz worde. Nüd, aber au gar nüd het öis chönne dervo abbringe die Nommitäg alli metenand z’Verbringe.

Gar Nüd?

Mou Mou, es hed do öppis gäh ond nome dä Omstand hed mech chönne dezue bewege, dass ech die illuschtri Grabewägbandi a söttige Tage verloh ha. Unmittelbar näbe em Hecht Fredou ond em Parisienne rond schlotende «Cestbienggi» vo de Schmtte, het äs e ganz e chlini Garage vom Baba Schuhmeier gäh. Ded inne wartet gedoldig de englische «Morris Minor Eituusig» us de föfzger Johr, uf sini glägentlichi Erweckig dör de «Baba» oder dör Eine vo de grössere vo sine Buebe. Blanget hed ned nome das Autöli med emene Motörli vo nome wenige Kilowatt. Blanget han au Ech emmer a dene Täge uf es Usfährtli med Baba Meiers Autöli. Mer sälber Dehei hend damals zwar au scho es Auto gha, en Simca Aronde esch es gshe, dä hed aber ganz wit ewäg i de Bleuematt onde, immer lang uf sin Meischter müesse warte.

Jeze zrogg aber zo dere Mini Garage vo Meiers am Grabewäg. Die Garage met dem graue Tor esch vo mer persönliech a söttige schuelfreie Nomittäg met Argusauge beobachtet worde. Hed sech a dene Täg dete de öppis bewegt, denn ben ech hellwach worde ond be urplötzlech näbedrah gstande. «Darf ech med cho, Baba», esch mini Frog emmer weder gse. Meischtens esch die Frog med emene be-härzte, «Jo stieg i» vo Meiers beantwortet worde. Glöcklech ond z’Frede han ech de im Fond vom Auto Platz gnoh, ond ha de meischtens scho gwösst wos häre werd go. Hindere id Rohrmatt ond witer zom Sagemättali, wo Meiers alle no es Stück Wald bewirtschaftet hend. Immer a de Buechwiggere entlang uf de Chanzugrabestrosse fascht bes ganz hendere, äbe bes chorz vor em alte «Sagali» dem urtömleche Chrämerlade met ere chline Beiz näbezue. Dethäre hed eus alle de Baba Meier noch getaner Arbed im Wald, zom z`Zvieri iglade. Bevor es aber i die berümth ond beröchtigti «Schwarzi Beiz» gange esch, hend mer alli aber immer müesse öppis derför Tue. De Vater Meier hed «Bürdelet» ond sini Buebe, de Edgar ond de Migou hend Bäum umto. Auch ech ha scho i junge Johre dörfe methälfe chlineri Bäum umzlo. De Migou hed dezo dem Zwäck meischtens e Chälberstreck a Stehl am Ändi vo dere grosse Handsagi agmacht. Das dorom ech as chline Schnufer e echli witer us de Gfahrezone wägbecho ond d’Sagi trotzdem uf Zog blebe esch.

Grad binere söttige Aktion esch es de einisch passiert. Uf ere Wystanne heds au no es Vogounäscht gha medere no flogunfähige Chräie im Näscht. Mer hend üs damols Entschlosse dä Vogou Hei z’näh ond dör en Frönd vom Migou, em Hellmöller am Schlössliwäg, lo Ufzieh zlo. Uf e Name «Salesi» hend mer dä Vogou grad no tauft ond hend die Chräie in e Kartonschachtle zom Heinäh guet de verpackt.

Wäg dem Salesi hemer nätürli a dem schöne Nomitag, ned wölle ond chönne uf euses grandiosi Abschlosszvieri bi de Mame Soppiger im Sagali verzechte. De Igang zo dere Beiz esch damals no dör de Chrämerlade, voll vo allerei Garsoumpou, grad inne i die gueti Gaschtstobe gange. Es hed ei einzige grosse Tisch med Bank näbscht es paar Stühel ond e grosse Chauscht gäh. E grossi, wonderschöni ond handbemolti Petroliumfunzle esch öber dem Tisch ghanged, ond die hed de öppe grad zwe ganz wichtigi Funktione erföllt. Zom Einte hed si eus allne i dere Stobe scho am frühne Nommitag es schumriggs Liecht gspändet, ond zom Andere hed si au no als Brissago ond Stompe Azönder dienet. Do derzue hend Buure, d’Waldarbeiter ond au öppe e Regierigsrot us em nöchere oder witere Chanzugebiet, eri fascht verchätschette Brissagi oder Toscanelli uf das Gstell gstöut. Nüd hed me Vergüdet ond me hed so no einisch dene Stümpe es zwöits Läbe ighucht. Tradition esches au gse, dass heisses Wasser för es guets «Kaffi Luz» de scho am Morge frühe zom z’Znüni bereitgstande esch. Das hed me Dethinde au brucht, wohlwislech nome zor innere «Desinfizierig». Aber das au nome profilaktisch, i de Erwartig vonere aziehende Grippe wo grad chönnti im Amarsch si. Auso de, de Grondsatz det Hinde esch gse, täglech mindeschtens ei grösseri Ration Henderländer Kaffi med Bere ond Öpfou Schnaps. Dodermet esch mer för alli Evantuliatete vom laufende Tag gröschtet gse.

Do damols die Beiz no e «Schwarzi» esch gse, hed me sech jo politsch uf neutralem Bode befonde. Somet hend au Metgleder vo de «Class Politic», Partei hin oder Här, immer weder e Grond gfonde om das Sagali uf neutralem Bode chönne ufzueche, om ungsröhrt z’Dischpidiere ond evtl au die Einti oder Anderi politischi Vorabsproche z’Träffe.

Esch es de gäge de Obig gange hed de Baba Meier zom Ufbroch gmahnet. Gfahre esch mer de emol nome grad die erschte hondertfözg Meter bes zor Buechwiggerebrugg chorz vor em Sagemättali. Eine vo de Söhn vom Baba esch de meischtens Usgstige ond hed sis Hömli a beidne Arme hindereglitzt. Schnöu abe i d’Buechwiggere ond met de blotte Arme onder die grosse Stei im Wasser. Nor es chlys Wyli spöter esch es de mini Ufgab gse die usgschleuderete Forälle us em höche Gras goge izammle ond dene de Todesstoss mittus ere Kopfnoss z’gäh. Somet esch de auno grad s’Meiers Nachtässe gretted worde.

Dehei acho hend mer näturli euses Mitbringsu, de Salesi, zom Hellmöller hindere brocht. Vo dem Tag a ben ech i dere Voliere am Schlossbärg zom Durgascht worde. Es paar Woche spöter hed me de Salesi de weder freigloh. So verwonderlech es au gsen esch, de Salesi sch ned devogfloge, nei er esch i der Umgäbig be eus Chend blobe. Zor grosse Freud vo mer, aber au zor Freud vo allne Chend im ganze Schuelhus. Immer i de Zäni Pause, wo är täglech ond au regumässig während dem ganze Sommer verbi cho esch, hed dä Vogou allerlei Schabernack met eus Chend chönne tribe. Zom guete Abschloss esch de Salesi de au no vo mer «literarisch» imene Ufsatz verewigt worde. Leider esch die damoligi bewärtig vo dem «Meischterwärch» dör min Lehrer, ned ganz e so Guet wie mini Beziehig zom «Salesi» usecho.

Grabewägchend hend Schuelfrei
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3.  Grabewägchend hend Schuelfrei

Mer Grabewägchend hend i üsere Freizyt domals nome Verusse uf de Stross, oder i de Wirtschaftsgebäude vo Wermelingers ond em Hecht Fredou, grad näb em Magazin vom Gschirrli-Peyer verbrocht. Versteckis, Völkerball, Rollschuehfare, Umhärestriele, Streiche azettle ond vel anderi Speli, send a dene Nomitäg alle Trompf gse. De Grabewäg hed för us alli s’chline Paradies bedüted. Ned nome wöu mer frei hend chönne mache was mer hend wölle, nei au wöu de Grabewäg bes ufe zom Gambrinus, eus ganz bsonderi Vorteil ond Vergnüege bote hed.

Zom Bischbel im November ond Dezember om d’Wiehnachtszyt, esch emmer de Nordmann med sinere Wiehnachtsustellig Trumpf gse. Hesch Dorscht öppe gha, de besch halt ome Gambrinus gschliche. S’Marie oder eri Schwöschter hend sech de scho för es Sirüpli lo Erbarme. Zwar wäri för de Dorscht bim Mölk sine Eltere vor em Hus s’Wasser jo ständig glofe, aber das esch äbe för üs ned guet gnueg gsi. Lieber send mer no schnell goge Luege, öb ächt i de Rössligass ned es Fenschter vo de Worschti e spalt offe wär, ond mer bim Meier Schang hend chönne om es Redli Worscht goge Bättle. Hed das au ned klappet ond bim Tübaliwirt ond Bamert heds au nüd gäh, hesch nomeno chönne bes Riechsteiners oder bi de Muetter Mänz verbiluege, öpps ächt ned no Räschte vom Zobig vo de Arbeiter uf em Tisch gha hed. Kei Option esch för mech alle Heigo gse, wo eigentlech emmer es Zobig gewartet hätti. Aber äbbe, frömdi Chriesi schmökit emmer besser ond so ben ech vel lieber no schnell bi de Meier Meischti (Schuhhaus Meier) verbigange. Dete hets immer öppis gäh, wöu d’Meier Meitschi ond de Baba Meier a üs Fäuder Chend e bsonderige Narre gfrässe gha hend. Wohl betütelet jo scho fascht e chli öberbemuetteret ben ech derno weder zo mine Gschpändli gstosse. Gäge die haubisebni het denn de markanti Familiepfiff vo eüsere Muetter döre ganzi Grabewäg uf ond ab tönt. Das hed Unmissverständlech bedütet, «Hei Cho ond zwar Plötzlech». E zwöite «Warnpfiff» het’s somet nöme bruucht, denn Ämtlizyt ond am Siebni z’Nacht hend med Nochdrock gruefe.

Ab em Maye, wenn mer vo Kneusocke träge uf Barfuess umgstellt hend, het’s es mängisch gäh, dass mer noch em Z’Nacht no einisch hend dörfe Use goge Spele. Spötestens aber gäge die halbi Nüni hemmer weder müesse Deheim si. Dämol aber ohni e Warnpfiff vo eusere Mame….!

Makabers us em Schuehlade näbedra
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4.  Makabers us em Schuehlade näbedra

Ufgwachse ben Ech uf de Sonnsite im Städtli Willisou, wo mini Familie sed em Johr 1886 en alti Beiz med dem wunderschöne Wirtshusschild us em siebzähte Johrhunderd betrebe hend. Näbe üsem NochBuur, em Hecht Fredou vo de Schmitte, hed de Baba Meier sin Schuhlade gha. D’Chend vom Baba Meier send euseri Spellkamerade gse, wo mer es zwöits Deheime gha hend ond vel Zyt met ene verbrocht hend. Im Schuehlade vo erem Vater heds en Apparat gha wo üs alli magisch azoge hed. Wenn es öppe kei Chunde im Lade gha hed, send mer Chend i Lade gschliche ond hend üs uf die Wondermaschine gschtellt. Drü Chend hend glychzitig chönne luege was i der Maschine so fluoroszierend ufglüchtet het. Es send eusi eigete läbige Fuesschnoche gse, wo dörs «Pedoskop» schuurig grüen afo uflüchte hend. Das «Fluoroskop» met zwöitem Name, hed mer damols brucht om be de Chend die richtigi Schuhgrössi chönne z`bestimme. Dass die Dosis Röntgestrahle wos bruucht hed derzue, chönti gföhrlech för d’Mönsche ond ganz speziell för üs Chend chönnti si, hed damals no niemer glaubt. Jedefalls hend mer Chend die Glägeheit immer weder gnotzt z’luege wie schnell mer doch us üserne Schuh dönd usewachse.

"L'Eau de Schmitte"
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5.  "L'Eau de Schmitte"

De Fredou Hecht, en körperlech imposanti Person emmer med Lederschorz, schwarzem Grind ond met sinnere donnernde Stimme handierend, das esch de Städtli Schmid vo Willisou gse. I dere Schmitte, grad zwösche em Schuehmeier ond de Sonne gläge, hed är sine vele Buurechonde ond de derzueghörige Ross mächtig chönne de Marsch blose. Undiplomatisch, wie es sini Art esch gse, aber i sim Innerschte doch Härzensguet, hed er eus Chend ond ganz speziell au mech trotz sim Gehabe eifach nome fasziniert. Wenn emmer möglech ben ech zo em öbere i die Schmitte ond ha dem Schauschpel wölle Biwohne ond vor allem han ech wölle «Bischmöke», wenn si d’Ross hend afo Bschlo.

Vom Grabewäg här bis före, das heisst genau bes vis a vis vom Paulus Bronne, esch die grossi Butig nome ei grosse abfallende Schluch gse. Vom Grabewäg zor Sonnsite is Städtli eifach, das esch en passable Schlichwäg för eus Chend gse, wenn eusi Muetter de «Heichopfiff» us em Fenster blose hed. S’Risiko derbi, dass mer vom alte Hecht verwötscht worde wärit esch zwor do gse, das hemmer aber immer weder i Chauf gno.

Em hendere Teil vo de Schmitte hed es Platz för maximal vier Ross gha. Massivi Holzplangge als Unterlag vo dene Stellplätz, hend de Ross d’Sicherheit bote, dass si während dem Bschlo en guete Stand hend chönne innäh. E chli witerfohre, uf halbem Wäg is Städtli, esch die grossi Ess med emene grosse Cholereservoir onde enne, ond es Wasserbecki zom Abschrecke vo die glühige Hufise gstande.

Das esch de Arbeitsplatz vom Josef, pardon em Seppi oder wie mer alli en grüeft hend de «Cestbienggi» gse. Er de Handlanger, Gemmer- ond Bringmermönsch vom sim Chef, är esch en ganz e bsondrige Ma gse. Sis Markerzeiche esch dä Schlitzohrigi Blick ond emmer e Cigarette im Muhwinkel gse. Die hed är bes uf wenigi Milimeter abegraucht ond sech debi fascht nie sini Schnörre verbrönnt. D’Mulegge send med der Zyt emmer dönkler worde ond hed fascht die glichi Farb agno, wie sis med Cholestaub verschmierti, emmer schwarzi Gsicht. Schaffe ohni e sone Schlot im Mul, das hets bem Cestbiengu ned gäh. Do hed är de e Linie gha, ond nome ei Marke esch för en i Frog cho. Parisienne rond emmer ohni Filter för ganzi füfenachtzg Rappe s’Päkli. Öppis anders het’s ned gäh.

S’Rauche, respäktiv s’Schlote hed zom Cestbienggu sinnere Läbeslideschaft ghört. S’Bsorge vo sinnere zwöiti Liebi im sim Läbe, täglech es par Fläschli Bier, esch de scho diffiziler gse ond hed müesse guet zom Vorus planet si. Sin Chef, de Fredou, hed es de öppe gar ned gärn gse, wenn är annere Fläsche Gärschtesaft umegmämmelet hed. Esch är med ere Bierfläsche vertwötscht worde so hed’s de öppe gräpplet ond gsirachet, dass d’Wänd nome eso gwagglet hend. De Alfred Hecht hed’s eifach gar ned gärn gse, wenn de Cestbienggi sin Gärschtesaft be eüs i de Sonne oder im Tübali obe esch goge Bsorge.

 

Ei Lichtblick hed es denno im Tagesablauf vom Cestbienggi ghä. S’usdehnti Mittagsschlöffli vo sim Chef em Fredou, hed em die grossi Freiheit bote sin Vorrat a Gärschtesaft weder à jour z’bringe. Er hed dä aber müesse guet verstecke, damit de Fredou si ned öppe findet oder gar usläre tuet. Genial, aber e chli gwönigsbedürftig esch sis einsami Tranksame-versteck gse. Onder de Ess im Cholefach hed er e brandschwarzi Holzchischte platziert. Gross gnueg för sini Tagesration vo dem heilige Gärschtesaft, ond zuedeckt med Flammchole förs täglech Füür. Uf de Ess die glüig Funke sprühende Hufise, bereit för e Zwöierschlag uf em Ambos, onder de Flammchole emmer parad ond bereit, dä prickelndi Gärschtesaft, um derno Schlock för Schlock, bi de sech nöchscht bietende Glägenheit d’Kehle vom Cestbiengou dörfe z’Erfrösche.

Chef ond Handlanger schaffe Hand i Hand as chönti nüd, aber au gar keis trüebs Wässerli die Harmonie zerstöre. De Bsitzer vom Ross de Buur, är hed die schwierigi Ufgabe gha während em Usschnide vo de Huef Ufezha. Noch em Usschnide chond s’Apasse vo de funkesprühende Hufise. Urplötzlech verwandlet sech de hinderi Teil vo de Schmitte in es chlises Rauch- ond Näbumeer. En Härzbetörende Doft, «L’Eau de Schmittte» esch Entstande. Es feins Döftli, bestehend us em Gschmack vo frösch gschissne Rossbomele, gmischt med em «Odeure» vo dene uralte urintränkte Holzblangge, ond letschtändlech als Hauptzuetat de Gschmäcklidoft vom brönnende Huf. Das hed de die goldig, jo fascht söchtig machendi Mischig förs «L'Eau de Schmitte» härgä. Nor eis hed das i de Auge vom Cestbienggi no chönne öberträffe, es Bier us sinnere Holzchischte. Wenn de das prickelnd ond schümendi Nass dör sini Kehle hed chönne Aberötsche, sobald de Alti Fredou sin Gascht zom z’Nüni oder z’Vieri bätte hed. Das esch einzig mol am Tag gse, wo de Cestbienggi ohni siner andere Lideschaft frönend, em Parisienne Schlote us cho esch.

Worom ech das alles weiss?

Us verständleche Gründ han ech als Chend während em Bschlo vo de Ross ned dörfe i de Schmitte awäsend si. Ech jedoch, als Drüchäshöche ond immer gwonderige Bueb, han emmer wölle debisi wo öppis am Laufe gse esch. Not macht erfinderisch ond siehe da, au ech ha min Logeplatz be dem Spektakel gfonde. Uf de Meierstäge hockend, grad e chli sitlech usserhalb vo de Schmitte, hed äs es grosses Milchglasdrahtfenschter med emene offne Guggerli gäh. För en besseri Loft währendem Bschlo, hed das Guggerli immer müesse offeblibe, ond hed mer so erlaubt die Szenerie Filmrif chönne z’Beobachte. De krönendi Abschluss vo dem «Film» esch denn aber no offeblibe. Esch d’Arbet am Ross fertig gmacht gse, so hed de Fredou sin Chond ufe is sis Büro zor Abrächnig bätte. Das esch die Glägenheit gse för ne chorze Cholegriff id Chischte. Cigarette us em Mul, d’Fläsche a setzte ond drissg Sekunde spöter esch si lär gse. Die bruni Fäsche chorz is Gägeliecht ghebet, nome zor Kontrolle öb jo kei Tropfe vo der Chostbarkeit übrigblibbe wäri, esch denn sin Blick meischtens zo mer zom Guggerli Ufegange:

«Edwin, gang hei ond hol mer es Parisienne rond ond dezue e Fläsche Bier. Seisch i de Serviertochter ech chömi de spöter choge zahle. Pass de aber jo uf, dass dech niemer gset!»

Esch de Cestbiengi einisch guet ideckt gse, met Tranksame ond dene ronde Speuz verursachende Zigis, so esch d’Wält för en weder in Ornig gse. Nüd me hed siner Lune chönne trüebe. Gschaffed hed är die ganzi Woche vom Mäntig bes am Samschtig Mittag vom frühne Morge bes am spötere Obig, ond das ohni Unterlass. För en w-chtig esch nome gse, dass de Gärschtesaft gflosse esch ond em Zigis nie usgange send. Z’Chele oder i Usgang am Sonntig go, das hed är ned för nötig ghalte. Ech ha en nie Gsonntiged innere Beiz gse hocke, om öppe sis wohlverdiente Wocheänd z’gniesse. Nei, au am Sonntig esch är med sim verdreckte «Blauma», aber zom Wocheändi emmer med emene frösch gwäschne Hömli, i de hendere Schmitte be offne Tör ghocked. Gedoldig hed er gwartet bes eis vo üs Chend verbi cho esch. «Gosch mer schnöu is Tübali ue ond…… Das sind die gflöglete Wort vom Sonntignomitag gse, wo sini Wält weder id ornig brocht hed. Es esch eim e so vorcho, dass de Cestbiengi nomme druf gwartet hed, dass es Mäntigmorge wird, ond är weder darf afo «Bloche».

Einisch oder zwöimol im Monet esch de Mäntig för d’Städtli Schmitte e ganz bsondere Tag gse. A dene Täg esch au de Alfred emmer scho am frühne Morge i de Schmitte gstande ond hed lutstarch Awisige för de abrochni »Grosskampftag» gäh. Als erschts hed de Fredou die drütörig bruni, städtlisitigi Igangstöre sperangelwit ufgmacht ond hed das jongi Tagesliecht i fordere Teil vo de Schmitte ineglo. Au dete esch e grossi Esse med e hufe Chole gstande, aber zom Leidwäse vom Cestbiengi, dämol ohni sim iserne «Notvorrat». E grosse Hufe Chole hed mer zom Glühe müesse bringe, om die füf bes acht vom Wagner brochte Holzräder chönne z’Bereife. Das Bereife vo dene Räder, en unsäglech schwäri ond schweisstribendi Arbet, esch die grossi Spezialtät vo de Städtli Schmitte gse. Städtli uf ond Städtli ab hed jede Gschäftsma ond jede Bsuecher a dem Tag metbecho, dass im Städtli öppis ganz bsonders passiere tuet. Amene gwöhnleche Wärchtig hed niemmer vo de Städtlibsuecher sech öber die wonderschöne, is Trottoir iglassene rosafarbene Steimarmorplatte med emene Isehogge i de Metti, gwondered. Die Platte esch eifach do gse ond die meischte hend ned gwösst för was die chönnti guet si.

Näbem afache vo de Chole, zonere ständig rotglühende Gluet, esch s’Ufbocke ond s’Ufzieh vom Wagerad reini Chefsach gse. Uf das hed de Fredou wie en Häftlimacher glueged. Maas ond Istellig hend de genau müesse stimme damit die Räder de au jo zentriert platziert worde send. Bim Bereife vo de Wageräder im gsamte Ablauf hed es nome ei Chef gäh, nähmlech de Fredou med all siner Erfahrig. Nüd hed dörfe schieflaufe. De Flachisereife, wo im Afangsstadium vom Berarbeite no gar kei Reife gse esch, hed is Für müesse um glühig z’wärde. Hend de Stärne richtig afo funkle esch de Fredou med em Cestbiengi zom grosse Ambos übergange. I der einte Hand die grossi Isezange ond i de andere Hand e schwäre Schlegu. So hend die beide im Zwöitakt das Ise öberem Ambos rond gschobe bes em Fredou sis Augemass gseit hed, es esch guet e so. Das Ise chond nomol is Für ond wird mehrmols heiss gmacht. Esch das alles passiert, de muess es schnöu go ond niemer darf im Wäg omesto.

Hend d’Hälfer die vier Sprötzchanne am Städtli-

bronne voll med Wasser gföllt? Legit Hammer, Zog- ond Stemmise am rechtige Platz ond ned öppe gäge d’Hand? E letsche Blick id Rondi ond e chorze Schrei vom Fredou: «Achtung mer chömme» ond scho hend die Beide de glühendi Ring i d’Zange gno ond send noch use gsecklet zom schönrosa Stei. Ufgleit ufs Holzrad, do fod de Reife grad afo rauche ond brönne. Chef ond Handlanger nänd s’Zogise id Hand, om dä Reife öber die Holzfälge chönne dröberzieh. Schnöu muess das go, sösch verbrönnt die ganzi Sach. Grob grichtet wird med dem Schlegou ond es tönt dörs ganzi Städtli uf ond ab. Schlag öber Schlag, ond weder ei Schritt witer nomol s’gliche. Dasde öppe jewils grad zwoimol ganz Rondome.

«Wasser, wo esch das cheibe Wasser», schreit de Fredou med sim gwaltige Organ. Scho esch de Cestbiengi do ond schreckt das Ise med Wasser us de Sprötzchanne ab. Gfohr esch verbi ond Hnadlanger wie Chef beruhige sech. Es god nomeno as Norichte vom chalte Ise med emene Holzpflock ond zwe Schlegou. S’Rad stellt mer nomol chorz is chalti Wasser, damed es no ganz cha uschüele, ond scho vod de nöchschti Dorchgang vo Neuem a.

Dämol hed ned mis Guggerli ned muese als Logeplatz härehebe. Nei ganz komfortabu ben ech uf mim rote «Wisa Gloria» Drürad ghocked ond ha dem tribe, z’äme med de ganze Grabewägbandi chönne vom Trottoir us Zueluege. E chli Beduure han ech med em Cestbiengi de scho gha, ob sim gosse Dorscht be dere heisse Arbed. Me as nome einisch ben ech schnell heigschliche ond ha mine Eltere es Fläschli vo dem begehrte Gärschtesaft gschtibitzt, ond si em «Josef» frei Hus glefered.

De Höttebueb
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6.  De Höttebueb

Ech be knapp zwölfi gse e chline Schuelrebell, ond be täuif im vorpupertäre Alter gsteckt. E Poschtur wie en jonge Chraftprotz, das hed mech damals unszeichnet. Eine voller Speuz ond au Sportlech es chlises Ass, aber schuelmässig voll of Kollitionskurs med mim jonge ond no unerfahrene Lehrer. Mer Beide hend eusi Machtkämpfli, wo emmer es nome gange esch, ganz offe metenand ustreit. Ech ha natürlech damals ned wölle wohr ha, dass am Ändi de Lehrer ond ned öppe ech am längere Hebou wördi hocke. Mini agstrebti versetzig id Mittel- oder Sekundarschuel esch de au plötzlech nüme zor Disskussion gstande, was sech am ändi vom SchuelJohr de au bewohrheitet hed.

Zo dem Chröppou vo Lehrer no eis Johr meh id Schuel? Nei Danke, das chond gar ned i Frog!

Ech ha mech chönne öbber es siebets PrimarschuelJohr be emne altverdiente Oberstufe Lehrer, de doch no för en höcheri Schuelusbildig qualifiziere. Dezwösche esch aber de no so mängs passiert, was mis zuekönftigi Läbe beiflussd hed.

Miner Eltere hend sech de lang berote ond hend de Entschloss gfassed mech no meh ond no läbesbejohender z’Untestötze. Als erschtes hends si Beschlosse, dass es a der Zyt währi mech i de Dinge vo Ma ond Frou e mol so richtig Ufzkläre. Min Vater hed de au vo miner Muetter de Uftrag gfassed, die doch i de damalige Zyt no es bezzali heikli Ufgabe z’öbernäh. De erschti Sonntig esch de au no oni das «Läbensgspräch» zwösche Vater ond Sohn verbigange. Erscht am Sonntig druf heds de uf Drock vo de Muetter gheisse: «So jeze er Beide, machet e Spaziergang ond nänd euse Hond, de Zorba au grad met.». E mim Vater esch noch dem dem «Befähl» gar nüd me anders öbrigblibbe, als i mer ond em Zorba z’pfiffe ond mehr send abdüüsed richtig Sprötzehüsli. De Ufe bes zor Öli, rächts ab am Mühlebächli ond am mim ehemolige Chindergarte verbi, hemmer alli drü no Tuch i d’Wält usegluegt ond kenne hed es Wort gseith. Uf de Höchi vom Bündner Vehdockter ond em Wildhüeter grad obedra, hed’s de mi Vater nömme Usghalte. Genau gägeöber vo de Grundsagi hed er gstoppt ond meint ganz Ärnscht zo mer:

«Weisch du we das eso got, zwösche Ma ond Frou»?

Ui, jeze hed är mech doch uf em lingge Fuess verwötscht. Im erschte Momänt han ech ned grad chönne Antworte, denn e söttigi Frog han ech vo mim Vater nie erwartet. Chorz han ech Überleit ond ha denn Spitzbüebisch gantwortet:

« Jo Papi, das weiss ech scho alles, dass esch mer alles nüd me Neuis».

 D`Erlichterig ond das Ufatme vo mim Vater säuber, genauso au wie vom Zorba eusem Hund, han ech i mer förmlech i mehr inne gspöhrt. Chorz druf abe meint min Vater zo mer, ganz eso wie zwe Männer metenand düend Rede:

«Jo Bueb, de esches jo Guet, s’Mami hed drom gmeint du segsch no ned richtig Ufklärt ond ech sölli e moll med der vo Ma zo Ma Rede»!

De räschte vom Spaziergang, hindere bis zom Hirserewasserfall, hend mer drü «Manne» derno völlig erlichteret ond z’frede chönne under d’Füesse reschpektive Pfote näh.

Dermit send aber de ned alli «Problemli» vo emene so junge Chraftprotz wie mech us deWält gschobe worde. Zom guete Glöck esch min Vater au no Waisevogt ond do dermit au Verwalter vom em Spittou zueghörigi Schlosshof gse. Zwe fescht Agstellti ond ganz e Hufe Helfer us em Spittou hend dä Hof zo dere Zyt no fascht täglech, näbscht dene Hufe Tierli, beläbt. De Meischteknächt mit sim Mäller hend uf em Schlosshof obe de Ton agäh. Eines Tages hed de min Vater de gmeint, öb ächt ech ned au es paar Batzali wölli verdiene, es gäbi Arbed obe im Schlosshof. Di sueched en guete Hüttebueb för am Obig om med de Möuch id Chäsi z’fahre. Föfzg Rappe näbscht emene Z’Nacht bes Busmes deheime, das ligi de scho dene, hed är no gmeint. Aber gäll dänk dra, wenn du das machsch, das gölted de för alli sebe Wochtäg. Wend de einisch ned chasch de bsorgsch för en Ersatz under dine Frönde, hed Zuesag vo mim Vater för dä Job de no glutet. Jedefalls ech ha die Ufgab öberno, grad ned z’letscht darom, wöul ech uf dem Hof e ganze bsonders treue (Lideswäg-) Kamerad för mech vorgfonde ha. Riggo hed dä gheisse, ond hed es Stockmass vo fascht sebezgg Santimeter ond gäge die sächzg Kilo uf d’Woog brocht. Zwor ned Rasserein, aber es Hofhundgmisch vo de Marke Troitttoirmischig. E treui Seel bes a Bach abe, solang är Abonde gse esch. Esch Är aber nome einisch vo de Leine abcho de send siner Frühligsgfühl i em erwacht, ond es esch om en Gscheh. Wie er bim Läse vo dere Gschicht chönnid erkenne, hend mer Beide somet ganz guet zonenand passed.

Jede Obig, chorz vor de Sächsi ben ech vo Deheime abgseklet ond ufe i Schlosshof grennt. Chum ben ech det Obe acho ond ha Brätter vom Gölleloch beträtte, het es afo gottsjämmerlech Jaule ond Bälle vom hindere Teil vom Hof här. «Riggo gos Mad» esch Devise gse ond ech ha pressiert sis Gschirr ond de Möuchwage bereit z’mache. Esch alles parat gse, denn han ech henders Huus müese dä Chraftprotz vo emene Kärli goge hole. Dör de Stall döre, amene wilde Muni verbi esch är de meischtens nome uf zwöi Bei met mer im Schlepptau us em Stall gstörmt. Esch Är aber einisch Agschirred gse, hed urplötzlich Rueh gherrscht ond me hed nome no s’hohli Chlopfe vo sim Schwanz uf de Göllelochbrätter ghört. Sogar die möuchschlabberndi Chatze vor em Stall, hend en nömme chönne gross ufgregge. Vollkomme z’frede hed är of mech gwartet bes ech de alli Bränte fertig ufglade ha. Vier bes sächs Channe Möuch, je noch Saison han ech emmer derbi gha. Auso bes zo hondertzwänzg Liter wysses Gold, ond nätüürli au d’Verantwortig derför, send uf minere doch no sehr schwache Schultere glaschtet. Vom Schloss obe abe esch es verreckt stotzig dörab gäge d’Öli gange, wenn mer e so grossi Ladig hendedroff gha hed. Em Riggo esch das glich gse. Ä resch med mer im Schlepptau dörabgsecklet öb Ghaue oder Gstoche. Egal öb ech noche ha möge oder de au öppe ned. Es hed nüd anders gäh as de ganzi Eicachser hende ufe uf de Absteller abezlo, denn e Bräms het’s keini gha. E Fonkestrahl hed jedesmol afo ufsprüeh, so dass mer alli drü Mönet hend müesse zom Fredou Hecht id Reperatur om e neue Ständer go lo ännemache. Im letschti steile Bez, abe zom Sprötzehüsli ond zom Hl. Bluet, han ich s’Ladegwicht e chli chönne azieh, damit de Eiachser au usbalanciert esch worde. Med riese Schritte esch es de dörs nideri Tor is Städtli inne gange. Am erschte, zwöite ond au no am Paulusbronne, ond somit au amim Dehei verbi. Am Poschtplatz han ech de Riggo meischtens de chönne zöggle, ond är hed Lammfromm die letschi Strecki abe zom Chäser Sommer onder sini Pfote gno. Einisch acho hed är Rueh gäh ond er hed nomeno gwartet uf sis Wasser won ech em jedesmol organisiert ha. Jeze esch es a mer gläge, die schwäre Channe abem Charre z’Hiefe ond Möuch uf d’Woog ond is Chessi dörs es feins Siebli inne z’schütte. Hendehär han ech de zwöimol sächzg Liter Serte för d’Söi, näbscht de lääre Brännte met hei ufe Hof müesse bringe. Das esch i mim Uftrag innbegriffe gse. Im Sommer e Schläck-stängou ond im Winter es Möckli Chäs hed de alti Sommer mer als Hüttebuebe meischtens de zuegsteckt, so dass sini Frou de jo nüd gmerkt hed.

Ab dör Büsch ond Heizue hed äs jeze gheisse, aber dämol nömme dörs Städtli, denn «d’Show Time» esch scho lang verbi. De Grabewäg oder d’Adlermatte deruf im flotte Marsch eschs gange, immer i de Hoffnig die Eifamiliehusbsitzer heigit eri Wau-Wauali sorgfälltig igsperrt, sodass de Riggo ond ech oni Konflikt dör de Grabewäg oder döre Adlermat-tedschungel hend chönne döruflaufe. Am Sprötze-hüsli acho hend mer Beidi zerscht emol es chlises Päusali brucht.

«Chom Riggo mer Beide packits»

…han ech derno ufmonternd zo em gmeint, wohlwissend dass ned ech s’ganzi Gwicht tue Schleipfe sondern dä armi Cheib vo Hond, ond das de ganz allei. Im Ölirank obe het’s scho weder es Päusali bruucht, das hed emmer müesse si. Treuhärzig ond stark för de letschti Stutz ufe zor Stadtmur ond zom Schloss hed de Riggo sech buechstäblech am Rieme grisse ond ech Latschi nomeno eifach so näbedra. Ändlech im Schlosshof acho ond witer ufe zom Ablade vo de Serte i Söistall, om derno alli Channe met söttig heissem Wasser suber Uswäsche, das hed de au no müesse si.

Zrogg im Schlosshof hed mini sorg em Riggo golte. Wasser vom Schlossbrunne, sovel är nome hed möge Suufe ond genauso hed min Schicksalfrönd au no öppis z’Frässe brucht. Vorbereitet esch dä Schmus vo de Büri worde ond de Mälli hed derför gsorged, dass emmer gnueg dervo ume gse esch. Ech han auso nomeno chönne Serviere, ond kei drissg Sekonde spöter esch radibotz nüdmeh uf dem Blächtäller gse. Dä jeze lammfrommi Kärli folgt mer dör de ganzi Stall am wilde Muni klaglos verbi. Hende Osse vor sim Hüttli luegt er mech nomeno treuhärzig a. Han ech emänd öppis Verässe? E chli frisches Strouh förs sis Hüttli, das wärs was är no sötti ha.

Die ganzi Zyt as Hüttebueb med emene so e tolle «Frönd», derzue e verständnisvolle Meisterchnächt, emene Amsterdamer scheggende treuhärzige Mälli, vellne Möschteler ond Mägd us em Spittou als Hälfer, die hed mech unheimlech prägt ond gformet. Tolerant ben ech det Obe worde ond au a mer sälber Gwachse ben ech, ob dem vele Leid ond dene Schicksal wo ech derbi ha chönne Beobachte. Hed e Sou Gfärlet oder e Chue hed dä Obig no wölle Chalbere de heds ned gheisse, ech gang jeze Hei. Med em Mälli z’äme ben au ech de i Schoregrabe inneghocked ond han gholfe a de Chetti t’zieh. Esch de das Chälbli einisch uf dere Wält gsond acho esch, erscht denn ben ech Heigange.

De Mäli ond s'Neueschwanders
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7.  De Mäli ond s'Neueschwanders

Fascht jede zwöite Tag han ech min Vater, de Waisevogt hindere i Spittou zo de Schwöschter Oberin begleitet. Ech als chline Drüchäsling han mech uf dä Bsuech immer gfreut, aber au gförchtet.

Gfröit dorom, wöu d’Chuchischwöschter im erschte Stock es grosse Härz, sprich veli Guezzli för eus Gofe emmer parad gha hed. Jedoch das esch ned ganz alles gse was mech a dem Armelütspittou so azoge hed. Nei, uf de Rücksite vom Spittou heds e drüstöckigi hölzigi Osseveranda gha, die sech wonderbar zom Versteckis spele geignet hed.

Gförchdet dorom, wöu dä Spittou i eusne Chenderauge u es bezzali gförchig vorcho esch. Eusi Forcht, vor allem vor em oberschte Stock esch ned ganz unbegröndet gse, wie das hützotags nochwyslech bekannt worde esch. Det Obe send nähmlech frühner die Igsperrt worde, wo sech ned ad «Spittou Regle» ghalte hend. Eine bes drü Tag Igsperrt sends worde, wenn sie sech konsequent gweigeret hend eri zuteilte Ämtli uszfühere oder sech so vor de Arbed emmerweder dröckt hend. Genauso esch verfahre worde, wenn de Einti oder Anderi sech innere Beiz bim Mämmele hed lo verwötsche. Hed öpper vo de Insasse wölle s’Hus verlo, de hed Är oder besser au Seie, sech bi einere vo dene zwe Schwöschtere müesse abmälde. Das hed de aber ned emmer e so guet funktioniert. Vor allem d’Manne hend do eigentlech es liechts Spel gha. Ere Schlofsaal esch grad näbem Igang  vom Spittou gläge, ond derzue hend si au no täglech müesse ufe id Spittouschür (Schlosshof) goge Schaffe, oder s’Znüni reschpektiv z’Vieri i Stall ond ufs Fäld de Lüt bringe.

Veli vo de Bewohner vom dem Bürger Spittou han ech as Bueb no persönlech kennt. Die Einte send offe gse, die Andere eher Verschlosse ond Chnuschtig. Kritierie worom öpper im Spittou hed müesse sin Läbesobig verbringe send em Läbe entsprechend mannigfaltig gse. Ei Hintergrund als Basis hend aber alli Insasse gha. Jede ond Jedi vo dene send «Armegnössige», aber au heimatberechtigte döre ere Heimatschy vo Willisou, gse.

Allergattig Choschtgänger send i dem Spittou so währed de letschte öber zweihondert Johr i ond usgange. Arbeitswilligi näbe Arbetschüche. Geischtig Wiffi näbe Behinderte. Die ganz Grissene, näbscht de absolut Clevere ond derzue emmer weder öppe au es Original.

Grad e so eine esch de «Lach-Soppiger» gse med sim Markezeiche, em markant dominant oder au mängisch nervöse Lache. Ned jede im Städtli hed «das Lache» goutiert ond so hedme mer verzellt, esch de Lach-Soppiger de au öfters emmer weder Missbrucht  worde. De Spengler Gödou esch grad e so eine gse, wo alle gärn no e chli Zöislet hed ond e chli zuesätzlechs Öl is brönnendi Füür gworfe hed. Wenn alle Tierarzt Grüter sälig i einer Ruhe hed wölle id de Bierhalle äne sis Fürobigbier zelebriere, hed de Gödou em Lach-Soppiger med Absicht ond klammheimlech föif Bazze zuegsteckt. Die föif Bazze hends im Hosesack vom Lach-Soppiger de ned öppe lang Usghalte. Schnurstraks esch au är i d’Bierhalle öbere ond hed sech eine oder zwe vo dene billigschte Fususchnäps gönnt. Gspannt hend alli andere Gäscht derno wissend nome druf gwartet, was jeze passiert wördi. Natürlech s’Unvermeidlichi esch passiert. Chorzom hed de Soppiger afo Giggele ond Lache so, dass är nömme hed chönne ufhöre, was de Vehdokter Grüter wederom fascht zor Wyssgluet brocht hed. Do druf abe hed är jedesmol grad Zahlt esch ufgstande ond esch schnurstracks Heigange.

Genauso au de Nägali Sepp, är esch en willige Hilfschnächt im Schlosshof obe gse. Guet Gsonntiged, med Frack ond emene Rondgögsli (Melone) hed är si modischi Trend för de Chelegang am Sonntigmorge hoch zelebriert.

E bsonderei Nommere esche de Meier Seppali gse. Är, de ned gwählti doch sälbschernannti «Spittou-Gmeindamme» esch em Schaffe, wenn emmer möglech us em Wäg gange. Är esch emmer weder öppe au uf es Reisli gange ond so hed me de Seppali z’Lozärn inne wäge Omestriehle ohni z’Schaffe ufgriffe. Das hed derzue gführt, dass er en flissige Gascht vom Sädou (Gfängniss) worde esch. Einisch heig eine vo sine Kollege en gfrogt, wies de au so segi i dem Sädou obe. De «Gmeinamme» hed druf abe nome gmeint , eigentlech gar ned so schlächt. Er heigi emou guet Gläbt, e chlIi Gschaffed ond förs sis Schaffe heigi är au no zäh Franke Lohn becho. S’Dommi derbi sigi nome gse, dass die Cheibe Wärter em no nünfranke föifeünzg abzoge heigit, för Choscht ond Logis.

Zwöi wo ech sälber no ha dörfe persönlech kenne, send die Gschwöschterte Neueschwander gse. S’Rosettli ond de Schnorregiege Chregou. S’Rosettli esch e härzensguete Mönsch gse aber äbe au es bezzali Pläm Pläm derzue. Ned so de Chregou. A em esch es Schnorregiegetalent verlore gange. Är hed gweösst wie är sini Fähigkeite cha profitabel Umsetzte. Das zwor ned i bari Münze so doch i Form vo Gratis Schnaps oder emene Glas sure Moscht, ond wenn immer möglech à Go Go.

E Zytlang hend mini Grosseltere ond au no mini Eltere i de Sonne, scho früh am Morge ab de sächsi, Beiz offegha. Vor allem d’Schnapsgänger ond anderi Mämmeler send damols scho früh am Morge met dem arbeitende Volk unterwägs gse. So au Neueschwanders Chregou. Er hed zwor kei Gäld gha, deför aber sinni Schnorregiege. I de Sonne hed er sech emmer e Stuehl gschnappet ond onder de grosse Uhr hed är scho ganz früh am Morge agfange Schnorregigele. Är hed so lang gschpillt, ond ned öppe ufghört bes de Einti cho esch, ond dem Mämmlibrueder es Moscht oder öppis Schnappsigs zahlt hed. Kei Beiz em Städtli esch vor em Chregou ond sinnere Schnorregiege secher gse. Er hed im Lauf vom Tag secher alli siebzäh Städtlibeize mindeschtens einisch med sinnere Awäseheit beglückt. Hed’s aber im Städtli onde nüd me här gäh, esch är schnurstracks id Spittouschür ufe gange ond hed dete sis Glöck wölle versueche om dä unbändige Dorscht chönne z’Lösche. Es hätti zwor näb de Schür en Gratisdorschtlöscher gäh, aber Wasser vom Schlossbrunne gäge sin unbändig Dorscht?

Es tschudderet mi grad, wenn ech nomme dra Dänke, dass Neueschwander’s Chregou au nor ei Tag hätti müessti luters Wasser gäge sin Dorscht drinke. Clever hed är i söttige Momänte müesse si, denn gäg de Meischterchnächt ond dem Amsterdammer scheggende Mälli (Melker), hed sini Schnorregiege kei Chance gha. Aber är doch ned blöd, hed die Beide in- ond osswändig chönne läse. Vom Meischterchnächt hed är gwösst, dass das en ufrächte Ma esch, med dem mer jo no vellecht hätti chönne wäg emene Gläsli Moscht rede. Jedoch aber äbe nome wäge eim Gläsli Moscht.

De Mälli esch de do scho en bessere Kandidat gse för sin fast täglich astrebbte «Moscht Öberfall». Au de Mälli sälber hed zo de «Mämmelersektion» ghört, nor hed das nimmer wölle wösse. De ganz Morge döre esch är emmer weder hendere i Moschtchäller, grad näbd  em Roschtou, ond hed sech Eine oder zwe chorzigrossi Schlöck genähmiget. Send de Kühe schlossemend Gmälled, Potzt ond Gstreglet gse, esch de Mäli i sini Chammer obem Fuettertenn för es halbs oder au es Stündli goge es «Schluni» mache. Genau das esch em Chregou sini Zyt gse om dä Moschtöberfall ändlech i Tat chönne omzetze. De Schlosshof hed är wie sin Schnudderlompe, inn ond uswändig kennt. Är hed genau gwösst us welem vo dene drü füfhondertliterfass er sini Tranksame mues Schöpfe. Ned emmer esch alles Guet gange, aber doch veli Mol gar ned eso schlächt.

Irgendeinisch hed de Alkohol au bem Chrigou de doch sin Läbenstributt gforderet. De Schnorregiegeler esch is zwöiti Glied träte ond gli dröberdabe au grad no abträte. De Zuefall hed es wölle, dass sin Platz im «Ändlager» grad näb dem bekannte Lehrer ond Musiker Emil Steffen z’lege cho esch. S’Rosettli Neueschwander, sini Schwöschter wo en überläbt hed, het de au pflichtbewusst Grabpfleg überno. Eines Tages stoht si so am Grab vom Chregou, luegt öbbere zom Orgerle-Könschtler Steffes Grab ond meint de Gfällig: Gällit Herr Steffe, das hätid der au nie dänkt, dass zwei so grossi Musiker wie Är ond euse Chregou ämänd doch no Näbeenand z’Lege chömed.

De Zirkus chond uf Willisou
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8.  De Zirkus chond uf Willisou

Ech glaube es esch im Johr nünzähhondert feüf e föfzg oder sächs e föfzg gse. Damals hed de Zirkus Pilatus vo de Familie Bühlmann z'Willisou, ide ond näbede Fäschthalle einisch müesse unfreiwillig Überwintere. För üs Chind us em Städtli, ond ganz speziell för mech, esch das die Sensation vom Johr gse. Em Zirkus sälber esch es zo der Zyt ned so guet gange. Direktion hed damals grösseri ond chlineri Problem gha ond si send chorz vor de betrieblichi Schliessig gstande, was de au tätsächlech 1958 passiert esch.

D'Alexandra Bühlmann, Tochter vom Direktor, hed de scho damals de berühmti Clown ond Hochseilartischt Pio Nock, wenigi Johr vorhäne ghüratet gha. De Pio Nock sälber esch einisch em nünedrissgi vom Hochseil abegfloge ond hed set dem en glähmte Oberarm gha, was praktisch sis Ändi als Artischt bedüted hätti. Er esch uf Rot vo sim Vater de zom "Dumme Auguscht" im Zirkus worde. Das hed em aber gar ned gnüegt ond gfalle. Er hed weder ufs Seil ufe wölle ond hed anere Kombination Hochseil, domme Auguscht ond Raubtier mehreri Johr för die Nummere güebt. Es esch de sini wältberühmti Nummere, de "Clown uf em Hochseil öberem Löiechöfig» notabene ohni Sicherig, drus entstande.

Noch em Konkors vo sim Schwiegerätti, em Martin Bühlmann im achtefüfzgi, esch är i de verschidenschte euröpäische ond schwyzerische Zirkusse med dere Nommere Ufträte. So au a de Landesusstellig Expo 1964 in Lausanne, won ech en zom erschte  weder einisch gse han. Spöter hed er es Engagement z`Amerika med sinere grandiose Nommere öbercho. Be de"Greatest  Show on Erth", medem Zirkus vo de Ringling Brothers, esch är de ganzi ganzi füf Johr Tag för Tag ufträte. Im Johr 1973, bemene Engagement im Madison Squere Garden z’New York, esch denn das Unmögleche de wirklech passiert. A dem dänkwördige Obig esch är vom Seil zo de zäh Leue is Chöfig abe gheit. Geischtesgägewärtig hed de Dompteur de Storz chönne med sine Arme abmeldere ond er het en derno unverletzt vor dene Leue chönne rette.

"The Show Must Go On"… denn am Tag druf esch är med siniere Tochter scho weder als Clown uf em Hochseil ufträte.

Mech als chline drüchäshöche Chnopf, wo damals no i Chindsgi, zo de Schwöschter Maria Viktoria i die hinterschti Klass vom neue Chindergarte gange esch, hed das Schicksal vo dere Familie no ned gross interessiert. Worum au? Mini Zirkus-Wält hed damols nome us emene halbzahme rosa Pelikan i de Fäschthalle bestande. Jede Tag han ech de Pelikan dörfe füettere, ond han au mini vele andere Tierli i de Fäschthalle nome welle goge Bsueche. Derbi han ech natürlech alles rond om mech ganz vergässe.

Das hed Folge gha. Mini Eltere send ned grad vo ängschtleche Natur gse, doch won ech emmer weder z'spoot oder gar nömme i Chindsgi zo de Schwöschter Maria Viktoria gange be, do hed mer Grossalarm im Städtli gschlage. Me hed mech afo sueche aber de ned grad gfonde. De Wachtmeischter Lampart, de Lampi vom Polizeiposchte Willisou, esch zuefälligerwis a dem Tag be üs deheime im Restaurant ghocket ond hed am sim zwöierli omegmämmelet. Chorzentschlosse hed au är sech innoffiziell uf d`Suechi noch mer gmacht. Är esch es denn au gse wo mech ond min "Frönd" de Pelikan, zmitztinne i de Stallbox fredlech zämmehockend,  med gfonde hed.

Fazit förs mis ganzi witeri Läbe vo dem ganze Gschichtli esch drom worde…

“The show must go on, no matter what happens ”.
Operette à GoGo
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9.  Operette à GoGo

Theater Gsöuschaft vo Willisau esch anno 1805 gröndet worde. I dene zwöihondertachtzäh Johr vo erem bestoh, hend die Theaterbsässene Willisouer öber sebezg Ufführige bes noch em zwöite Wältchrieg ufgführt gha. Mitti de föfzger ond bes inne id sächzger Johr hed de Theather Gsellschaft fascht alli Johr met ere neue, no ufwändig inszinierte Operette oder Singspel ufgwartet. Laie Schauspieler aber au Laie Sänger vo Nah ond Färn, hend sech damals met Inbrunscht ond Härzbluet dra beteiliged. Erscht veli Johr spöter hed me de afo Semi professionelli oder gar professionelli Sänger us Nah ond Färn z’engagiere.

Jedesmol änds Sommer hed me dene ganz bsondere Theaterlaie agspört, dass si emmer nervöser worde send ond gspannt druf warte bes Probezyt för d’Opperette vom laufende Johr weder afo tuet. Bekannti Willisouer Manne ond Froue hend do metgmacht. So öppe Dora Fälder vom Coiffeur Fälder a de Bahnhofstross. De Kaiser Hugi, dä näbscht sim Theathervirus au no Stadtschryber esch gse. D’Steffe Elsi, d’Schwöschter vom berühmte Musiker Migou em Lehrer, ond ned z’vergässe de Bisang Dölfou em Versicherigshängscht vo de Baloise. Au min Vater, de «Sonne Fritz» ond Waisevogt Fälder, esch vo dem Virus ned nomme echli befalle gse, nei er hed sogar als Theaterbsässe golte, ganz zom Leidwäse, aber au ganze Stolz vo minere Muetter. Zom Leidwäse darom, wöu bi miner Muetter dör die velle Theaterprobe, de Hauptteil vo de affallende Arbed i eusere öber hundert jährige Beiz, einisch meh ganz ellei hed müesse Meischtere.

Au anderi Konkuränz Theaterspelstädt, segs usem Entlebuch oder bes abe is Aargauische, hend jedes Johr eri neue ond emmer no ufwäderigi Uführig inszeniert. Zwösche de Städtli Willisou, Sorsi, Bremgarte ond Entlebuech esch so öppis wie en Wettbewerb om das beschte Stöck vom Johr entbrannt. Die föif ambionierte Mitopperettler Ort oder Städtli send sehr ehrgizig gse, ond hend emmer weder med ganz moderne Neuinszenierig chönne ond wölle brilliere. D’Willisouer erersyts hend i all dene Johr suverän eri gwohnte aber doch eher traditionelle Stöck gwählt oder för sech usgwählt. Die hend sie med absoluter Lideschaft, Härzbluet ond voller Innbronscht bespielt, wie nahmhafti Kritiker us de ganze Theaterbranche i de Zytige ond am Radio bestätiged hend. Do es paar Bischpel was för Stöck Theatergsellschaft damols im Novämber ond Dezämber z’Willisou hende zor Ufüherig brocht worde send: S’Schwarzwaldmädel, der Vetter aus DingsDa, Wiener Bluet, Walzer Mädel ond der Fidele Bauer send söttigi Stück gse.

Hie ond do han ech als chline Schnodderi, damals ben ich i de erschte oder zwöite Klasse gange, min Vater dörfe am Samschtig oder Sonntig Nomitag zo de Probe im Möhresaal begleite. Vo mim Usgock obe uf de Empore im Saal han ech dem Geschehe uf de Bühni vorne med höchster Konzentration zueglosset und au zuegluegt. Jedes Wort aber au jedes Lied ond kei no so versteckti Geschte uf de Bühni esch mer so entgange. Ech be fascht bi jedem Stück werklech à jour gse, ond ha med mim chendleche Gmüet glaubt, ech chönnti jedi Rolle uf de Bühni glatt besser spelle als die eigentleche Akteure. Zonere grössere oder grosse Rolle het’s de doch nie glänget.

Met de Erlaubnis vo mine Eltere han ech aber dörfe doch min Bitrag zom Stück leischte. Ech be stolze «Platzöer» för die erschte drei Reihe, ganz vorne näbem Souffleuse Chaschte worde. Wie en Häftlimacher han ech derbi druf glueget, dass de letschti Stuhl ganz links usse, immer för mech frei blobbe esch. Bi de Obevorstellige han ech Usahmswis bis zor Pause am viertelab Nüni dörfe blibe ond Zueluege. Nochethär han ech aber sofort hei is Bett müesse, was natürlech ned emmer passiert esch, ond jo niemer hed chönne oder au wölle konterolliere. Nor bi de Sonntignomittags Voerstellige han ich de offiziell das ganzi Stuck dörfe Metvervolge.

Bi de allerletschte Vorstellig vom Schwarzwaldmädel, amene Sonnitg Nommitag esch es denn passiert, was eigentlech ned hed dörfe passiere. S’Hus esch no einisch praglett voll gse. Sänger ond Schauspeler hend sech druf gfreut, dass si noch de Ufführig alli metenand no zomene grössere Fäschtli Iglade worde send. Die tolli Stimmig het sech natürli auf uf d’Bühni übertreit ond do oder dete het me sech au nömme ganz genau a die gsanglechi ond sprochliche Vorlag ghalte. So au im letschte Ufzog vom II Akt, wo de doch scho älteri Witlig sinere

bluetjunge «Perle» en Kuss ablochst on derno ganz verträumt is Publikum use dä berümti Satz hätti sölle uselo: «Da stehst Du Machtlos ….Vis a Vis!

De Koss hed de au stattgfonde z’äme med de erschte vier Wort vom Text. Aber was esch med em Räschte derno passiert? Äbe nüd esch passiert, nome en überlangi Kusspause vom Schauspeller, em Bisang Dölfi, esch agseit gse. Ech, de chli Chnopf vor de Bühni links osse uf em erschte Platz, rötsche ganz närvos vo einer Födlibagge uf die anderi ond Schreie mit kindlech chrächzender Stimm ganz Lut use…. Vis a Vis!

So esch es damals zo mim erschte Uftritt uf de Theatherböni im Möhresaal z’Willisou cho…
Em Lusbueb sini Städtliabendtür
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10.  Em Lusbueb sini Städtliabendtür

Als Willisouer Städli Chend i de föfzger oder afangs sächszger Johr ufgwachse t’si, hed siner Vorteil aber au es paar Noteil gha. Gottseidank je älter dass me jeze wärdit omso schneller hed me die schinbare Noteil weder vergässe. Mer, als unbeschwärt ufwachsendi Nochkriegschender, send damals scho e chli verwöhnt worde dör eusi Eltere. Langsam esch s’Läbe för alli, Eltere wie Chend komfortabler worde. Me hed schnöu agfange die neue «Adväntisches» wie Kühlschrank, Auto oder Färnseh, ond veli anderi Anehmlechkeite, als Säubschtverständlech aluege ond au gforderet.

Es esch zwor Wohr, dass ech im Röckblick secher mängs wo gse esch es bezzali tue verherrleche, aber das esch secher z’Vernochlässige. Eis chamer aber eus als damaligi Schnodderis ned wägplappere, eusi Jogend so chorz noch em zwöite Wältchrieg, hed nome eso vo Neuem ond fascht alltäglecher «Dramatik» gstrotzt. Das hed scho med em Spelle uf de Gass agfange.

Grabewägbandi

S’Riechsteiners, em Pöschliwirt siner Goofe, em Sattler Mänz sis Tröppli ond genauso de Möf, Sohn vom Otto. Bes Bumes ond Tahlmes sends au je zwöi gse ond au be üs Deheime, i de Sonne chömme grad no drü dezue. Esch mer de Grabewäg nome bes i d’Rössligässli ufeglofe so esch die fascht glichalterigi Chenderschar grad öppe explodiert. Bes Schuh- ond bes Bad Meiers sends grad zäme öber füfi gse. De Gschirrlipeyer hed es es Zwillingpärli näbscht de scho grössere Buebe gha. Ned z’vergässe em Stöckli Paul siner Gofegenauso wie de Mölk grad vis a vis. Witer de ganzi Grabewäg ufe bes zum Stärne heds Chender nome e so grägnet. All dene esch nome eis ganz wechtig gse, s’Spelle Med- oder Gägenenand. Em Winter chorz ond intensiv bes d’Finger afo negele hend. Im Sommer derför bes es afo hed idunkle. Pfil- oder Planversteckis, Völkerball, Uri Schwyz ond Underwalde oder öbe gar e Exkursion ufe i Steibroch oder i Gütschwald, nüd esch onmöglech gse. Ned «Toyota» hed dä Sproch erfonde, dä hemmer als Chender scho längschtens afangs föfzger Johr Intus gha.

Es Bsüechli uf mim Schuelwäg

Min Schuelwäg ufe ond zrog vom Schuelhus bim Schloss, esch normalerwis eigentlech i de Direttisima öber de Spittou liecht z’bewältige gse. Das han ech emmer weder Bewese, do ech es fascht täglech gaschaffed ha während de grosse Pause heizrenne, om mer en zuesätzleche Ankebock för de Zrogwäg z’schmere ond dä de au mer gönnt ha. Pönktlech noch ere viertou Stond, zom ändi Pauseglüt vom Glöggi ben ech weder zrogg gse,ond ha chönne mulabbozend a dem Abwartsdrache verbi is Schuelzimmer schliche.

Min Heiwäg vo de Schuel esch de s’eigentleche Problem för mine Öutere gse, aber gar ned öppe eso för mech. Ändlech han ech för mech Zyt ond kei Schuelstress me könnt. Uf de verschiedenschte Wäg obeabe gäge Heizuehend die gröschte ond schön-schte Verlockige uf mech gwartet.

Zom Einte e Bsuech bem «Negeler». Das esch e Schuhemacher vo altem Schlag, i de hintere Gass med fascht brüderliche, jo väterlicher Usstrahlig gse. Oder zom Bühler Sigu, goge exotischi Vögou ond Tierli wie sini Kapuzineräffli, goge aluege. Det häre ben ech aber nome gange, wenn «Blattfuess Sigou» ned grad emene Chüngu s’Fäli öbere d’Ohre abezoge hed i siner Boutig onder em Käser Amrein.

S’Onwerklischte aber doch s’Tatsächlischte esch e verbotne Bsuech im Schlachthus i de Schaalgass hende gse. Gschuddered hets eim als chline Bueb vor dem Bsuech be de Metzger, die ech natürli alli med Name könnt ha. Ganz bsonders Gschudderig esches eim am Mäntig morge, am Chälbalitag worde. Uf die Chälbli hed de scho chorz drufabe de grossi Hammer gwartet, ond scho send die Tierli gradus i Chälbalihimmel gwanderet. Säuber gse, wie das werklech tuet ond macht, das hend mer ganz sälte chönne med aluege. Aber ghört ond irgendwie fasziniert zueglost hemer immer, wenn hender em grosse Isetor d`Manne zom Vorschlaghammer griffe hend.

Me as einisch, hed mer min Vater de verzellt, dass hie ond do e Muni dörs Städli abghaue seg, wöu er sech med sim Schicksal ned hed chönne iverstande erchläre. I ganz früchne Johre, also scho vor längerer Zyt hend Insider druf Gschwore, dass es grad unterhalb vom Leue die gröschte Forälle z’Willisou gäh heig. Das dorom, well alli Schlachtabfäll vom Schlachthus, dör en Kanal chorz nochem Leue id Enziwiggere, igleitet worde sege.

De Märt als Erläbniss för Jong ond Alt…

Einisch im Monet, emmer amene Donschtig esch z’Willisou Märt gse. Mech hed’s a den Tage de meischtens dör d’Rössligass ufe hendere zom Tübali trebe. Deet uf em Chlitiermärt send jungi «reinrassigi» Hofhundali ond sächs Woche alti Säuli, ipfercht i chline Holzgittergstöu, allne Buure feilbote worde. Genauso e schüblete Hühner, Gäns oder sösch alles was hed chönne Chrüche oder Omegfloge esch, hend die Tierlihüzeler feilbote. Füf bes zäh Händler hend om jede Rappe gfeilscht i der Meinig, dass deiss oder jenes Tierli meh oder weniger Wärt segi, als nome grad öppedas was Bote segi.

De Frühligs-, Chöubi-, und Katharinemärt, das send ganz bsonderi Märt för d’Buure ond eri Bedienschtete gse. De billig Jakob hed zwor wie emmer Holzchischtekopfend onder sim Schirm Herkules Hoseträger, Chälberstreck, Mälerstühli ond Läderrieme abote. Genauso wie s’Chrämerlisali eri Hügüs, längi Underhose, Liebestöter oder Büha vor allem i de Öbergrössene wyt öber s’Chörbli E use, hed welle ad Frou bringe. Zuesätzlech hed’s de auno a dene Tage emmer en Maschinemärt uf em Poschtplatz ghä. Do hend d’GrossBuure oder Möchtegärngrossbuure no einisch om de letschti Franke gschnorred, bevor si ändlech de neue Göppu anstatt es Ross kauft hend.

De Hofknächt ond au d’Magd hend a söttige Tage för einisch frei gha. För einisch keini Verpflichtige i Chochi oder im Stall. Au Sie hend einisch chönne hocke blibe ond sie hends Gnosse, wenn’s för einisch g’heisse hed:

Em Adlersaal obe het’s Musig

Em Adlersaal werd Tanzt

Em Adlersaal esch e Tontirozzete im Gang.

Chöubizyt z’Willisou

D’Chöubizyt em Lözärner Henderland, esch e gfreüti Sach. Vor allem för eus Chend ond die vele «Chendblebene» Erwachsene.

Welli Bahne chömed ächt das Johr? Das esch emmer die grossi Frog gse onder eus Chend. S`Rösslispeel vo de Frou Wyss esch secher weder derbi. Ohni eres verwägnig Zogspeel om de goldigi Ring, oder zo mindeschte einisch uf em Königsrössli dörfe z`hocke, das wär jo kei Willisouer Chöubi me gse.

Mängisch hets au die ganz «verreckti» Bahne noch Willisou trebe. So zom Bischpel hed ei Schauschteller afangs de sächzger Johr sogar es Raggetekarussel metbrocht, ond mer hend üs gfühlt wie de Aschtonaut Juri Gagarin persönlich, dä erschti Astronaut wo im einesächzgi is Wältall glfloge esch.

Ei Bahn natüüürli, hed bsonders för d`Meitli ned dörfe fähle. D’Himalya-Bahn, wenn emmer möglech med emene Verdeck wo sech gschlosse hed. Worom grad die Bahn be de Meitschi so beliebt esch gse, han ech persönlech am Afang ned so Begriffe. Jedoch e chli spöter den scho, wenn mer alle z`äme eng umschlunge dör Dunkelheit vo de Himlayanacht düset send.

E ganzi Woche vor em dritte Wocheändi im Oktober het alle s’Chöubi Ufbaufieber onder eus Stettli-chend ganz schüürli afo wüete. Chum esch de erschti hölzigi Schausteller Wage vo de Familie Häsali i de Hindergass vorgfahre semmer alli nomeno om die Wäge omegstriche. Zertscht hends de immer afo Butschibahn Ufstelle ond derno esch d’Schiffli Schauckle ond erscht z’letscht esch die beliebti Hymalaia Bahn dracho. Ab em Donnschtig vor de Chöubi hed de meischtens de Strossewöscher Albisser med sim Gango zäme, die schwäre hölzige Märtstand för dir fahrende Händler afo ufbaue. Nor em billige Jakob, meischtens platziert zwöschem Hirsche ond em SchuehMeier, hed meh nüd müesse zwägmache. Dä hed si eigete Stand med emene riesige rot-wysse Paraplui metbrocht, damet är sini Herkuless Hoseträger, Chälberstreck ond all das anderi Glomp de hed chönne zom Verchauf platziere. Spöteschtens am Samschtignomitag esch de als letschte au no de Hau de Lukas Itrudlet ond hed sin Bock immer vor de Sonne, genau under mim Schlofzimmer ufbauet.

Früh am Chöubi Sonntigmorge send den die fahrende Händler z’Willisou itroffe ond hend z’äme med de iheimische Gewärbetribende eri Ständ agfange z’bestücke. Läbchuechehärz, Birrewegge Schläckstängou, Zockerwatte, brönnti Mandle ond all das Anderi, sösch das ganzi Johr verbotnigs Zügs, hend uf Eus Chend gwartet ond hend zom Gänggele iglade.

Ponkt halbi zähni hend alli Bahne glichzytig afo Laufe. Das aber de no ohni Musig. Ohni Musig deswäge, wöll die letschti Mäss i de Chele erscht gäg di Öufi fertig gse esch ond Cheleobrikeit sech das Usbäte hed. Als Chend hend mer de scho am frühe Chöubimorge buechstäblech e bahnbrächendi Entscheidig müesse träffe. Do uf allne Bahne die erschti ond letschtschi Fahrt emmer Gratis gse esch, so hesch dech müesse Spute wo de wotsch astoh, om eine vo den rare freie Plätz chönne z’ergattere. Richtig agfange hets es denn, wenn die letschti Mäss vo dem Tag fertig gse esch ond d’Herre vo de Schöpfig langsam id Beize gströmt send.

S’Verrockti anere söttige Chöubi esch aber immer gse, dass euse Chöubi Batze, womer vom Götti ond vo de Gotte hend übercho, nie ond nemmer för alli Bahne ond e chli z’Gänggele glänget hed. Förs Dräie a de Ständ om ne wysse Läbchueche hets de meischtens nömme glänget. Gottseidank han ech aber i de Verwandtschaft im Städtli grad zwe Bäckergötti gha (Hecht/Kneübühler), ond so heds üs meischtens doch no zomene «Seikali z’Nacht» med wyssem Läbchueche ond zomeneKaffi Complet glänget. De ganzi Sonntig ond de Mäntig am Chöubimärt, eschs Stettli pragglett voll gse vo Lüt gse, wo sech hend welle es bezzali amüsiere. Bes z’Nacht am Öufi hend chreftigi ond weniger chreftigi Chöubibsuecher versuecht, grad onder mim Schlofzimmer em «Hau em Lukas» de Garus uszmache. Das meischtens ohni Erfolg ond nomme ganz sälte ben ech de vor em letschte Schlag goge Schlofe.

Eis Abentür das stoht no us…

…ond es fallt mer ned ganz liecht euch dervo z’Verzelle. Em «obere» Tor, alli Lüt säge eso, aber eigendlech wär das, das magische ond verwonschni sogenannti «Nideri Tor». Es hed mech scho als chline Bueb gluschtet, einisch chönne det ufezgo goge Luege. Nüd esch, hed es zäntomme gheisse, det chönne chlini Buebe ned ufe. Es esch mer de nüd anders öbrig blobbe min Vater als de Hl. Bluet Pfrondverwalter z’begleite, om i dere Kapälle die Bildgschichte med de drü Chartespeller vo nöchem chönne goge a’zluege. Uf dene Bilder esch dä niederi Torm me als nome einsich, zäme med dene verjäste Type noch erer gemeine Fräveltat abbildet. För mis chendleche Gmüet hed damols de Torm ond s’Hl. Bluet Gschicht irgendwie zäme ghört, denn die Sag hed sech schinbar grad use am Tor im sogenannte Luschtgarte zuetreit.

De Wonsch dä Torm einisch z’Bestiege esch med de Zyt de emmer stärcher worde. Wie aber ufe cho i de Torm wo gar kei normale Ufgang hed, ond wo d’Auto eis noch em andere dör das Loch döre bloched?. Ganz e grobi Iseleitere führt zmitzt im Tor ufe zo nere Falltör, die aber emmer verschlosse gse esch. Be jeder Glägeheit send muetige Schulkamerad ond ech sälber, die Leitere gäge die sächs Meter wit ufegstiege om no einisch z’kontolliere, öpps ächt sdämol werklech verschlosse seg. Eines Tages send es Gschpänli ond ech sälber weder emol a de Iseleitere ghanged. Me hend ufeglueget ond hend das grossi schwäri Schloss am Ändi vo de Leitere vermisst. Das esch eusi Chance gse om die schwäri Falltör ufzdröcke ond scho semmer i Torm inneplombst.

Wer hed do einisch i dene chline munzige Rüm müesse läbe? Hend öppe d’Fürläufer, emänd de Zytwächter med erem Stadttier do Obe d’Nachtstonde verbrocht. Chorzom ufe i die zwöti Etage ond scho stömmer von vonenere med Ise beschlagne Holztöre. «Mach sie Uf und lueg emol inne, oder hesch öppe Angscht», hed de bräveri vo eus Beidne gmeint. Inneglueget hemmer de Beidi, aber wohl derbi esch eus derbi ned grad gse. Die i de Zälle vorgfondni Holzbritsche, med i de Mure iglone Ring för d’Handfessle, hend mer ned wölle gfalle ond hend mer no de Räschte gäh. Much ond Tuch ben ech worde ond es esch mer e so gse, dass dä zerlombti Kärli us de Gschicht vom Hl Bluet, grad wördi näbmer stoh. Tschudderet het es mech am ganze Körper, ond do hed au de Usblick dörs Guggerli uf das ganzi wonderschöni Stettli abe, nüd dra chönne ändere.

Es wäri no en Etage höcher gange, aber grosszögigerwys hemmer mer Beide de uf die witeri Besichtigung de verzechtet. Nome Use ond Abe a die frischi Loft esch Eusi Devise gse.

Es esch öbrigens bes hüte, s’einzige ond au s'letschtimol gse, dass ech de nederi Torm ha wölle ond dörfe goge Bsueche.
"Satchmo" alias de Ringli Beck
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11.  "Satchmo" alias de Ringli Beck

Es war einmal…. So fot doch eigentlech jedes gueti Märli a. Ned e so bi mer i miner Jogend. Mini täglechi Märlistonde hed bim Beck Hecht am Poschtplatz vier, zwische öufi ond zwöufi am Mittag jede Tag stattgfunde. Dä fixe Zytponkt gäge de Mittag han ech fascht nie verpasst, ond ech be de ned öppe de Einzig gse wo druf blanget hed. Aber das wärde mer de no gse…!

S’Hechte Werner ond Fäuders Sonne Fritz, das send Cousins gse ond do dermet chom ech als Goof vom Waisevogt Fäuder is Spel. Scho als ganz chline Schnodderi hed mech min Vater alle med gno, wenn är alle zom Werner uf Bsuech gange esch. Komischerwis esch das emmer öppe om die glichi Zyt passiert wenn min Vater grüeft hed «Wär chond med zom Werni?». Mer drü Sonne Chend hend alle nome uf das Stichwort blanget, damet mer met hend chönne i euses «Beckerschlaraffeland».

Nomme inne, i die märlihafti schmöckendi Bach-stobbe vom Werni, wo grad zo dere Zyt am Hefe Schnägge mache gse esch. Sini legendäre Schnägge send wit ome als die Gröschte ond Saftigschte bekannt gse. D’Füllig hets äbbe usgmacht. Was aber niemmer gwüsst hed esch, dass die Schnäggeföllig nome us Schroträschte, das heisst altem Biscuits ond ganz wenig Hasunösse med Zocker, Zitrone ond e chli Wasser bestande hed. Das esch aber de ned öppe das einzig gueti Produkt gse, wo de Hecht Beck im Lauf vo sim lange Arbeitstag produziert hed. Sini Tagesproduktion hed eigentlech scho am Vorobig met em «Heble», em mache vom Vorteig agfange. Gäge de Morge, zwösche haubi vieri ond vieri hed är de ganz allei agfange sini diverse Brotsorte afo Useschaffe. De ganzi frühnig Morge hed är derför brucht ond gäge die halbi sebni het de Muetter Hecht oder sini Schwöschter, s’Emili zom Morgeässe grüeft, bevor si de Lade för d’Chonde ufgmacht hend.

«Ech be kei Chläbberi auso e Konditor oder Patissier, hed är emmer weder gseit. «Ech be de Beck Hecht». Das esch sis Läbesleitmotto gse, ond das de bigott med aller Inbrunscht. «Auso das Süessi Gschmöiss, das muess ech zwor miner Chonde abiete, aber das esch de ned öppe mini Wält», hed är de emmer weder gmeint».

Au sini sälber produzierti divärse Frucht- ond Rahmglace send scho fascht legendär gse ond hend zom Schnause nome e so Iglade. Miner Muetter eri Sonne Gäscht, hend das au emmer weder bestätiged, wenn si noch em guete Sonntigsbrote zom Dessert i Gnoss vo ere vom Werni krieirte «Vacherin Ischtorte» cho send. Damet die Glacetorte de jo frisch gse esch, hed de Werner sogar alle e Sonntigsschicht ibauet, om sini Chonde e garantiert fröschi Ischtorte chönne ufztesche.

Chorz vor de zwölfe esch jede Tag das passiert, wo mer Chend aber au die diverse Erwachsene Bachstobebsuecher, wie de Mänz Cesi, de Joscht Alfred ond min Vater, scho lang druf gwartet hend. De Cremeschnitte Himmel esch Ufbroche. Ei zäh Zentimeter breiti ond drissg Zentimeter längi Lag guet bachne Blätterteig esch de Längswäg met wenig Himbeerkonfi agfüechtet worde. E Créme Patissieire auso e Vanillecréme för d’Föllig het de Werni scho am Tag vorhär vorbereitet gha. Drom nome no chorz e halbe Liter Rahm gschlage, ond scho hed me chönne die Sach onder die Crémeföllig mische. Au e paar Tröpfe guete Kirsch derzue hend de jo ned dörfe fähle. Bes zo anderthalb Centimeter höch hed die Erschti Lag vo dere Füllig müesse wärde, bevor es de a die Zwöiti gange esch. Die esch de nömme ganz so höch wie die Erschti worde. Das wäg de Stabilität vo dere enstehende «Eiterschnitte», wie si vo eus Chend liebevoll aghimmlet worde esch. Bem Zueluege send eusi Auge emmer gösser ond grösser worde, ond de Geifer hed afo us de Mulegge tropfe. Was jeze no fählt, das esch de Decku als Abschloss. Det druf chond als letschts no de warme Goss us Puderzocker, Zitronesaft ond zwe bes drü Tröpfe Wasser för d’Gschmeidigkeit. Euses Objekt vo de Begirde esch ändlech fascht fertig gse. De Werni hed das Tischlängi Stöck Crémschnitte nomme no müesse i Form bringe, ond derno i Stöckli för de Verch--auf z’portioniere. S’Härzpöpperle vo eus Chend esch i dene Momänte uf em Höheponkt acho, denn jez esch es as Abschnitt ond Räschte Schnabbuliere gange. Die mängisch au awesende Erwachsene hend sech amene frösche Stöck Crémeschnitte erfreut ond mer Chend hend alli Räschte, Rüdis-Stübis, Radiboz ond met Hut ond Hoor, i eusne Müli lo verschwinde.

Die ganz spezielle Artikle ond Hecht Spezialitäte send de erscht alle am Nomitag gmacht worde. So au d’Willisaouer Ringli die vom Hecht Werni no als Einzige vo Hand gmacht worde send. Einisch pro Woche esch är de dra gange ond hed sis alti Familie Ringli Rezept zo neuem Läbe erweckt. Die genaui Rezeptur han ech nie chönne ergrönde, au wenn ech em xmol öber Schultere ha dörfe zueluege. E hufe Zocker, vermischt met Zitrone- ond Orangeabrib ond au de Saft devo, esch med Honig zersch e mol ufkoched worde. Noch em Abchüele het är de sini Gheimmischig a orientalischem Gwürz zom Sud gäh ond hed med Ruchmähl en feine Teig afo ufwirke. Jeze hed dä Teig müesse under Dechi goge Rueh go bevor dä de, meischtens vo de Hecht Froue, zo Ringli hend chönne gformt wärde. Die hend si de uf med Säuschmotz bestricheni schwarzi Bläch getzt, sodass si derbi chläbe blobbe send. Bevor de Beck Hecht sini Willisouer Ringli hed avo Usebache hed är Bläch om Bläch verosse am Joscht-Brunne med Quellwasser vom Schloss obeabe abgsprötz. «S’Wasser vom Schlossbärg machts us, dass mini handgmachte Ringli zo de beschte ghöre», hed de Werner emmer weder betont. Jeze no schnell es halbs Stöndli i de ned allzo warmi Bachoffe ond scho zeichne sech die markant wysse Pönktli, s’Markezeiche vo dem fettfreie Willisouer Ringli Gebäck ab.

Au die saisonale Beckereiprodukt, wie Kneuplätze a de Fasnacht oder wysse «Seikali-Läbchueche» ond au d’Birrewegge, send emmer nome am Nomittag i de Bäckerei Hecht produziert worde. E ganz e spezielli Sach esch om Oschtere ome im Werni sini Oschtarhaseproduktion gse. Afangs Märze hend d’Muetter Hecht ond sini Schwöschter, s’Emili die uralte Schoggihaseforme afo usgrabe, om si mit Watte suber chönne Potze. Jede einzelni Haas esch vom Werni «Schmisiert» (Usgmolt) ond derno met zwöiedrissg Grad warmer Couverture Handgosse worde. Noch em Uschüehle sind die Oschtereier ond die Schwetti vo Hase deno fin süberlech med Zuckereili ond emene Mäschali garniert worde.

I mini ganz jonge Johre ben ech als chline Chnirps meh as nome einisch uf die vom Werni verzellte «wohre» Oschterhase Gschichtli innegheit. Wenns em alle a söttige Tage met minere Awäseheit meh as nome z’Bont worde esch, so hed är mer emmer weder das glichi Gschichtli verzellt: «Loss einisch, du muesch jeze Heizue go. De Oschterhas hed sech be mer no för Höt Obig aköndiget ond wot no verbi cho, om die fertigi Ware för die brave Chend chogge abzhole». Seelig die wos glaubt hend, ond ech be no ganz lang Eine vo dene gse, wos em emmer ond emmer gärn weder vo Neuem glaubt het.

Wie gsheit, Willisou esch scho set jehär es läbigs Städtli gse ond das dörs ganzi Johr dörre, wenn mer sech es bezzali uskennt hed. Ganz bsonders Läbig esches jedes Johr om Fasachtszyt worde. Scho am Frytig noch em Dreikönigstag fönd die ganz verrockte Fasnächtler bi de Fasnachtseröffnig vo de«Karnöffelzonft» afo Nervös wärde. Schlag uf Schlag esch mer de vo denn a zäntomme im ganze Henderland uf jedi Tontirozzete (Maskenball) gange. De vorfasnächtlechi Höheponkt vo Willisou esch zo dere Zyt de Harmonie Ball gse. Keine vo de sogenannte Willisouer Honoratione hed sech derför gha, sech uf dem Ball ned lo z’Blicke. Öppe glich esch es i dere Zyt au eusne väterleche «Crémeschnitte-Schnausis», em Mänz Cäsi, mim Vater ond em Ringli Beck Werner ergange. Vor allem de Mänz Cäsi, en Urfasnächtler par exellence, esch d’Fasnacht es «Sakreleg» gse. Ad Premirig vom Güdismäntig i de Beize, hed är als Clown verkleidet de Narresome au no a sini Söhne eis zo eis chönne ond welle witergäh. Die «arme Cheibe», si hend müesse innere öbergrosse Clowntäsche, als Teil vo Vaters Uftritt Platz näh. Somet send die drü Buebe scho vo frühschter Jogend a met em Fasnachtsvirus vo erem Vater infisziert worde. Im einesächzger Johr hed de Cesi de chorzom met einige andere glich agfressene d’«Napfrugger Guggemusig» gröndet. E Guggemusig med Akteure die för einisch ganz anders, i dere damalige scho fascht e chli verstaubte Hinderländer Fasnachtswelt, e ganz neuartige Uftritt zelebriert hend. Au de Ringli Beck hed i dem Tröppli vo dene «Ungschminkte» sini agmässene ond gebührendi Platz gfonde. De Werni hed zwor weder es Instrumänt chönne spele, no hed är kei einzigi Note chönne läse. Trotzdem escher als dä legendäri «Willisou’s white Satchmo» ond Vorusgauckler vo dere erschte Napfruggertroppe wituse «Berühmt» worde.
Agschrebeni Hüser...
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12.  Agschrebeni Hüser...

Agschribni Hüser get’s im Hinterland «wie Sand am Meer». Ganz bsonders veli get’s be üs z’Willisou. Dä Bruch dass mer eusi, ach so geliebte öffentleche Hüser ond anderi wichtigi Ort aschribe tuet, het me scho be de Grieche ond derno au be de Römer kennt. Grieche hend eri Beize damols met emene Piniezapfe, em Kennzeiche vom Wygott Dionysos markiert. Au d’Römer hend die Tradition zo erer Zyt de fliessig fortgsetzt, ond hend ere Igang zor Taverne met emene Efeuchranz verziert. Warom met Efeu? Meh het damols no fescht dara glaubt, dass Efeu es Mittali wäri das gäge Trunkeheit am nöchschte Tag ond wördi hälfe. Frühner «Efeu» hüt «Alka Selzer», auso vel hed sech de i de Zwöschezyt jo ned gändered.

Einigi Johrhondert spöter, so ungefähr mitzsdrine im Mittelalter het es de grossi Bewägige i de Sach vo agschribene Hüser gäh. Das de im worschte Sinn vom Wort «Bewege. Heerschare vo Krieger ond vel Lüt us Handwerk ond Handu hend sech Länder-öbergriefend damols afo bewege. Grossi ond chlini Ort met Märträcht send a de verschedenschte Hauptroute dör ganz Europa enstande. «Herberge oder ein das Heer bergender Ort» send me ond me Entstande ond die het mer Aschribe müesse damit mer si au finde tuet. S’gliche hend au alli Handwerker, auso de Schmid ond de Sattler ond Metzger ond alli andere Handwerker gmacht. Agfange hed das im Allemannische ond dä Bruch esch au be üs de salonfähig worde. Jede hed wölle metmache ond das esch au de Afang vo de Bildwärbig förs eigeti Gschäft gse. Damols zo dere Zyt hend jo nome sehr wenigi Lüt chönne Läse ond Schrybe.

Die «Händlerschilder» Manie hed öppe vom zwölfte bis is achtzäti Jorhondert aduret. Emmer weder hed aber Obrikeit müesse igrife. Jede Eigetümer vo e somene agschribne Hus med Schild hed nätürli sin Nochbuur wölle med no me Glanz ond Grössi Usestäche. Das hed zo grosse Stritigkeite ond Missgonscht gführt, so dass d’Obrikeit au im Lozärner Land hed müesse Igrife. Om sächszähondert ond einesiebezg esch de au gnug Heu donde gse för Lozärner Regierig. Si hend ghandlet ond hend i de Reformation för «Stand ond Stadt Luzern» dene Missbrüch d’Stirn ond Gsetz botte. Das hed au för alli die agschribene Hüser grösseri Veränderige gäh. Fortan hedme för die wichtigschte Gschäft wie, s’Müllergwärb oder s’Betriebe vo enere Schmitte, näbscht em übleche Umgäld enere Abgabe, au no e Bewilligung müesse chaufe. Das hed au för d’Wirte golte. Jo sie send ganz bsonders gmassgreglet worde.

«Wer bechont die Beiz»… het’s de plötzlech gheisse. D’Stadt ond Twingherre, zB. De Vogt vo Willisou, oder z.Alberwil de von Sonnenberg ond zAltishofe s’Pfyffers vo Altishofen, hend s’Rächt becho «Beherbergig ond Bewirtig Lizänze gäge Entgäld z’vergäh. Vo dene het es zwöi Arte zwösche 1671 ond 1798 gäh. Eimol das «Realrächt oder das Ehehafti Rächt». Das Rächt esch ad Liegeschaft oder as Hus bonde gse. Dernäbscht hed mer au no das Persone oder Chopfrächt kennt. D’Obrikeit esch med de Vergab vo dene Wirthusrächt i dere Zyt rächt reschtrektiv umgange. Grösseri Asam-mlige, Umtrünk oder Fäschtivitete send vo de «Obere Herre» ned eso gärn gse worde, do mer immer weder med gsellschaftliche Unruhe us de Bevölkerig hed müesse rächne. Dorom hed me de au s’Wirterächt folgendermasse klar differenziert:

  • Tavernerächt het golte för:

Beherbärgig, Hochzyte und obendliche Umtrünke met warme Spys ond Trank.

  • Wystuberächt hed golte för:

Wy, Brot ond Käse ond Take a Way.

  • Pinterächt

Usschank vo Moscht ond Schnaps. Wy hed’s  dete keine ghä.

Natüürli hend sech ned alli a die Verornig vo Obeabe ghalte. Mänge Taglöhner esch id Versuechig cho, i sim Heimatli näbezue med ere «Schwarze Beiz» es paar Batze derzue z’verdiene. Die Beize send de zwar keini Agschribni Hüser gse, aber dör gueti Muh zo Muh Wärbig send au die voll im Trend gläge. Näturli hendsech die legale Beize wo regulär e Lizänz hend müesse Erwärbe, sech gäge die «illegali Konkurränz» med ere bsonders guete ond grosse Wärbig (Schilder) afo wehre. I dere Zyt, vom siebezänti bes änds achtzän’s Johrhondert send die vele alte ond schöne Wirtshusschilder vo Willisou de au entstande.

Es Beizeschild hed de au sini eigeti Sproch gsproche ond esch au för de Schrift unkondigi Gascht eidütig bildlech läsbar gse. En Lorbeerchranz im Schild hed Gaschtlichkeit bedütet ond uf das scho erwähnti Efeu als Schildschmock hed meh ond meh afo Verzechte. Esch en Ochs im Bild dargstöut worde, so hends sech i dere Beiz meischtens Metzger oder Buure amene söttige Ort troffe. I de Sonne hed me dörfe es fröhlechs Gmüet erwarte, ond im Leue (Löwe vo Judea) i de Chrone (Drei Könige) oder im Lamm, hed me dörfe vo christliche Grondsätz usgo. En schöni Wystobe hend secher e Räbe ziert ond zonnere Pinte hed de Moschtchrueg zwingend ufs Schild müesse. Gänderet het sech die Sach erscht weder om siebezähhondert achtenünzg, auso am Afang vo de helvetische Zyt. I dere chorze Periode vo nomme grad füf Johr het mer s’Wirschaftsrächt de glockeret ond hed d’Handus- und Gwärbefreiheit igführt.

Om achtzähhondert ome, hend z’Willisou-Stadt die folgende Beize es itreits Tavarnerächt gha: De Stärne, de Schlössou, de Adler, s’Chrüz, s’Rössli, de Hirsche, d’Sonne, de Möhre ond ned z’letscht de Leue. Derzue hets no ei Pinte gäh. D’Willisou-Ländler send gastromässig zo dere Zyt e chli ärmer do gstande. Einzig d’Chrone, ennet de Buechwiggere, heds Tavernerächt bsässe. Wie mer aber alli jo no guet wüsse, hend eusi damolige clevere Willisou-Land Metstriter, i dem oder im andere Chrache hindeobe, i Hüser med met donkler Farb eri illustere Gäscht no bes wyt is zwänzigschti Johrhondert, z.B. im Sagali i de Rohrmatt hende, zor volle Zofrideheit bewirtet. Öb Knächt, Buur oder Lüt us de Obrikeit, alli hend damols s’Sägali fliessig ond hüfig aber au gärn frequentiert.

Nomol gänderet hed sech die gsammti politischi Situation om 1803 bes 1814 i de Zyt vo de «Mediation» i dere au Lözarn zom französische Vasallestaat worde esch. Onder Napoleon Bonaparte send de vor allem Wy ond sehr veli Moschtschänke entstande, die sech aber ned lang hend chönne bhaupte. Überläbt hend z’Willisou bes hüt trotz allne Wirre ond de verschidenschte gsetzleche Verordnige eusi öeuf alte ond mehreri neue Gaschtlichkeits Wärbeträger. Träged mer Sorg zo dene Choschtbarkeite.
De Stadtroth ond Wöschwyber
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13.  De Stadtroth ond Wöschwyber

«Wo wettit d’Willisouer Wyber wyssi Windle Wäsche, wenn d’Wiggere wysse Wy wäri»

Dä Sproch hed z’Willisou bes i die höttigi Zyt sini Göutikeit bibhalte. Wöschwyber send de au z’Willisou scho em sächszähnte ond sebezähnte Johrhondert emmer weder Stadtgschpröch gse. De Stadtrot vo damals hed sech einisch meh veralasst gse, am Donnschtig vor St. Loränz föfzäh hondert nünenachtzg, de G. Schumacher ond sini Frou vor de Rot z’itiere. Dene Beidne esch de Vorworf gmacht worde, dass sie am vergangene St. Margrethetag e wichtigi Verordnig vo de Stadt missachtet heigit. Ganz verdaddered esch s’Wyb vom dem G. Schumacher vor em Rot gstande ond hed nömme gwüsst wo Hende ond Vorne esch, ob dem ungührleche Vorworf vom Rot.

«Öb si de ned wössi, dass innerhalb vo de Stadt-mure z’Willisou kei Husfrou dörfi en Wöschtag Deheime abhalte ond derzue au ned dörfi Bache» …esch si gfrogt worde? A dem Tag nähmlech hed das Frouali klammheimlech deheime för eri Liebschte wölle öppis Süesses bache ond wenn scho au no s’Für brönnt heigi, hed si gmeint de chammer jo no die eigeti Lybwösch im Äschesud grad äbe no Wäsche. Dass de die Aktion völlig us em Rueder gloffe seg ond es afo heigi brönne, das seg bigott ned i erer Absicht gläge. Gottseidank send die vier Fürwachläufer vo de Stadt grad no ome Wäg gse ond hend das Füür no grad e so chönne lösche, dank de Brunne ond em Stadtbach ond em Mölliwasser.

De Stadtrot hed derno per stänger Verordnig vom elfte Februar sächszähondert ond sebenezwänzg folgende Beschloss gfasst:

«…Ist einhellig erkennt, das man in keinem Huss, sig es wer es wolle, kein Wäsch gentzlich nit machen solle by 10 Gulden Buss.». Glichzytig hed me de set föfzähondert achtenünzg s’neue «Wöschhüsslin gröschtet ond machen zu Lahn (Miete). Wer fürthin off der Gassen oder in Hüsseren Wöschen machet, soll man one alle gnad Büssen».

Das Wöschhüsli esch öber nünzig Johr a de Vordergass gstande bevor me de i die hinteri Gass, vis a vis vom «Möhregarte»(Schlossweg) zöglet esch. D’Stadt hed das Wöschhüsli voll med Quellwasser, Stande ond au met zwe i de Muur iglone Chessou för Heisswasser usgröschtet. E grossi Wösch hed damols sächs Schilling koschtet, ond för ne chlini Wösch hed me auno ganzi vier Schilling müesse bläche. De Schlössou förs Wöschhüsli esch vom Stadtbaumeischter verwaltet worde ond dä het by Strof di nome gäge Voruszahlig vo de Wöschgebühr ushändige dörfe.

 

"Schumacher Werke Willisou"...
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14.  "Schumacher Werke Willisou"...

«Sekretariat Schuhmacherwerke Willisau, Guten Tag…Sie wünschen unseren Direktor Herrn Schumacher zu sprechen? Gerne Ich verbinde ins Werk sieben…»

Het’s alle us em Sekretariat vo de «Schuhmacher Werke Willisou gheisse. Diräkter Schuhmacher am Apparat, was chan ech för si tue…»?

So hets tönt, wenn Chonde bim Max Schumacher, vo Bruef Lumpe-, Papier- ond Isesammler a de Chelegass öuf, vor vele Johre aglütet hend. Das ganze gsammleti Altise het er periodisch, met Hilf vo zwe Schulbuebe us de Chelegass, noch Ämmebrugg id von Moos AG mit sim fahrbahre Untersatz, emene grüene Rapid Chlinschteiachserli brocht. Das nume deshalb, wöu är det z’Ämme enne es paar Räppli me förs Kg Altise hed becho. Zwe Schuelbuebe hend meistens dörfe met uf die langi Tagesreis noch Ämmebrugg ine fahre. Das hets de ned öppe Gratis gäh, wie mer en metfahrende Schuelkolleg us de Chelegass brechtet hed. Luegt me im Max sin grüne fahrbahre, aber leischtigsarme Untersatz es bezzali gnäuer a, ond kennt me Strecki Willisou Lozärn us em FF, de weiss mer au wieso. De Eiachser vom Max hed en maximali Gschwendigkeit vo öppe zwölf bes föifzäh Kilometer pro Stond uf d’Stross brocht. Chorz vor und au noch Mänznau gäge Tutesee ufe hets för die beide Buebe de emmer gheisse, «Usstiege ond jeze Schiebe, aber de es bezzali dalli dalli…». Das esch de Pris gse, dä die zwe jogendleche Passaschier, die met wehendem Hoor uf de Brüggi voller Ise onder em Arsch hend dörfe dä «Usflog» met mache. D’Äutere vo dene zwene hend schlossemänd  vo dem waghalsige Unternähme vo de «Schuhmacherwerke Willisou» de au gar nüd gwösst hend.
En Elephant uf em Cheledach
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15.  En Elephant uf em Cheledach

E Chele, das het es z’Willisou vo allem Afang, auscho bi de Stadtwärdi anno drizäh hondert drü, uf em Schlossrain gha. Dervo zügt no hüt de weschlichti «Heidetorm», dä nome ganz knapp met sinnere «Welsche Hube», de Dachfirscht vo de gröschte Hauptchele i de Landschaft öberrage tuet. A dem ursprüngleche Cheleschiff, wie au am romanische Torm, hed es öber die Jahrhonderte emmer weder Neuerige ond Veränderige ghäh. So au anno sächszäh hondert sebenevierzg noch emene Blitzischlag. Damals hed de Sigrischt sin Sohn zom Wätterlüte i Torm ufe gschickt. De Blitz hed igschlage ond de junge Ma esch derbi Omcho. De ganzi oberi Teil vom Torm esch Usbrönnt, ond so esch dä Torm derno zo sinere «Wälsche« reschpektivi zo sinnere Heide Hube cho. Au hed me dä Torm Ufgstocket ond au wederhärgstellt, fascht eso wie er Höt dosto tuet.

Am Ändi vo de helvetische Zyt om achtzäh hondert drü hed me de festgschtellt, dass die bis dahin bestehende Chele för d’Land und Stadtbevölkerig, eifach z’chli worde esch. Achtzäh zäh bes Achtzäh föfzäh hed me de das hötigi, öber tuusig Persone fassendi Chelegebäude de bauet. Die Verantwortleche Architekte send gse, de Josef Singer us Pfaffnau ond de Josef Putschert vo Lozärn. Die Beide hend die Chele dank vele, jo ganz vele Spende ond Gönner, chönne as eini vo de gröschte i de Lozärner Landschaft fertigstelle. Zo dem romanische Cheletorm hed sech de e chline Dachriterspitztorm uf de Oschtsite derzuegstellt.

Ned alli sind met dere damolige Minitorm Konstruktion glöcklech worde. Au hed sech Zyt rasch gwandlet ond vor Allem uf de Landschaft hed me doch wölle wösse, ond vor allem au wölle ghöre, wenn d’Mittags-, d’Wätter-, d’Bät- oder öppe au s’Toteglöggli lüte tuet. Hät me de Heidetorm eifach nome e chli Ufgstocket ond neu Frisiert, so hätti das ned vel gnötzt. Sini nome drüsitige ond ganz chlini Schallöffnige, send ned geignet gse das vorgseni Glüt schallmässig au wyt id Landschaft use z’träge. Au hed me sech statische Gedanke wäg dem Glüt gmacht. No Wechtiger esch de met de Zyt worde, dass absolut kei Platz vorhande gse wäri, om es Uhrwärk met witherom au sichtbare Ziffereblätter chönne Azbringe. Chorz noch em erschte Wältchrieg send de Willisouer Chelemänner uf d’Suech noch emene spezialisierte Chele- ond Tormarchitekt gange. Fündig esch me im eigete Pfarrhof worde, dä me die Johre 1920/21 erwiteret ond Abaue lo hed. Dä damolig Architekt, de Adolph Gaudy, en gebürtige Rapperswiler met excellentem Renomée, hed me vom Fläck e wäg grad engagiert, e Lösig förs Willisouer Tormproblem azdänke.

De Gaudy het Vorschläg brocht wie en ovali Chopple öberem östliche Chor, oder öppe en Erwiterig vom bestehende Dachritter öberm Schiffsjoch. E ganz anderi, jo för damaligi Zyte ungwöhnliche Lösig vom Problem hed sech den 1929 lo realisiere. De Vorschlag vom Gaudy esch gse, dass me en viersitige Firschttorm met riesegrosse Ziffereblätter ond ganz grossem Glüt tuet realisiere. En sockelartige gestufte Unterbau als Basis. Druf de en Terasserondgang, ond zroggversetzt en oktogene Latärnebau met riesegrosse Schallöffnige ond Lameälle förs Glüt. Abgschlosse wird dä Torm dör e schwach abgschweifti Hube. I dere Trauflinie ibauet send die riesige wytome sichtbare, vier i alli himmelsrichtig wysende Zifferblätter platziert worde.

Auso de, en Chlotz uf em Chlotz hät me chönne Meine. Proportione vo der Chele ond em Torm send gigantisch. Ellei s’Cheleschif hed Usmass vo 56 x25,5 Meter. Abgstützt wird dä Torm uf die scho bestehende Chelesüle ond med emene gwogte Verfahre, emene Firschtgrüscht unabhängige Stahlträgerbetongflächt för de Gloggetorm, esch är de das Wagnis de igange. Das dorom wöu die gigantischi schwingendi Masse vo gäge 8810kg das ganzi Konschtrukt hätti chönne arg is Schwinge bringe. Noch Osse hed med de en Holzliechtbau Konstruktion ufbrocht, ond das ganzi esch med Chopferplatte komplett verchleidet worde. Die Chopferplatte hend sech dör die atmosphärische Verhältnis med de Zyt zor hötige farbgäbig verändert. Massiv, Neubarockmässig chonnt de Torm hüt med sim Socku ond de Terasse derhär. Eigentlech hät mer jo no Vorgse, die vier jewils uf de Egge stilisierte Fürschale, au no z’Vergolde. Das hed me de doch, noch de erschte massive Kritike us de Bevölkerig losi.

«The elephant on the roof was born»,

«The elephant begins to live»

Bes Mitte de füfzger Johre hed’s immer weder gähret ond hie ond do hed me Ärnschthaft welle die «Chupferworze» met zwöitem Name, weder abbaue. Vor allem dä, üs Ältere us de Chendellehr, doch no ganz bekannti damoligi Pfarrhälfer «Eisele» hed Gäud gsammlet, om die i sinne Auge unbeliebti Chupferwarze werder chönne Abz’baue. Das esch em de ned glonge, ond so existiert euse neubarock-klassizistische Elephant, näbem mittelalterlich barockisierte Weschttorm i fredleche Koexisstänz.
De Glöggi ond s’Heilig Bluet
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16.  De Glöggi ond s’Heilig Bluet

De «Glöggi», wie alli Willisouer Schuelchend de Schuelhusabwart emmer weder deschpertierlech hender sim Rügge gnennt hend, esch eigentlech e Winterthurer gse. Wenn är genau noch Willisou zöglet esch, das esch mer jeze entfalle. Dass är aber es Hecht Meitschi vom Tübali, auso em Forscht-Bamert sini Schwöschtere ghürotet hed, das weiss ech no ganz genau. Gwont hend denn s’Borels, med bürgerlechem Name a de Hauptgass 11, be de Gschwöschterte Anna ond Alois Wys. Äbe bi dene zwöi med dene vele Chatze ond au mehreri ledigi Choschtgänger us de Stadtverwaltig grad Näbedra. De Wysi säuber esch als Schryber uf de Gmeindskanzlei z’Zäu hende agstellt gse. D’Anna sini Schwöschter, hed näbscht de vele Chatze ond erne Hoschpitante, au no es Lädali vo de CKW im erschte Stock betreut.

De Albert Borel, alias Glöggi hed im achtedrissgr Johr am öufte Auguscht d’Abwartsstell vom neue Mittou- ond Primarschuelhus aträte. Med sinere ghorsam heischender Stimm, vor allem gäge eus arme ond secher immer «oscholdige» Schüler, hed er med sim Bäse met Nochdruck sini «eigeti» Schuelornig Nochdrock verleiht. Em Winter hemmer fascht täglech uf em abfallende Schuelhusplatz öppe e Schlifi bauet. Das emmer i de Hoffnig de «Glöggi» wörd si ned entdecke. Chasch Dänke!

Wenn mer am viertel vor Zähni id Pause gange send, so esch die Schlifi verschwunde gse, reschpektiv konsequent vom Glöggi gsalze worde. Esch Pause ome gse ond de «Glöggi» hed med sinere Handglogge glütet, hemmer gwösst was eus erwarte tuet. De Wäg z’rog is Schuelzimmer esch wie es Spiessruetelaufe för eus Chend gse. Zo minere Afangsschuelzyt i de Johre nünzähhondert sächseföfzg hend mer Chend em Winter no Schueh med Holzsole treit. Het’s dosse frösch Gschneit oder söscht Gsoddlet ond Ghoddlet, de hend Schneebölle nor so kläppt a dene Holzsole. Uf kem Fall besch met enere söttige Ufmachig am Glöggi verberbi cho, ohni dass er dech ned gmassreglet hätti. Wie gseit mer Chend hend en gförchtet, aber för sin Arbeitgäber, d’Stadt esch är de meh as nome «Gold» wärt gse.

Nünzähhondert nünedrissg het de Ortsbürgerrot vo Willisou beschlosse, dass Wallfahrtschele Heilig Bluet, e gröndlechi Ausse- ond Inneöberholig nötig heigi. Grad zwe höchschtlöblichi Professore hed me als Beroter damals lo cho. Zom Einte, de vom Bondesrot beuftreite Sachverständig Prof. Dr. Linus Birchler, ond zom Andere de Architekt ond Prof. Friederich Hess vo de ETH Züri. Die zwei hend damols Verantwortig gha, dass das wärtvolli Dänkmol noch beschtem damoligem Wüsse z’Restauriere segi. Glychzitig hed de Bondesrot per Erlass das Hl. Bluet vo Willsou au grad no unter de Schotz vo de Eidgenosseschaft gstellt. Au de Dachstuehl ond das roti Türmli send ned om ne Restauration omecho. I de Tormspetze sälber vo dere Kapälle het mer es fascht unläserlichs, verchröglets ond verwäschnigs Pergament us em Johr nünzäh hondert drü, em Zytpunkt vo de letschte Restauration, gfonde. Die beide Reschtauratore hend die Urkond damols nome chorz beguetachtet, ond hed dem Schribe kei witeri Bedütig bigmässe, reschpektiv me hed das Pergamant wegleit ond derno esches eifach Vergässe worde.

Em Pflichteheft vom «Glöggi» esch natürli au drinne gstande, dass är för s’Heize i de Schuelhüser verantwortig träge tuet. Gwössehaft hed er die Heizig denn au bedient. Bes eines Tages onder emene Stapu Holz näbet emene grosse Cholehufe, är e ganz dräckigi Archivschachtle gfonde hed. Är hed de agfange i dere Chischte es bezzali omenosche ond hed derbi das verchrögelti ond bishär verscholleni Pergamänt de gfonde.

 De Emil Steffe, Musiker ond Lehrer vo Willisou het sech derno dem Papier agno, ond het met vel Müh ond grossem Zytufawnd sech dra gmacht das Dokumänt ganz chönne z’Entziffere. Dank dene beidne gwössehafte Willisouer wösse mer höt genau, was eigentlich s’Läbe im Städtli Willisou anno 1903 koschtet hed.

Ech Zytire do nome grad s’Gschehe vom täglichi Läbe im Städtli us dem wärtvolle Pergament, das Euch alli interessiere dörfti:

  • 1895 Eröffnung der HWB Bahnen.
  • 1894 Bau einer reformierten Kirche auf der «Bisangmatte» (Menznauerstrasse)
  • 1897 het Willsou e Hydranteanlage becho.
  • Set 1898 hed Willsou s’Elektrisch Liecht gha.
  • 1900 hedmer Bahnhofstross deruf es Trottoir baued.
  • 1903 hend im Städtli grad emol 1554 Bewohner gwohnt, dervo 338 Stimmberächtigti
  • För dorschtigi Seele hets 14 Beize gäh ond för derno, wenn nötig esch gse send drü Ärzt för de Notfall bereitgstande.
  • S’Kilogramm Brot hed 33cent koschtet, 1 Liter Möuch 18 cent, Rindfleisch kg/Fr 1.60 ond s’Kilo Chälbigs ganzi 2.40 Fr.
  • E Taglöhner hed 0.80 cent pro Stond verdient ond dervo hed är ond sini Familie müesse Läbe.
  • Stüre het me au müesse zahle: 3.5‰ Polizeiwäse, 0.20 ‰. S’Waisewäse, 1.20 ‰ send a för Chelestür fällig worde ond 1.50 ‰ hed de Staat igheimst.
Was hend Göttin Freyjia ond e Chilter vo Willisou gmeinsam?
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17.  Was hend Göttin Freyjia ond e Chilter vo Willisou gmeinsam?

…d’Liebi tönt’s freimüetig vom wybleche Gschlächt här. Be eus Manne tönts es bezzali vorsechtiger, denn als aktive Chilter uf Freiersfüesse esch mer sinner Sach doch ned emmer so ganz secher gse. Das jedefalls send so mini persönleche Erfahrige gse, solang ech alle no z’Chilt gange be i mim schöne Hinderland. Mängi vo dene aghimmlete Brüt versuecht eus Manne die secher vorhandeni Liebestollheit tatkräftig met emene zuesätzleche gheime Mittali, wie öppe emene Liebestrank (Virus amotorius), oder «Buhler-Trank» (Rosoli) zor eigentleche Tat he z’Ermuetige. Dervo aber de doch spöter…

Wer oder Was esch eigentlech en «Chilter»?

Das Wort «Chöut» stammt us em Germanische (Kewelda) und beüdet Nacht oder s’Liechtli ond wird i eusere Gägend för ne Brutwärber agwendet. Hed e jonge Ma i de no Handylose und kommunikationsarme Zyt am Märt-, Tanztag oder söschtige Alass Glägeheit gha, e jungi Frou kennezlehre, de hed däjenig de müesse drablibe, dass das öppis wärde chönnti. Bevor die Jompfere Hei hed müesse, hed me sech bem Absched wortlos no schnell med emene Blick versecheret, öb ächt dem Zuefallsträffe chönnti eventuell spöter no es «Tête à Tête» be ere i de Chammere folge. Esch de Chilter vo de Jompfere derzue ermuetigt worde do esch är de zor nächtliche Tat geschritte.

Bim so emene erschte Bsuech vom Chilter be siner Abätigswördige hed de Chilter guet dra do, wenn er en guete, en sehr guete Frönd als Schutzbegleiter met ufe erschti Gang noch «Ganossa» med gno hed. Me hed jo nie Gwösst was eim dete erwartet. Jalusi Brüedere ond rabiati Eltere send derbi no grad s’chlinschti Problem gse. E Chilter wo uf emene frömde Gebiet wot goge abgrase, hed meischtens verschmähti Liebhaber, Näbebuhler oder au Nieder uf de Plan gruefe. Esch de dä Cheib au no us emene andere Dorf oder Region gse, de hend die bishär lokale Verschmähte eres Territorium ned eifach so kampflos wölle häregäh. Dorom dä gueti hoffentlech au nidlosi Frönd, wo eim bim erschte Bsuech sötti bes zom Dehei vo de Abätete begleite. Be Wohlwolle för de Wärber het’s Brütli es «Chiltli», auso es Liechtli be sech is Fänschter gstellt, ned dass emänd de Chilter no bi de no hübschere Schwöschter chönti Istiege.

Esch dä erscht Bsuech als Chilter einigermass zo aller Zfredeheit vostatte gange ond me hed sech  geiniged, dass dringend witeri Säddlerbsüech dörfdit nochefolge, de esch es de Zyt worde sech dere Brutfamilie, die jo no schinbar immer nüd gwüsst hed, aznöchere. Am beschte annere Stubete oder bin ere Nidlete, dete chönnt me jo wie zuefällig grad präzis ufenand träffe.

Z’Rusmu obe hed me das Problem damals bigott bim Schopf packed, ond hed immer i de Wienachtszyt bes use zo Liechtmäss zor Niedlespelete (Jassen) NochBuure ond Frönde vo zäntome iglade. Noch dem Spel om d’Niedle, s’beschti vo de Möuch, hend sech alli a dä med emene wysse Tischtuech beleiti grossi Tisch ghocket. Es hed Birrewegge, Lözarner Läbchueche, Chrapfe ond ned wenig gschwongni Niedle för alli gäh. Es guets Kaffi, met Öpfou- Birreträsch vom Feinschte, hed natürli do derbi de ned dörfe fähle. D’Stimmig be Wybli ond Männli hed sech dodörre merklech ghobe ond die junge Buurschte hend meischtens de us reinem Jux e Löffel voll Niedle ad die bruni Stubedecki afo ufebätzgered. Me hed Glached, Gjohlet ond au derbi Witz verzellt ond alli send sech derbi es bezzali nöcher oder au ganz nöch cho. Au d’Eltere vo de Userwählte hend sech es erschts Bild vo dene zuekönftige Schwiegersöhn chönne mache. Esch aber dä jungi Chilter zo sinner Abätete nome wägem Säddle cho ond hed wenig oder au gar keini witeri Absichte gha, so esch es de med der Zyt afo problematisch wärde. Hed’s de öppe au no Igschlage, de esch är am Hogge ghanged ond esch de schwärlech weder ab em Hof cho.

Wie d’Froue au so send, im Ändeffekt ergriffit sie emmer d’Initiativi om dere Sach de au Halt z’Verleihe. Hed Eini de unbedingt grad dä Einti oder jene Säbige vo ehrne Verehrer au no wölle ganz a sech bende, so hed si zo ungwöhnleche Mittali wölle ond müesse Griffe. Das meischtens au no med de Unterstüzig vo zuekönftige Schwiegermiuetter.

D’Frejya, Göttin der Fruchtbarkeit vo de Chelte ond Aphrodite, die grichischi Göttin vo de Liebi hend somet ere Uftritt becho. Om de Chilter i sinere Onentschlosseheit meh oder weniger z’Beiflusse, hend die zwöi zom geischtig Destillierte oder gmeinsam agsetzte Liebestrank i eri Reservechischte griffe. Scho de italiänischi Mönch, Arzt ond Gelehrti, em Näbebruef Destillateur Micele Savanorola us Padua, hed scho im vierzähte Jorhondert die sogenannte «Aque vite» (Läbeswässerli) med Honig ond Roseöl, zo «Ros Solis», em Tau vo de Sonne agfange z’Destilliere. Ursprünglech esch dä Liebestrunk med velle Indigridänzie us em Orient vollstopft gse, ond hed e ganzi Letenai vo Fremdartige Gwörz beinhaltet. Ambra, Anis, Bisam, Koriander, Moschus, Muskat, Nägali, Paprika, Pomeranze, Sandelholz, Zimt ond Zitroneschale send derbi zom Isatz cho ond hend eri wirkig chönne onder Bewis stelle. Das Rezept us Padua hed es aber im Original ned öber d’Alpe gschaffed, wohl aber de Name vom Liebestrunk, de «Rosoli Likör». Allsits bekannt in Variatione im Nidwaldner-, Eisedler-, Glaner-, aber au be eus im Henderland. Damit er mer das au glaubit, do grad es Rezept wie me die «Rosoli» be eus härgstöut und stelle tuet:

Rosoli das feini Liebeswässerli

1,5 Liter Wasser, 1 Pfund Kandiszucker, 2-3 Zimtstängel, 10 gr Muschgetblüete e Handvoll dörrti schwarzi Chriesi, 6 Dezi Kirsch oder guete Träsch. Gwürz im Wasser ufchoche. Das Ganzi söttig heiss öber die dörrte Chriesi gäh ond amene donkle ond kühele Ort lo sto. Derno drü Tag lo iwirke ond denn dör ne suberi Babywindle firltriere. Dä fltrierti Trunk derno imene grosse buchige Standali för zwölf Monet lo Ruebe. Vor Gebruch wird dä Liebesbeschleuniger gschickterwys i chlini, Frouehandtäsche taugliche Fläschli gfüllt, bevor er Nächtesns, ond jo ned Tagsöber zom Isatz cho esch.

Do no es modärns Rezäpt vör alli Brüt ond Schwegermüeter wo garantiert be erem Chilter liebesfördernd wirke erhoffit.

Savarin Rosoli (Modern)

Teig: 175gr Mähl, 5gr Salz, 80. Gr Zucker, 50gr weichi Butter, 15gr frischi Hefe. 1s verchlpfts Ei.

Mähl. Salz Zucker vermische ond innere Schössle e Mulde mache. Butter i chline Möckli i die Mulde gäh. D’Hefe i de Handwarme Möuch uflose onds Ei verchlopfe. Beides zom Butter id Molde gäh. Teig med ere Holzspatüle verrühre ond chlopfe bes är schöni Blose wirft. D’Savarin Ringli usbottere ond de Teig med emene Sprötzsack knapp zor Hälfti fölle. Ofe uf 200° vorheize ond die Savarin för ca. 20 min. Usebache. Nochem Bache die Ringli uf emene Gitter lo uschüele ond si med ere fine Nodle istäche. (Chönit au uf Vorrat bache wärded. Troche lagere wärdid  aber de sehr härt, macht aber nüd).

Sirup und Füllig derzue 3-4 dl sälber gmachte «Risoli» Liquör chorz nufwärme. Je von ere halbe Zitrone ond Orange Zest abschabe. D’Hälfti dervo id Flüssigkeit gäh. Es Glas igmachti Chriesi vom letschte Sommer us em Chäller hole ond abtropfe lo. 2.5 dl Rahm drüviertel Ufschlo ond bereithalte. Sälber brönnte Kirsch zom aromatisiere bereitstelle. Warmi Aprikosekonfi ond e Pinsel bereithalte.

Das wärs, jeze chönne mehr loslo…

D’Savarin im warme «Risoli» Sirup beidsitig nome chorz dünkle. Ufpasse dass si ned vergheie. Uf nes Gitter platziere ond med warmer aprikosekonfi med em Pinsu liecht bestriche. D’Chriesi in e Schössle gäh ond med Kirsch aromatisiere. De vollgsogni Savarin uf ne schöne Täller platziere und med Chriesi fölle. Wenig Risoli Liquörsaft öber Chriesi ond de Savarin träufle. E rächte Loffou vol halbgschlagne Rahm drufsetze ond med Zeste ond emene Mönzeblatt garniere.

Sägmähl als fatale Liebesbewis
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18.  Sägmähl als fatale Liebesbewis

De Poschtechef vo de Schroterei z’Willisou hed emol amene erschte Maie am frühne Morge, sin Dienscht vis a vis vo de Kantonalbank wölle aträte. Er hed derbi sis blaue Wonder erläbt. E Bärg vo Sämähl esch vor de Töre gläge on är hed sech müesse i Poschte innekämpfe. Was er, denn no ned hed chönne wösse esch, dass d’Willisouer erschte Mai-Nachtbuebe zo erem grosse Überdross ned alles Sägmähl hend chönne i dere Nacht loswärde.. D’Willisouer Nachtbuebe tüent i de Nacht vom drissigschte April ufe erschti Maie, allene heim-leche, offizielle, halboffizielle ond au vermuetete Fremdgeher ond Liebespärli, en Sagmählliebesspur dörs ganzi Städtli streue. Vor de Töre vo de Geliebte e grosse Hufe zom afo, denn dörs ganzi Städtli ufe ond abe, e breiti dicki Spur, dass me si de au wirklech gset. Bim Geliebte deheime de secher no es grössers Fueder, dass ärs de au am Morge werklech merkt, wenn er hed wölle de Wonnemonat Begrüesse. Schinbar send aber i dere Nacht d’Aktivitäte vo de Schlawinner dör irgend öppis gstört worde ond si send somet eri Ladig  Holzliebesbrösmali nömme losworde. Spöter uf d’Frog vom Richter, worom si de i erem Fruscht das Sägmähl grad bim «Lampi» osse vor Poschtetüre gheit heigit, hends nome Chlilut gmeint, dä heigs öppe de de verdienet. Johr i ond Johr us chömmi de «Lampi» immer dete cho de Überhockigs-Fürobigfüfliber izieh, ond emmer grad nome dete wo die Junge dögit z’ämehocked. Also dämol kei Liebes- sondern e Fruscht-Sägmählhufe heigits a dem Morge vorem Poschte wölle hinderlo. De Richter het’s binnere Ermanig denn beloh….

Scho zo miner Zyt send Nachtbuebe z’Willisou am erschte Mai de lieber goge «Verschleipfe», was zwar uf em Rothusplatz vel härgäh hed aber lang ned so vel Spass gmacht hed, als wenn mer alle send goge «Streue». Hoffentlech Bsinne sech die Junge vo Hüt weder a dä alti Bruch ond lönd En weder lo ufläbe.

S’Grozzemandli ond Napfgeischter
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19.  S’Grozzemandli ond Napfgeischter

Du besch doch secher au scho mängisch uf em Napf gse. Velli säge es segi de Mittuponkt vo de Schwyz, wenn ned vo de Wäut. Öb das stimmt, das weiss ech ned. Secher aber esch nome Eis, wenns im Änziloch hende Hoddlet ond Tuet as wördi’s Chaze Hagle, de wotsch öppe de gar ned mitsdrinn i dem Chessou hocke. Do das Gschichtli handlet vo emene junge Ma, dä unerschrocke amene tüppig heisse Tag is Bachbett vo de Wiggerehütte här igstege esch, ond derbi sis blaui Wonder erläbt hed.

Es esch ned erschti mol gse, dass ech mis Vorhabe de Napf Solo i de «Direttisma» z’Bestiege, ha wölle i Tat omsetze. Met Vaters altem Göppou, emene «Holländer» vo de iheimische Marke «Automat», ben ech öbers Hübali ond de Höll hindere am Grozzligarte vo de Koorporation verbi, zor Wiggerhütte gfahre. Det han ech de Wäg öbbers Eigatter links lo legge ond be diräkt is Bachbett igstege. De Igang zor Wiggereschlocht esch a dere Stell zemlch schmal. S’Wasser schiesst fascht wie kanalisiert dör die blankgschüreti Molasse (Nagoufluh) usse uf ne Äbeni die Ufgföllt esch met honderttusige vo grosse ond chline Chämpe, aber es hed kei Schüttguet do drininne. Mer esch emmer weder ufgfalle, dass a dere Stell alles Fliesswasser bim usträte uf die grossi Chämpewüeschti komplett verschwindet. Ersch öppe drühondert Meter witer onde chond das Wasser weder före ond fliesst witer dörs Wiggerebachbett abe gäge Hergiswil zue. Hed me die mängisch doch glitschigi Stell heil überwonde gha, de chond mer zo emene chline fascht chreisronde Chessou met überhängende Föuse. Öber die rächti Site vo dem Föuse abe, rislet a normale Tage e chline Wasserfall. Grad obzue versperrt e grossi umgeheiti Tanne samt Worzle das chline Täli. Wie chan e settigi riesigi Tanne dör sone chline Bach us de Fuege brocht wärde, dänkt sech emänd no Mänge, wenn är e so öppis gset. Aber äbbe mer send im Änziloch dem riesiige Chessou rond om de Napf, i deGwitterchochi vo de Schwyz.

Es gilt jeze en erschti Hürde, i Form voemene vier bis föif Meter höche Wasserlauf z’erklimme, ond do Muesch afo chlettere. Scho s’erschte mol pfloscht Nass eschs Resultat. Eng esches do i dem Chessou inne ond trotzdem gspörsch en Wiyti, wenn s’erschte Mol gäg de Hängscht ufe luegsch. Det ufe wot ech go, segs was söll’s. Eigentlech es Ding vo de Unmöglichkeit, ohni Bärgusröschtig welle en drühundert Meter höchi Nagoufluhwand z’erklimme. Das esch mer au voll Bewusst gse. Do ech aber net zom erschte mol i dem Chessou inne gse be, han ech för mech witer obe scho en Schlichwäg us de Wand use uskontschaftet gha. Jeze aber versperre mer drü riesigi Felsblöck de Wäg. Es Gröcht got omme, dass die tonneschwäre Nagoufluhfelsblöck d’Henderländer «Talherre», als Strof för eri Untate do Ufe hend müesse Stosse, jedoch die tonneschwäre Chämpe segit ene emmer weder obeabetröled ond de stecheplobe.

Jeze stoh ech vor dene Blöck ond ha de Dräck. Wie chom ech jeze do witer? Zom Glöck könn ech de Wasserlauf vo de do no junge Wiggere ond weiss wo ech als jungs Börschtli ha chönne dörreschlöpfe. Zom zwöite mol Nass, aber anders wärs de öppe gar ned gange.

Chum us Blöck öffnet sech de ganz Chessou i siner volle Pracht. En hundertachtzg gredigi drüstöckigi rondom Nagoufluhwand tuet sech for mer uf. Met offenem Muul hocki ab ond Stune nomeno ob dem einzigartige Szenario. Debi han ech Zyt ganz vergässe, ond won ech weder a de Stächelfluhwand deruf gäge s’Egg ueluege bemerke ech, dass Wätter omgschlage hed. Schwarzi Wolke stönt bedrohlech öber em Hängscht ond innerhalb es paar Minute verdonklet sech de ganzi Chessou. Jeze gilt es sofort en sichere Onderschlopf z’sueche ond dä au z’finde. En öberhängende Föuse wördi Schotz ond au trochni Füess bedüte. Met vel Glöck han ech denn e settigi Stell gfonde, bevor es de so richtig afo Többe hed. Im Chessou sälber esch es fascht Windstill worde, aber öberem Hängscht ond de Stächelegg hets Kutet als öb alli Napfgeister metenand is Gwitterhorn wördit blose.

Es esch mer ganz Tuch ond Schmuch worde, ob dene velle Blitze die all paar Sekonde öberem ond im Chessou igschlage hend. Vel Schlemmer esch aber de widerhallendi Donner im Chessou sälber inne gse. Es hed Gsirachet als währi de Tüfu sälber ab em Chare gheit. Wo de au no de Starchräge igsetzt hed han ech de au realisiert, dass min Ufenthalt i dem Chessou ned ganz Ungföhrlech chönnti si. Die eigeti Hand vor em Gsicht han ech plötzlech nömme chönne gse. Kenni föif Meter vo mer ewäg nimm ech ganz verschwomme e munzig chlini Gstalt im Chreshabit wohr.

 «Hoi Du, ech bes Grozzemandli», hed äs zo mer gmeint. «Ech läbe do i dem Chessou ond chome nome wenns so richtig hoddlet ond sirachet us mim Versteck före. Mini grosse zwe Vettere, du kennsch sie jo vo Willisou här, lönds höt aber weder einisch lo Többe ond Sirache. Die beide send zwor vel grösser as Ech, spele aber emmer weder allne Lüt e Streich ond das ned nome a de Fasnacht».

Ah, du meinsch d’Enzilochmanne, han ech das Manndli de gfroget. «Grad äment die Beide, dass send miner Vettere i erem Tannechleid. Ech sälber be vel chliner wie du chasch gse, aber mehr alli hend e mol als Chline agfange. Zudem hend mer Grozzlis do hende am Napf en ganz wichtigi Ufgab wohrznäh. Weisch du was mer Grozzlimandli ond Grozzefroueli do im Änziloch för ne verantwortigsvolli Ufgab hend?»

Nei das weiss ech ned, han ech offe müesse zuegäh.

«De los mer vemol guet zue: Rond om de Napf chasch du med e chli Glöck das reinschti Gold vo Wäut finde. Mer vo de Grozzlis verwalte de riesigi Gold Trämou, wo versteckt i dere monitäre Molasse vom Napf schlommeret. Eusi Ufgab esch es, benere söttige Gwitterlag wie Hött, homeopadtischi chlini Dose vo Glodflitterli vo dem Trämou id Bäch rond ome Napf z’verteile. Mer Grozzler bedienit s’ganzi Napfgebiet, agfange bi de Änzi- und de Buechweggere. Au im Goldbach, de chline ond grosse Fontanne ond im Seeblibach chasch dis Glöck versueche. Euses verwonschni Gold chasch du au no z’Basu onde im Ryih finde. Dete onde send aber die Flitterli dör de Abbrib winzig chli worde. För Eis Gramm Napfgold bruchsch do hende i de Weggere öppe zwöituusi föifhundert Flitterli, wo du muesch us em Dräck usewäsche. Z’Basu nide im Ryih, sends de scho gäge die drissgtuusig Flitterli wo du muesch för es Grammli Gold zämeträge»

Weder tuet es Blitzte ond Donnere, dass eim fascht s’Trommelfäli platzt. Dä Blitz, dä hed de ned witewäg vo eus Igschlage, säge ech no zom Grozze-mandli. Kei Antwort, ond won ech zo em öbere wot Luege, esch plötzlech keis Manndli me dete-gstande. A sinner Stell hed jeze es chlis einsams «Grozzli» (Tandli) usem Näbou föregöggslet. Ech han mine Auge fascht nömme traut, so verdatteret han ech id Wält usegluegt. Zitteret wie Äschbelaub han ech am mim ganze Körper, ob dere Begägnig med dem Grozzema.

Mini Schuurig, ond schöne Napf Geischtergschichtli us miner früheschte Jogend send mer derbi ondereinisch weder präsent worde Es esch mer vorcho als ob ech die erscht Geschter weder vo Neuem erläbt hätti. Zom Einte wäri do no die Gschichte vo de Hängscht Sträggele. Das esch eini wo emmer im Dezämber, drü Tag vor Wiehnacht eres Unwäse tribt. Scho euse Grossmuetter het eus a dene Tage afangs Winter gar nömme wölle lo Verusego. Si hed emmer beförchtet, dass mer Chend so chorz vor de Wiehnachte, de doch no vo dere Häx entführt worde wärid. Wie scho gseith au d’Enzilochmanne hend eres Dehei i dem Chessou gha. Sie tribet do Hende s’ganze Johr döre eres Unwäse, bevor si a de Fasnacht för volli drü Täg Usgang uf Willisou abe öberchömit. Me seit au die Waldmanndli met erem Tannechleid, segit ganz verreckti Schwäfoulätscher. Met andere böse Napfgeister machet si sech en Spass druss, armi oder gfallni Seele i Wydechörb  z’stecke, ond de die vom Hängscht oder vo de Stächelegg obeabe is Änziloch inne z’Rühre. So tribet de die Waldmanndli ond Napfgeischter ere Schabernack met dene arme wandernde Seele i dem Änziloch hende.

Es hed ond hed ned wölle ufhöre Rägne. Emmerno ben ech i mim einsame Unterschlopf ghocket ond ha ghoffet, dass das Ohwätter ändlech verbi god. Wo Donner ond Blitz es bezzali nochegloh hend, han ech mer sälber de doch no e Schupf gäh ond mech ufgmacht, de Napf öbers Band vo de rächte Chessousite här erklimme. An e Direttisima esch onder dene Omstände öppe gar ned z’dänke gse. Zo miner Schand muess ech do ond hüt au gestoh, dass ech die igschlagni Napf-Bachbett-Direttisima-Route nomme grad eis einzigs Mol gschaffed ha.

Obe im Bärghotel ben ech denn, zom mittlerwile dritte mol Pflotschnass, au de werklch no acho. Ech han mer z’erscht emol e riesigi «Napfmerränge» gönnt, om mis ufgwüehlti Gmüt es bezzali chönne z’Beruhige. Aber das allei hed ned glänged om das Erläbti chönne abe z’Schlöcke. Erscht bim zwöite Kaffi «Napf» met vel gschwongene Niedle, esch es de mer öppe besser gange, ond ech han de Heiwäg chönne irgendwie befreit» onder d’Füess näh.

Katharina Peyer die «Willisouere»
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20.  Katharina Peyer die «Willisouere»

D’Katharina ond de Heinrich Peyer-Kaufme hend eres Jawort zom gmeinsame Bond för

D’Katharina Kaufme ond de Heinrich Peyer hend eres Jowort zom gmeinsame Bond för d’Ehe i de Hofchele z’Lozärn enand ghä. Bes zom letschte Momeänt hed de Brüeder vom Heinrich , de Thomas Peyer, die för en so doch ned ganz standesgemässi Hürot vomene Schuthessesohn mit ere eifache Wirtstochter us de Lozärner Ilge , versuecht z’hintertriebe. Das esch em aber de ned glonge ond die Beide hend am vierte Juli achtzäh hondert ond drü i de Hofchele z’Lozärn Ghürote. Sie damols erscht sächszäni ond är zwöiezwänzigi, hend sech zwe Tag spöter de doch no alle Muet z’ämegno, ond send uf Willisou zo de Schwegereltere d’Brut goge vorstelle. Zom grosse Erstune vo dene Beidne send sie med offne Arme, bes uf ei Usnahm, ond fröndlech empfange ond bewirtet worde. S’Schwegermami, em Schulthess Peyer si Frou heige nome zor gmeint Brut gmeint: «So es chlis Nütali ond e so ne grosse Kärli, ech wönsch Euch Glöck ond Gottes Säge». Die beide Froue hend sech uf Ahieb grad ome guet verstande ond send bländend metenand uscho.

De Heinrich, als glehrte Sattler, hed im Johr Achtzäh hondert ond sächs en Sattlerbetrieb z’Willisou eröffnet. Vo Lozärn här esch är sech gwohnet gse, dass sini Chunde zo em id Butig (Werkstatt) chömmed. Das esch aber uf em Land es bezzali andersch gloffe. Wie alli anderi Handwerker uf em Land hed au er müesse uf d‘Stör, genauso wie de Metzger, d’Schnidere oder de Schnapsbrönner, wo vo Hof zo Hof zoge send om erer Arbed chönne nochezgo. Das hed em gar ned passed ond Situation, dass är med siner ganze Verwandtschaft, inklusive Brueder Thomas ond siner missgönschtige Schwögeri under eim Dach hed müesse wonne, hed sini Situation ned verbesseret. Tag för Tag esch a ene Beidne omegnörgelet worde. Wo de au no klar worde esch, dass die Liebeshürot för emmer Chenderlos blibe wördi, hed sech die Situation nomol zuegspizt. Nomme Dank de Güeti vo de Schwegermuetter hed sech Katharina em Hus Peyer trotzdem z’Willisou einigermasse afo Wohl ond au Deheime fühle. Em Heinerich aber esch es, trotz de Liebi vo ond zo siner Frou med der Zyt z’vöu worde. Das bruefliche Scheitere ond de brüederliche Zwischt hend das Fass langsam aber secher zom Öberlaufe brocht. I junge Johre bim Militär esch er scho emol under dem jonge Oberscht Sägesser us Lozärn, zom Stabstrompeter usbildet worde. «Spele ond Soldat si, das esch eigentlech mini beruefig», wie er velfach öppe Chond to hed. Es hed em gfählt, das «Militärle», trotz der Liebe zor Frou, die alles nome möglechi gmacht hed, om em es agnähms Deheime chönne z’biete.

Noch em Ifall vo de Franzmänner i die helvetischi Republik om Achzäh hondert ond zwöi, hed de Napoleon der Eidgenosseschaft d’Mediationsverfassig uf eri so arg gebütleti Scholtere ufbordet. Dermet esch faktisch s’ganze damolige «Schwyzerländli» zo emene französische Vasallestaat moutiert. Om Soldate för die zo stellende Schwyzerregimänter hed me wacker ond med allne Mittle gworbe ond esch doch vorerscht ned as Ziel cho. Vier Regimänter oder sächszähtusig Ma send gforderet gse om das Kontingänt chönne z’Erfölle. So velli hed me ned med allem biege ond bräche de z’ämebrocht. Nüntusig sends de nome worde ond es hed vor allem a eifache Soldate gmanglet. Lüt vo «Stand ond Ehr», also Lüt för die höcheri Chargene, söttigi hed’s veli gha die freiwellig för vier Johr de Dienscht under de Waffe bi eim vo de Regimänter unterschriebe hend.

Amene chüele Obig im Novämber achtzäh hondert ond nün, s’Musikantkorps vom zwöite Schwyzerregimänt esch damols spellend ond wärbend dörs ganzi Henderland zoge, sends de au z’Willisou im Stettli ufträte. De Heinrich hed erem Wärbe ned chönne wedersto. Er hed sech , ohni siner Frou öppis z’äge, chorz entschlosse als Trompeter för vier Johr verpflichtet. Alles Gränne vo Frou ond Schwegermuetter hed nüd me gnötzt. Är hed wölle, Ghaue oder Gstoche met de Soldate zieh. Z’Tief hend de brueflichi Misserfolg, Chenderlosigkeit ond die ewige Stichelei vom sim Brüder Gwormet. Am nünte vom Schlachtmonet esch är als guetzahlte Militärtrompeter richtig Marseille zo de Garnison zoge. Trotzdem Katharina Willisou so liebgwonne hed, ond si sech be erer Schwegermuetter meh als guet ufghobe gfühlt hed, esch eri Liebi zom Heinrich stärker gse, ond sie hed em nomme no wölle Nohgo. Am nünzähte im Heumonet achtzähhondert ond zäh, chum zwänzgjährig aber scho vier Johr verhürotet, esch si erem Geliebte Ma noch Marseille nochegreist. Chum acho eröffned si en Pension för Schwyzer Offizier, die sie bes zom Russlandfäldzog underem Napoleon bescht florierend gführt hed. Ei Basis vo erem Erfolg als Pensionswirtin esch gse, dass sie es chlises Lozärner Chochbuech us de Schuelzit usem Mariahilf Schuelhus met noch Marseille brocht hed ond derno för eri Gäscht au sehr guet koched hed.

 

Afangs Chrischtmonet achtzäh hondert ond öeuf esch es de sowit gse. De Napoleon hed ärnscht gmacht med sim Vorhabe Russland wölle z’Bodige. Är hed au alli Schwyzerregimänter zor kaiserleche Parade uf Paris «Iglade». Obwohl de Heinrich en ghürotne Ma gse esch, ond somit hätti chönne z’Marseille bi siner Frou ond i de Garnison verblibe, hed är sech förs «Chriegerle» entschlosse. Ond was macht Katherina? Si hed sech als Marketenderi bim zwöite Schwyzerregimänt lo ahüre, om jo nöch chönne be erem Schatz verblibe.

Dere glanzvolle kaiserlechi Parade vom sebte Tag im Chreschtmonet achtzäh hondert ond öuf, esch chorz drufabe d’Kriegserklärig a russische Zarehof döre Napoleon Bonaparte erfolgt. Was das för die vier Schwyzerregimänter bedüdet hed niemmer, aber au gar niemmer chönne sech Usdänke. Zersch die «glanzvolli» Pariser Parade ond de gfolgt vo Tod, Kälti, Chrankheite, Hunger ond Süche. Vorerscht esch mer aber nome bes Starssbourg wo jongi meischtens Zwangsverpflichteti Rekrute, au söttigi us em Lozärner Henderland, is Regimänt zuesätzlech ufgno worde send. Witer got de Marsch öber Brüssou ond Lüttich noch Norddütschland, emmer witer immer richtig Oschte. Z’Lüttich wird de Heinrich aber Chrank ond wird sinere Katherina i achtzäh Täg weder gsond gpflegt. Bes zor polnische Gränze, die si Beide z’Kwidzyn öberschritte hend, bes doäne hed Katharina scho ganzi sebehondert sächsesächzg Stonde Reis zämezählt gha. In Elbling hend sech de alli vier Schwyzerregimänt zom erschte mol zäme gschlosse. Vo dete witer noch Köningsberg ond bes am sebenezwänzigscht April noch Kaunas, wo sie die russische Gränze öberquert hend.

Bes noch Polozk, em Hauptort vom damolige Herzogtum Littaue, esch no alles einigermasse ertäglech, wenn au müehsam gse. Jedoch z’Polok, es Dörfli med knapp füfedrissg Hüser, hed de das grossi Stärbe ond die grassierende Süche agfange. Verwondeti ond au Halbtoti hed me im einzige Steihus vo dem Ort, em Jesuitekollegium, vo allne Schlachtfälder härbrocht. Unter dene esch au de Unteroffizier Joseph Peyer, de Onku ond Schwoger vom Heinrich ond de Katharina, de völlig entkräftet igleferet worde. Alli Bemühige vo de Schwögeri und sim Brüeder hend nüd me gnözt. Er esch no am säubige Tag vor Ort gstorbe.

Das Dorf Polozk werd am nünzähte Oktober vom russische General, em Förscht von und zue Wittgenstei, bewusst komplett i Brand gschosse worde. Dodermed esch för die Beide jedi Hoffnig verbi gse, de isigi russische Winter einigermasse under emene Dach chönne z’verbringe. E lange, med tusige Liche pflaschteriti Wäg zrog immer weschtwärts «Heizue», hends Peyers afang Novämber zäme med de wenige hondert übrigblebene Manne vom Regimänt under eri Füess gno. Es esch de Cleverness ond em Überläbeswille vo de Katharina z’Verdanke gse, dass die Beide öber Rondi cho send. Als Frou ond zoglich au als Marketenderi hed si diversi Möglechkeite gha, a Gäld ond Ware änezcho. Läderblätze, wo die Beide de gfallne Soldate ab erne zroglonige Hafersack abgschnette hend, send zo erem Läbensretter worde. De glehrti Sattler Heinrich hed so us dem «Tote-Läder» chönne bruchbari Sache produziere, die d’Katherina de med grossem Profit de Schwyzer Offizier verchauft hed. Zäme med de Katharinas Marketenderei esch es so dene Beidne einigermasse guet ergange so, dass sie trotz Sompflandschaft, Morascht, Chälti, Durräge, Isch ond Schnee hend chönne öberläbe. Es hed zwor mänge Tag gäh, wo si absolut kei, au no so vergammlets Brot, Rossfleisch oder öppe e chalte Borscht hend chönne uftribe. De Zuefall het es wölle, dass die Beide uf em Wäg weschtwärts zrog, uf es Füfertröppli Henderländer Soldate troffe send. Sech uf Gmeinsamkeite besinnend hed me de Wäg de fortgsetzt ond Freud ond Leid sowie au s’Gäld, metenand teilt.

Am 26. Novämber esch de aber Schloss gse med de gmeinsame «Wanderig» richtig Heimat. Si send alli zäme am Broggechopf vo der Beresina, emene Näbefloss vo dem is Schwarzi Meer fliessende Dnepr, itroffe. Chorzom eschs das Füfertröppli sofort zom Wachdienscht a de Brogg vo de no awesende Offizier verpflichtet worde. Em Trompeter ond siner Marketenderi hend d’Offizier es gmeinsams «Laisser Passer» gewährt. Glöck im Ohglöck? Jo me chönnti fascht meine, wenn mers ned besser wössti us dem gschriebne Tagebuech vo de Katharina Peyer.

S’grossi Eländ hed aber erscht jeze so rechtig för die Beide Gschundne agfange. Zrog z’Chönigsberg esch de Katharina Chrank worde ond esch för achtzäh Täg besinnligslos im Lazarett gläge. Dank ere vermeintlech letschte grosszögige, Spänd vom Diräkter vo sim Musigkorps, hed de Heinrich sini Katharina ufe ne Schlitte glade ond witer richtig Heimat heizue dör die Winterlanschaft zoge. Das esch ere Guet becho, ond sie hed sech weder vo erer Chranket erholt. Am Neujahrstag achtzäh hondert drittzäh esch aber e erneuti Flocht agseit gse. Dämol send d’Russe chorz vor Eibling be Woidwodschaft i de  Masure in Pole gstande, ond e rossischi Gfangeschaft hed droht. Jeze aber esch de Heinrich bettlägerig worde ond was hed die treui Seou vo Katharina för ere ned reisefähige Ma gmacht? Se hed en i en Wolledecki igschlage, ond hed sech dä grossi Ma, sie als «Nütali», grad sälber uf e Rögge lo Bende. So send si witer weschtwärts richtig Heimat gflohe, bes es em Heinrich weder besser gange esch. Alles hend si Verchauft was nome es paar Bazzali zom Öberläbei brocht hed, sogar de Ehering vo de Katharina.

Ändlech am för si bestimmte Ort, i de Stadt Luterbach z’Dütschland acho, esch em Heinrech de usstehendi Sold vo sage ond Schreibe viereföfzg Franke uszahhlt worde. Das esch eri Rettig gse ond hed d’Not vo dene Beidne es bezzali glindered. Meh als sächstusig Kilometer esch dä Wäg vo Marseille, öber Paris noch Russland ond weder zrogg Hei id Schwyz, lang gse. Am füfzähte Meye achtzäh hondert füfzäh, hend Katharina ond de Heinrich Peyer vo Willisou , weder heimische Schwyzerbode betrete.

S’gruehsami Läbe de Heime im Städtli Willisou esch em Heinrich ned guet becho. Es hed en usetrebe is Böndnerland, wo er achtzäh hondert vierzäh, sech zom Dienscht als «Cadet Sergant Major» hed lo verpflichte. Chorz dröbet abe em Frühlig achtzäh hondert föfzäh hed er als Oberlütnant bem Batallion Schindler, z’Gänf onde no einisch als Söldner aghüret. Achtzäh hondert sebezäh hed er sech wederom, ohni s’wüsse vo de Katherina, för vier Johr noch Holland lo verpflichtet. Chommer met erem labile Ma sech gwohned, hed au Katharina eres Büntali de no einisch packed, ond esch es letschtmol med em id Frömdi zoge.

Vel Spöter, noch es paar gmeinsame ruige Johr deheime z`Willisou mets i de Gäuguzyt am drittzähte Februar achtzäh hondert sebenedrissg, esch de Heinrich Peyer chum zwöiefüfzg jährig i de Arme vo siner Katharina verstorbe. Katharina Peyer hed derno im achtedrissgi no einisch Ghürotet. Morel hed er gheisse ond esch en Tuchhändler vo Lozärn gse. Aber au ere zwöiti Ehehma esch de noch ere zwar chorze, aber doch glöckleche Ehe verstorbe.

De Oberscht Eduart Segesser, en ehemaligi Kommandant us de Jogendjohre vom Heinrech Peyer ond nochmolige Erbauer ond Bsitzer vom Schwyzerhof z’Lözarn, hed de Katharina derno d’Leitig vom Hotel Rigi Kaltbad abote. Dankend hed si das Angebot agno ond ab achtzäh hondert nün e vierzg esch de Oberscht der Meinig gse, dass sie au fähig wäri, sis zäntomme bekannti Hotel Schwyzerhof z’Lozärn als Direktorin z’übernäh. Si hed med de Bedingig zuegseit, dass näb ere auch eri zwe vo erne Nichte, d’Josephine ond Katharina Peyer met vo de Party söllid si. Elf Johr spöter hed se sech de i eri eigeti chlini «Pension Morel» zrogg Zogge. Am sebete im Lenzmonet achtzäh hondert sächs esebezg esch de, die vom Napoleon Bonaparte persönlech met de Medaille de St. Hélène uszeichneti «Mére des Suisses», i erem Hus z’Lozärn verstorbe.

L’Act de Médiation ond de Lonzi
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21.  L’Act de Médiation ond de Lonzi

Im Lauf vom Johr achtzäh hondert zwöi hed de französischi Militärdiktator Bonaparte erneut siner Franzmänner i die multikulturelli Schwyz gschickt om ändlech Ufzrume. Die Helvetischi Revolution esch Gschiteret ond im Land hend Bruderchrieg ähnlichi Zueständ vorgherrscht. Als Konsequenz dervo hed de Napoleon die verschedene Delegationsvertreter vo de Helvetische Revolte achtzäh hondert drü noch Paris zitiert, ond hed versuecht «z’Vermittle». Faktisch aber hed är de Schwyzer Delegationen die neui Verfassig, L’Act de Médiation diktiert, ond somit d’Schwyz zom Vasallestaat vo Frankrich gmacht. Das zwar med velle Rächt aber au de verschedenschte Pflichte. Eini vo dene Pflichte esch gse, dass s’Schwyzervolk vier Regimänter Soldate z’Stelle gha hed. Insgesamt wärit das a die sächzähtusig Ma worde. S’Volk hed damols de Franzma als Unterdrücker wahrgno ond es hed sech als ganz schwierig erwese, das uferleiti Kontingänt z’erfölle. Chum e brave junge Ma hed sech freiwillig för vier Johr als Kanonefuetter för de Napoleon welle lo ahüre. Schlossemend hed me de die vier Regimänter med vel biege ond breche doch no chöne realisiere, das aber nome med emene Bstand vo nüntusig Ma. Om das z’erreiche hed Frankrich d’Schwyzer Obrigkeit ganz mächtig under Druck gsetzt. Rekrutierig vo Offizier us Regimäntsfähige Familie a dem het es zwor ned gmanglet, aber gmanglet hed es a de «Jeunes garçons célibataires qui devraient servir de chair à canon» (Kanonefuetter). Jede Trick esch de Obere z’Lozärn ond i de Gmeinde rächt ond genähm gse, om die jungi Lüt zonere Dummheit z’Verleite die sie hend chönne ahnde. Jedi au no so chlini Schlegerei anere Chöubi oder sösch anere Tontirotzete esch vor em Kadi glandet. Einisch vorem Kadi hed me die jonge Manne de vor d’Wahl gstellt, «is Loch oder doch als Soldaterekrut zom Militär». Das hed de so mänge junge Buurscht öberzügt dem «Soldatewärbe» doch no nochezgäh.

So esches öppe au grad füef junge Henderländer ergange, wo sech im Herbscht achtzäh hondert ond öeuf hend müesse lo Zwangsushebe. De Leonz Ärni vo Egolzwil, de Egli vo Wauwu, Em Fällma si Sohn vo Ufike, de Schötzer Börschtu Fälber ond Möllers Bueb vo Chnutu, hed Schicksal z’äme gwörflet om im bevorstehende Bonaparte Russlandfäldzog als Kanonefuetter för die Obere änezhebe. Chorzom esch de au das Ufgebot zom Irücke noch Strassbourg, zom Leidwäse vo de Müettere uf em Tisch gläge. Vo de Muetter vom Ärni Lonzi esch bekannt, dass sie em vor siner Abreis id Garnisonstadt Strassbourg meh as nome einisch is Gebät gno heig. «Pass uf dech uf Lonzi ond chommer de jo Gsond weder hei, Bueb» hed si em emer weder ibleuet. «Lueg Bueb do hesch, die vo eüs vom Mul abgsparte föif zwänzger Goldnäpu (Napoleon). «Ech Nähie si der hender Knöpf vo diner Uniform is Fuetter inne». Med Nochdruck hed si en agwese die Barschaft absolut nor i de höchschte Läbesnot z’Verwände. «Weisch de Wäg noch Russland esch wit, ond vel Ongmach erwartet dech i dim zuekönftige Soldateläbe», hed si klar Vorusschauend zue em gmeint.

Drü Woche spöter send die füf «Frönde» i de Garnisonsstadt StrassBuurg acho, wo me si militärisch uf Vorderma brocht hed. Bevor si rechtig Russland abmarschiert send hend au si no, zäme med allne  Schwyzerregimänter, am sebete Dezämber a de kaiserliche Parade in Paris müesse teilnäh. Grad mehreri Hinderländer, au söttigi Willisouer us em Hus vom Schulthess Peyer, send dete derbi gse. De Josef Peyer, Bruder vom Schulthess, de Herkules Peyer-von-Hohendorff, en is Elsass abgwanderete Willisouer, ond ned z’letzscht die beide Brüedere Udalrich ond de scho beschribeni Heinrich Peyer. De Letschteri med siner tapfere Frou, Katharina Peyer-Kaufme, die sech als Marketenderi de Troppe us Liebi zo erem Ma agschlosse hed. Es Nütali zwor vo Gstalt als Frou, jedoch zäch im Geischt, treu ond verlässlech i gschäftleche Dinge esch si erem Ma, em Sattlermeister ond Trompeter Peyer Heirich, us Liebi vo Willisou noch Marseille, ond spöter bes noch Moskau ond de ganzi Wäg weder heizue gfolgt.

Achtzäh hondert öuf hed denn de Bonaparte ärnscht gmacht, ond är hed em riesige russische Rich ond em Zar de Chrieg erklärt. Sechshunderdtusig Soldate, es Rieseheer hend sech i richtig Moskau uf e Wäg gmacht. Au derbi d’Rotröck, wie mer Schwyzerregimänter gschumpfe hed, send em lingge Flügel vo dem grandiose Ufmarsch zueteilt worde. Metz do drinne au de Ärni Lonzi vo Egolzwil med sine füef Kamerade. StrossBuurgh, Berlin, Königsberg, Wilna ond emmer witer rechtig Moskau wos de scho früeh hed afo Herbschtele. D’Russe hend sech heftige gwehrt ond nome no verbrönnti Ärde för die nochrückende hondertusigi vo Napoleon Soldate hinderlo. Die Tote am Wäg send emmer meh, nome halb zuedeckt med em Morascht vo de herbschtlech verrägnete Steppe Russlands, zrogglo worde.De eigeti Vormarsch vom zwöite Schwyzerregimänt esch de jäh, i de nöchi vo Moskau i de Orschaft med Nama Rostana, dör russischi Kosake gstoppt worde. Ned wit ewäg esch Moskau i Flamme ufgange ond i dere Woche hed au no grad s’Wätter komplett umgschlage. De Winter esch med aller Chraft izoge, ond de dringend benötigti Nochschueb esch komplett z’Ämebroche. Es hed a wirklech Allem gfählt. De Rückzog in es gsicherets Omfäld esch dorom unvermeidlech worde. Medizin, Munition, Nahrig, Obdach, Transportmöglechkeite ond die immer wederkehrende Nadustech vo de russische Kosake, hend d’Napoleon Troppe komplett demoralisiert ond fertig gmacht. Dör Hunger, Chälti ond ned z’letscht dör de Ablick vo ganze Wolfsrodu die Liche gflädderet hend, esch de no die ganzi räschtlechi verblibni Moral bachab gange.

Es esch die Zyt gse, wo de Lonzi eini vo sine Glodnäbu us em Fuetter gschnitte hed, om sech ond siner Gfährte absits vo de Marschroute Obdach ond fascht vergammleti Läbesmettu versuecht  hed z’Bsorge. Die föif Henderländer Frönde hend aber während de ganze Zyt immer brav z’Äme ghebt. De Zuefall heds de wölle, dass das Tröppli uf de Willisouer Trompeter Peyer ond siner Frou d’Katherina troffe send. Gmeinsam hed me d’Chälti ond alle anderi Unbill usghalte ond hed sech underenand moralisch versuecht gstärkt. Zom guete Glöck hed au Katharina, die cleveri Marketenderi au no e chli Bares in Reserve gha, wo hed chönne zom Unterhalt vo dem igschworne Hufe Hinterländer biträge. So esch de das Tröppli schlussändlech a de Beresina glandet, wo Schwyzer Sappeure am erstelle vo wintertaugleche Übergänge über de Floss am baue gse send. Chum esch dä chline Hufe a de Beresina acho, scho hed en awäsende Schwyzer Offizier die füef bluetjuonge Soldate för en neui Ufgab verpflichtet. Ab zom Wachdienscht uf die neu erstellti Brugg, hed es för de Füfertropp gheisse. Die beide andere Henderländer, de Heinrech as Trompeter ond au d’Katherina as Markentenderi hend dörfe passiere. Si hend ere no längi ond no beschwärlichi Wäg heizue, chönne fortsetze.

Einisch am früchne Obig, de Lonzi hed grad sin Wachdienscht uf de Brugg aträte, hed en grosse Schlittekonvoi med öber zwänzg Schlitte vo höche ond allerhöchschte «Tier» die neu erstellt Brugg i vollem Garacho überquert. Metzdrinne, das hed de Lonzi sälber gesh, als eine vo de Erschte de Kaiser Napoleon Bonaparte uf sim wysse Schimmel, zrog uf em Wäg noch Paris. «Vive l’Empereur» heig de Lonzi em Kaiser no Zuegruefe, aber er heigi kei Antwort bercho. Stramm sig är gstande uf de Brugg, för «sin Kaiser». S’Gwehr gscholtered ond d’Hand, wie sechs ghöri emmer am Schaft. Derbi esch sini Hand öber die ehemols «Goldnäbu» hinderfuetterete, hüt fascht läre goldfarbene Knöpf gwandered. Eine esch no öbrig blebe, ond dä hed müesse för de reschtlichi Wäg zrogg id Heimat länge. Au s’ganzi Henderländer Füfertüppli esch de dochno heil öpper Brugg cho, ond si hend sech mühsam bes zrogg noch Strassbourg dör ganz Dütschland müesse döreschlo.

Nüntusig Schwyzer Soldate send achtzäh hondert zwölf richtig Moskau losmarschiert, achtusig dervo send i de russische Ärde verblibe. Ledeglech vierhondert «Gsondi» ond föifhondert Verwondeti vo de Rotröck hend de Wäg zrog id Garnisonestadt Strassbourg weder gfonde. Au derbi de Lonzi, aber nömme alli vo sine Kamerade. In Strassbourg hed me de Lonzi Afangs Frühlig us em Regimänt med «Dankbarkeit» ond enere blächigi Medaillie entloh. S’Elsass deruf bes noch Basu, als letrschti Asträngig no öbere Hauestei uf Olte, ond nömme wit esch es gse bes noch Egolzwil.

Metzt im Heuet escher är im Drittzäni bi sim Vaterhus acho. Chum de Heime bricht är wie vom Blitz troffe z’äme ond alli Chräft hend en verloh. Siner Lüth hend en müesse monatelang füettere ond wie es Chend ufpäppele, bes är weder zo Chrefte cho esch. Erscht im spote Herbscht esch är Gsondet, ond het derno no johrelang als Fuhrme, för de Nebiker Adlerwirt Hunkeler med Ross ond Wage, Wy usem Elsass öbere Hauestei hergholt.

Alt esch de Lonzi worde, grad ome eineachtzgi. Tragisch jedoch sis Abläbe. Als Jungsell hed är im Alter bi sim Brueder gwohnt ond hed öppe no do ond dete e chli metgholfe. Afangs Hornung em Johr achtzäh hondert siebezäh hend s`Ärnis eri Gölle uf Fälder wölle usbringe. De alti Lonzi hed de Heime vorbereitet ond zwöschedöre im Gölleloch umegrührt. Es gar jongs ond au no chlises Büsali esch vor em is Gölleloch inegheit. Är hed versuecht das chline Büsali no z’rette. Derbi esch är sälber is Loch inegheit ond s’Ärnis hend en müesse mühesam us dem Loch ushole. Noch dem Unfall esch är de nömme Gsundet ond chorz truf hed de alti Lonzi för emmer s’Zitleche gsägnet. Uf em Gottesacher vo Altishofe hents si en de Begrabe. Alles im Läbe hed de Lonzi med Bravour bestande ond de so en onwördige Abgang.

De Zytlischangali vo de Mörisegg
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22.  De Zytlischangali vo de Mörisegg

Mer Beizerschend hend scho früeh müsse lehre, dass es amene Sonntig, zerscht Gäscht ond de nomol Gäscht ond eri «Hinterlasseschafte, för üs gäh hed. Das hed sech drom a de Sonntige so dramatisch zeigt, wöu eusi Mueter e witome bekannti Chöchi gse esch. Das hend au die vele Gäscht vo nah ond färn gwösst, ond hend mängs vo erne Familiefäschtli be üs im Sonnesääli abghalte. Noch dene Fäschter hets de jewils gheisse…

«Ausode Chender, ufe id Chochi»

…wo mer drü Goofe bim Abwasch hend dörfe/müesse häufe. Ei Usnahme-Sonntig hets de aber doch gäh, wo mer ned hend müesse Häufe. Das esch emmer de zwöiti Sonntig im Oktober gse. A dem Tag hend Hergiswiler eri Chöubi abghaute, ond mer hend als es chlises Dankeschön vo de Äutere dörfe hendere goge Läbchueche Dreie. Eusi Äutere hend ganz bewusst grad das Datum usgwählt, denn d’Woche druf esch de alle d’Willsouer Chöubi öber d’Bühni gange, ond du chansch der jo Usrechne was das för Eus Chend bedütet hed. Abwasch «à gogo». Ade Frau Wyss met erem schöne Rösslispel ond em «goldige Ring» zieh. Aber au ade Putschi- ond Hymalayabahn, die mer alli so gliebt hend, de Abwaschtrog hed unerbetlech noch eüs Gruefe.

Wöu ei Teil vo eusne Äutere emmer hed müesse präsent im Restaurant si, so hed de meischtens de Papi dä Usflog noch Hergiswil organisiert. Vo Willisou noch Hergiswil esches de ned öppe med emene dem damols nonig vorhandene Simca Aronde gange, nei dä «Spaziergang» hendere hend mer öber d’Mörisegg under eusi no chline Füess gno. D’Chalchtare deruf bes zom Vorbärg esches nome stotzig de Bärguf gange. Vo dete esches de nömme wit bes zom zom Vorbärgschlössli gse, wo mer vomene mächtige Hofhond met grosem Gebäll empfange worde send. Uf dem flache Stück hendere i Neueeggrank zo de grosse Linde ond em chline Höugestöckli, esch es vo det a de nömme wit före uf d’Mörisegg gse. «Ned ufs Bänkli hocke», hed de Vater gmeint, «mer gönd witer».

De Mättebärgler, e Buur vo Format ond e guete Chond vo eusere Sonne, hed üs scho vo witem gse uf si Hof itroudle. «Chom inne Fritz», hed är de gmeint, «es Schwarzes mags de scho lide, wenn scho einisch zue mer ufe chonsch». Us dem Einte Schwarze sende de zwöi oder au drü Schwarzi worde. Mer Chend hend eus Verosse zwösche-zytlech met emene junge zahme Füchsli Zyt vertrebe, wo de Mättebärgler schinbar im Wald «Gfonde» heigi.

Jeze aber schnöu före zor Mörisegg wo d’Schwö-schter Oberin vom Bürgerheim, de Herr Waisevogt vo Willisou au no hed wölle i erem Hus Begrüesse. Si chas ned losi, em Herr Waisevogt vo erne Sorge z’Brechte. De «Zytlischangali» segi weder einisch abgängig, het si de no so halb biläufig Gnoschlet. Verabschedet heig är sech ganz normal wie emmer: «Ech gang uf d’Stör gäge Willisou zue, ond chome de Hüt am Obig weder hei». Aber garnüd gse segis med dem Heicho. Öb ächt de Schangali be eus i de Sonne Geschter segi gsechtet worde, hed si de gfroged. Si kenni jo d’Vorliebi vom Zyteler förs Parliere ond si wössi au, dass er bem «Güggs» jo au ned wöli z’chorz cho. Mi Vater hed de Schangali ned wölle gse ha, ond chorz drufabe hend mer euse Wäg de fortgsetzt, abe witer bes zom Gfehl.

Wer esch dä Zytlischangali, hend mer Chend de unbedingt wölle wösse ond hend au gstörmt das z’Erfahre. De Vater hed de gmeint, de Schangali das seg zwar es unschinbars chlises Mandli med zwöi fonkelnde Äugli, vo dene mer de Schalk nome chönni abläse. Hans Warth med bürgerlechem Name, heig är eigentlech gheisse, aber alli kenne en nome als de Zytlischangali med dem ruhige Händli. Das dorom, wöu är jedes Zytli, segis gross oder chli, med Plämpou ond ohni, hed chönne akkurat met Fliss ond zor volle Zfredeheit vo de Chondschaft flicke. Uf d’Stör gnge esch är emmer med sim Räf uf em Rögge. Debi emmer sini grossi Holzchischte voller Uhrmacherwärchzüg. Dodermet esch är met sine vel z’chorze Beili zäntomme, bi de Buure oder Städtler, uf d’Stör träbbelet. E gfrogte Ma segi dä Zytliträbbeler, ond är heigei es goldigs «Uhrmacherhändli» was alli a em gschätzt heigit, hets de öppe zäntome gheisse.

Wichtig be sinnere Arbed esch em gse, dass sini Chonde, scho bevor är hed afo Schaffe ond au zwöschedöre, med emene Gläsli vom klare Gügs versorgt worde esch. Mogsmüsali Stöu hend de Chonde müesse si, wenn är ganz konzentriert sini Schützlinge, d’Ührli i Behandlig gno hed. Gügs hin oder här, är hed so lang a dene Handschmeichler ond Guggerzytli omegschrübelet, bes weder alles iwandfrei gloffe ond görgelt hed. Freigäbig hend en vor allem sini Buurechonde en met erem säuber brönnte Schnaps versorgt. Au hed mängs Buurli derno bim Abrechne de gmeint, dass es doch secher gnueg Lohn segi, wenn si En so grosszögig med dem flüssige Läbeselexier verchöschtige tüegid. Wenn är be Chondschaft i de Stadt z’Willisou onde gse esch, hed me en au gärn öppe einisch, i einere vo dene vierzäh Beize, zom gratis Bächere ond Gschichtli verzelle iglade. Emmer weder hed är de müesse sinner Chondschaft verzelle, worom si Alli eri grosse ond chline Zytlischleger, met oder ohne Plämpou, nome Em ond niemer Anderem söllid zom Repariere öberloh. Met verschmetztem Blick hed är derzue gmeint: «Die Iheimische Ührliflicker chönnit de nomme öppe d’Häufti sovel wie är Säubscht. Derzue meint är no verheissigsvoll: «Gosch do z’Willisou zomene Uhremacher, segs zom Salesi oder emene Andere de chasch de secher si, dass der folgendes passiert»…

Umständlech chramed är derbi sini grossi ond schöni Taschemontere us em Hosesack. Är lüpft de Dechou derbi nome ganz wenig uf ond hed d’ Öffnig vo dere Montere vor sis chline halbgöffneti Müli. Chräftig blosst är dör siner Pfüsalibäggli de mittlerwiler aklkoholgschwängerete Otem derzue ond meint: «Das Macht de öppe e Föifliber» ond buhlt derbi schalkhaft zäntome am Tisch om es chlises letschts «Zuesatzgüggsli».

Bes is Gfehl abe esch es noch dem Gschechtli vom Zytlischangali de nömme wit gse. Hindere bes zom dem berühmte Schuelhus vom Luici Macchi,dä scho 1901 klassisch moderni Architektur i das verschlofeni Buuredorf Hergiswil brocht hed. Ändleche dörfe mer goge Dräie ond es bezzali Gänggele. Prise bim dem Dräie send meischtens Chachelerwar oder äbe de «Seikali Läbchueche» med vel Triebsalz gse. Vo dem Läbchueche hend mer Chend ned gnueg chönne öbercho ond au fascht Söchtig worde. Au de billig Jakob esch uf Platz gse ond hed wölle de Buurli us em henderschte Chrache sini Ware adreie. Met Hügüs, Toteschlägerunderhose, för Ma ond Frou, hed är näbscht de Chalberstreck ond Herkules Hoseträger, dene arme Cheibe wölle s’Gäud us em Sack zieh . Au e chlini Schifflischaukle hend d’Hergiswiler uf em Schuelhusplatz näbscht de Märtständ för gross ond Chli installiert gha. A dere Hergiswiler Chöubi esch zemlech alles überschaubar gse ond du hesch Alles gse, wenn de einisch Dorfstrass deruf bes zom Leue ond weder zrog abe bes is Chrüz gange besch.

«So Chend, jeze gömer no eis goge Zieh, das hemmer eus redlech verdient», hed de Papi derno gmeint ond stüret schnurstracks ufe gäg d’Leue zue. Im Leue bim sim Hergiswiler de Amtskolleg Hans Dubach hed är gmeint: «Do semmer de richtig guet Ufghobe, au wenn de Dubach zwor en Rote (Katholisch Konservativ) segi». Eus Chend hed die Ussag vom Vater jo ned witers ploged. Egal ob Rot oder Schwarzi Politik i dene agschribene Hüser praktiziert ond belaveret worde esch, euses Interessi hed sech nome oms Blööterliwasser ond eventuell no uf ne guete Nossgipfou vom Beck treit. Punkt halbi Sächsi heds de gheisse, «Abmarsch Chender» ond dämol de ned öppe z’Fuess. «Istiege, Froue ond d’Chender  ad Fenschterplätz». Do s’Muetti jo ned hed chönne debi si, hend mer drü Goofe jedes vomene Fänschterplatz profitiert. Med em Amstei-Poschti zrog uf Willisou, hed de Poschtchauffeur Peter de grad emol knappi sebezäh Minute brucht ond scho semmeer weder deheime i de Sonne glandet.
Gödou Deredingers «Höudetate»
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23.  Gödou Deredingers «Höudetate»

D’Martha Renggli selig hed emol zo dem Willisouer Chuz träffend gmeint:

«De aut Derendinger esch es Originau gse, was dä i de Gmeind enne ned aous agschtöut het ond d Lüüt versoolet het, aso das god de werklech uf kei Chuehut me druf….!

Ech sälber ha de alti Gödu säuber nömme kenneglert. Jedoch min Grossvater de Friederich Fäuder sälig, hed alle sini inszenierte Streich dörfe no miterläbe ond hed mim Vater dervo verzellt.

De Gottfried Deredinger esch am Sächsezwänzgischte Horner Achtzähhundert Nünesächzg gebore worde. Är esch Spengler worde ond hed derno au no de Meischter gmacht. Är ond sini Frou hend z’Willisou uf de Sonnsite im Huus 28 «Ghuset». Gäge Grabewäg hendeuse, hed är sini Spänglerbutig gha, won är ond siner Arbeiter erem Handwärch nochegange send. Voruse, auso uf de Städtlisite, hed sini härzensgueti Frou de derzueghörig Iseware lade gführt. Fortschrittlech ond modern segeds Deredingers scho emmer gse, hed min Vater gmeint. «Die hend lang vor Eus scho es Telefon met de Ruefnommere Willisou 22 gha». En kurlige Cheib, seg de Gödou aber emmer gse, hed är witer brechtet. Bekannt wie e «Bonte Hond» im ganze Städtli bekannt ond emmer weder hed är met allne Lüt Schabernack trebe. Är heigi weder uf Stand oder Aseh Rücksecht gno, darom sgid alli Willisouer turend Schabernack gfördert gse. Do einigi vo sinne berühmteschte «Streich»:

De Gödou z’Bsuech em Chrüz z’Hergiswil!

Einisch, de Gödou esch för es mol ohni eine vo sine Handlanger uf d’Stör. Med dem Poschti vom Amschtei sgi Är hendere uf Hergiswil gfahre. Zögig heiger sin Uftrag erlediged ond wo är met sinere Arbed z’Gang cho esch, heder de au scho gli emeol Fürobe för sech Bote. Före is Chrüz a Stammtisch zo de Hergiswiler Chli- ond Grossbuure heds en trebe. Chondepfleg segi das, wenn är med sine Buurli us de hinderschte, aber au us de vordere Chräche id Möscht gange esch. Zyt esch debi wie s’Bisiwätter verbigange ond scho gli esch es Obig worde. De letschti Poschtikors hed är de öppe verpasst, denn zo dere Zyt send die nome zwöimol am Tag uf Willisau abe gfahre. Allei Zfuess före bis id Breite, Chäppalimatt ond de no abe bes uf Willisou, das esch em z’Weder gse. De Gödou esch au eine vo de gfitzere Handwärker gse, ond är hed sech z’Hälfe gwösst.

«Esch dete de Polizeiposchte Willisou»? frogt är ganz oscholdig id Sprächmoschle vom Telefon inne, wo de Landjäger s’Telefon uf em Poschte abnimmt. «Losed einisch guete Ma, do hende im Chrüz z’Hergiswil, do hocked es Manndli wo nömme weiss wodöre ond wohäre. Dä macht e ganz verstörte ond verwirrte Idrock. Chömmed dä goge hole bevor no öppis schlimms passiert», hed de Meischter Deredinger ganz fürsorglech no gmeint. De dienschthabendi Landjäger, met em einzige Polizeiauto im ganze Henderland macht sech sofort uf d’Socke, om das so fürsorglech gmäudeti «Subjekt» hindere uf Hergiswil goge abzhole. Won Är de bim Chrüz, öppe en drüviertel Stond spöter vorfahre tuet, esch das kurligi Manndli grad nömme ufindbar gse. Auso Är heige ned so chönne uf das Manndli ufpasse, är segi do met Chonde im Gspröch, hed de Gödou gmeint. Schinbar segi das Manndli use ufe Abort ond seg derno eifach id Nacht use verschwonde. Das de öppe au no ohni ds’zahle, hed de Chrüzwirt derzue beschwärend igworfe. Grosszügig wie de Gödou gse esch, hed är zom Wirt augezwinkernd gmeint, för de armi Cheib öbernehme ech die Sach ond hed afo zahle.

«Öb Är, de Herr Schroter öppe grad Zrogfahri abe gäge Willisou zue, frogt de Gödou no ganz oscholdig. Wördet er mech öppe de Metnäh? Dä Landkäger bejoht, ond esch ganz froh dass är för die füef Kilometer zrog es Gschpändli gha hed, dem är sis leidhafti Dosi als Landschroter hed chönne Chlage.

Gödous vernagleti «Hirschewörscht!

Amene heilige Nommittag, so chorz vor de Drüne, wenn alli Willsouer Gschäftslüt ond Arbeiter no gfälligscht z’Schaffe hend, esch damols no eis vo dene sältsame Auto im Städtli vor em Hirsche vorgfahre. Usgschtege us dem Vehikel send zwe vörnähmi «Herre» us de Stadt. Die hend öppedie scho Halt gmacht be de luschtige Wirti im Hirsche, ond hed si dorom kennt. T’Schtäge ufe ond schnurstracks inne id Gaschtstobe send die Beide ond dete hend si grad am Tisch för d’Stammgäscht Platz gno. «E Haube vom Beschte» hed Wirti de vernoh, wo die Herre bi de Servierdüse s’Trinke bschtellt hend. Si esch drom grad em hendere Teil vo de Beiz am Tischwösch Glätte gse. «Hoppla das ged fei e chli Omsatz, wenn die zwe scho so früh am Nomitag met em Beschte afönd». Si hed Wösch lo Wösch blibe, ond hed die vörnähme Gäscht us de Stadt gebührlech begrüsst. «Nämed doch chorz ome Platz, liebi Wirtin» hend die Beide gmeint, ond sägit zo de Serviertochter, «Meitali bring no es Glas för d’Wirti ond am beschte au no grad en neue Haube, dä Einti do dä länged ned för eus Drü».

Me hed öber Gott ond Wält parliert, sech öber die neuerdings igführte Automobilstüür grüsslich ufgregt ond derbi au fliessig Agstosse. Das aschträngedi Gschpröch, Derför ond Derwider, hed de au Spure henterlo ond de Honger uf öppis Chlises esch grösser ond grösser worde. «Lue do Chaschpi, do hani excellenti Trocherauchwörscht vo mim Brüeder, em Pfifelochlbuur us em Nolletal hendeföre. Die chasch getroscht nome grad eso ufschnide ond ässe hed si gemeint. Theresli bring dene Herre zwöi Gedeck, hed si grüeft ond öffnet Glasglogge onder dere füef amächaligi Rauchwörscht useglueget hend. S’Theresli bringt Mässer, Gable ond Serviette vör die vornähme Städtler die sech jo ned gwohned send, dass me söttigi Wörscht eigentlech med dem eigete Sackhägou aschnide tuet. Gekonnt stäche die Beide i d’Worscht abet scho noch emene haube Schnitt heds gschtocket. Si probierets grad nonemol ond chöme aber ned witer.Ech glaube dini Mässer send hüt au nömme so scharf wie auscho liebs Gertrudali», meinit die Beide zwöisiedig ond bstelle no es Fläschli vo dem Haube. Drufabe nemmt Gertrud die Sach säuber id Hand ond fod a dene Wörscht afo omesäble. Was si de, i dene vel grüehmte Wörscht vorgfunde hed, wirft si fascht us allne Socke. I jedere vo dene föif Wörscht esch en kopflose aber handgmschedete isige Nagou gsteckt dä verhindered hed, dass me die Wörscht hätti chönne dörreschnide. Em Gertrudali esch derno nüd anders me öbrigblibbe aus sech bi erne Gäscht z’Enschuldige, ond si uf de ne Haube ond au uf die nachfolgende Rondi «Schwarzes» Izlade.

Natüürli hed das em Gertrud de kei Rueh glo. Si hed partout wölle wösse, wer oder wie die Nägou i die Wörscht innecho send. Bevor si ere Brüeder hed welle zor Red stelle, hed si s’Theresli eri Serviertochter uf Zyte gno, ond hed si igehend befrogt. S’Theresli hed onder vellne Träne alli Vorwörf vo Sech gwesse. Si heigi med dere ganze Sach nüd, de au gar nüd z’Tue. D’Wirti sälber heigi jo, be erem Arbetsatritt noch de Zimmerstund, die Wörscht frösch us de Chochi brocht ond sed dem seg jo nome ei Gascht hüt Nomitag afe do gse. Wer esch de no als Gascht hüt Nomitag do gse , hed Wirti de wölle wösse. «Nome de Meischter Deredinger segi do gse». Är heigi wie gwöhnlech sini zwöi Zwöierli tronke ond seg derno weder gange. Är segi ganz allei am Stammtisch ghocked, ond si heigi wie befohle d’Wösch hendeför zom Glätte igsprötzt. Erscht vel spöter esch de doch no Usecho, dass es doch de Gödou gse sigi, wo us purer Langewil dä Schbarnack usgheckt heigi.

A dem Chnoche bissisch Der Du diner Zähnd us!

De Gödou esch ned met jedem im Städtli lieb Chend gse. De Einti hed är eifach ned möge Schmöcke ond de Anderi hend em Säuber emmer weder wölle s’Läbe schwär mache. Ned alli hend sin Schabernack goutiert. Die Säube hed är de ganz bsonders uf de Latte gha. Do das aber au eventuell zuekönftig möglichi Chunde vo Em hättit chönntid si, hed är bi Dene ganz bsonders müesse acht gäh, bi sinner «Schbaernackplanige».

Zor damolige Zyt hed me langsam im ganze Städtli de Strom i allne Wohnige afo z’installiere. Meischtens hed das sin Frönd ond Mitschabernakischt, de Franz Hecht vom Elektrogschäft Hecht, grad näbem Hl. Bluet dörfe mache. Veli Wohnige send verkablet worde, aber me hed zom guete Glöck före Gödou, es ned för nötig befunde au d’Husglogge med azschliesse. Fascht alli Husglogge send vo de gliche Bauart gse. Meischtens rächts vo de Hustöre het’s en grössere Handgriff gäh, damet het de Bsuecher chönne die eifachi Zoglogge lüte. Das Syschtem hed sech de Gödou bi sine nächtleche «Rachezög» zo Notze gmacht. Er Hed sech donde im Schaalmetzg Schlachtuhus es paar grösseri Chnöche bsorget. Die hed är uf em Balkon hendeosse es paar Tag lo Abhange, bis sech es fins Gschmäckli öber Terasse gschlänglet hed.

Vom Hecht Franz här hed är gwösst, wär d’Husglogge scho elektrifiziert hed, ond wär no ned. Hed sis usgwählti «Opfer» no es alts System gha, so esch de Fall gritzt gse. Nächtens hed sech de Gödou uf de Hauptgass, egal ob Sonn- oder Schattsitig, vor de Hustöre vom Userwählte afo Omeschliche. Met debi nätüürli eine vo dene «duftende» Chnoche, die är de guet amene solide Chäuberstrick abonde hed. Sis nächtleche Tue esch im Dtädtli ned grad unbemerkt blibbe. Ned d’Mönsche hend’s gmerkt, sondern die vele streunende Hönd wo sech Nachts mitte im Stättli umetrebe hend. De Nero vom Nochbuur, e haubhöchi Strossemischig, esch eine vo de erschte gse, wo sis Glöck a dem wohlschmöckende Gloggezog versuecht hed. Das esch au genau im Gusto vom Gödou verloffe, dä vomene witer ewäg glägne Husigang dem Zogspel zuegluget hed. Wichtig derbi esch gse, dass de Nero ond sinni Kollege hend chönne chräftig ond heftig a dere Husglogge zieh, ohni dass äs de Chälberstreck verrisse hed.

Hets de i de obere Stöck Liecht gäh ond hed me de ghöre Rüefe: «Was esch de au Los oder au «Wär esch es, zeig Dech du Cheib»?

Kei Antwort, nome NochBuurs Köter esch verschrocke ond abgseckled. Aber de Neros und all die andere Bellos send jo ned blööd gse. Chum esch weder Ruh im Städtli gse, hend sech die Hundali zrogg zom Chnoche begäh. Das esch so die ganzi Nacht dörre gloffe, bes em Husbsitzer de z’Vöu worde esch ond är das Malör besitigt hed. De Gödou säuber, är hed gnueg Gse gha ond esch Heizue zo Sinnere, damet är no hed chönne e chli zuenere is vorgwärmti Bettli schlüfe.

Am nöschte Morge, jo ned z’Spot aber au ned z’Früeh, hed är wie gwohnt sini Ufwartig bi de Gschäftskollege rondome gmacht, genauso wie jede anderi Tag au. «Hesch ghört Gödou, was Geschter Nacht weder einisch im Städtli los gse esch», hend alli en gfroged. Nei Ech han bes jeze no nüd ghört, säg worom was esch weder passiert». Med einer Ohscholdsmine hed är de das morgendlichi Ritual dörregschpelt, als ob är de nüd, aber de ganz secher garnüd med dem nächtleche Specktakel z’tue gha hätti.

 

Zwe Frönde uf Blueschtfahrt rond ome Soppesee.

Chorz vorem erschte Wältchrieg, em verganene Johrhondert, hed de no ned mänge z’Willsou es Automobil as sis Eiget’s chönne nenne. Eine vo de erschte wo so es Vehikel agschaffet hed, esch de Franz Hecht, Elektromeischter ond Hl Bluet Sakristan gse. De Franz, är esch de beschti Frönd vom Deredinger Gödou gse, ond die Beide hend öppedie es chlyses Usfährtli rond om Willsou planed ond au döregführt.

So esches de au a dem verhängnissvolle Tag gse, wo de Gödou ond de Franz, zomene Blueschfährtli rond ome Soppesee ufbroche send. Vor de Abfahrt hed de Franz, als vorsorgliche Chauffeur glueget ob gnueg Schmiermittou ond natürli s’Wichtigschti s’Gasoline de au werklech gnueg im Tank vorhande segi. Vom Hl. Bluet esch de Franz dörs nideri Tor, s’hütig Obertor abe is Stäedtli gfahre. Sonnsitig vor em Huus achtezwänzg hed är Haut gmacht. »Istiege Gödou, mer göi id Möscht», hed är zom Sanitär- ond Isewaregschäft öbere Posunet, wo de Gödou scho frösch gsonntiged vor de Töre gstande esch. Es Automobil wo dörs Städtli abe Fahrt, esch zor damalige Zyt no e absoluti Sälteheit gse ond hed drom entsprechendi Ufmerksamkeit bi Jong ond Alt vöregrüeft. E ganzi Tschoppele vo Chend send om de die «Gutsche» gstande ond hend nomme uf d’Abfahrt gwartet. Bi der Abfahrt im Städtli vo den beide Blueschtfährtler, send d’Goofe so lang es nome gange esch hender dem Vehikel nochegsecklet. Bim Poschtplatz rächts ab am Möhre verbi ond use bis zor Chrone. Die Beide agschribne Hüser hends sie links lo legge, was sösch ned grad eri Art esch gse. S’HWB Gleis hend si zom erschte mol bim Willisouer Bahnhof quert ond send witer use zom Gaugechäppali. Derno dör die ganzi Sänti use bes zom Oschtergauer Schuelhus, ond de witer hendere bes zom Wöschiswiler Buur. Bem Wöschiswiler, grad onde am Rank wo de nochhär of Stättebach öbere chasch, hend die Beide erschte mol en Haut gmacht. S’Marili, em Wüschiswiler siner Frou, hed die Beide scho vo witen gse cho. Si hed em Buur grüeft, ond hed s’Kaffiwasser för Eis oder au Zwöi gueti Schwarzi, scho emol Ufgsetzt. Chorz drufabe send die Beide öber Veranda gradwägs id Chochi inne gstolpered. D’Wöscheswilere esch grad am Uftische vo gseichtem Schinke ond em chömigräuchtem Späck gse. «Sönd Willkomm» seit d’Husherri zo dene Beidne i erem Innerroder Dialäkt, dä si au i de vele Johre z’Willisou, emmer no ned hed chönne ablegge. Das hend sech die beide «Chnupersager» ned zwöimol lo säge ond hend mächtig Zuegschlage. Med vollne Büch ond drü oder meh Schwarzi inntus, esch me de witer öbere noch Grosswange gfahre. Bem Leuewirt, grad näbe de Chele, hets de doch es Verdauigsschnäppsli möge erlide. «Aber nome Eis, gäu Franz» hed de Gödou gmeint, das uftischti Gseichti oder dä feissi Späck vo voräne lit mer emmer no uf. Si hei sech dra ghaute ond hend eri Fahrt hendere zom Soppesee fortgführt. Dete acho hend si gse, dass a dem schöne Maietag alli Buure zäntomme am Heue send. Ganzi Familie med Chend ond Chegou hend uf de Fäuder krampfet, om das wärtvolli Winterfuetter vor em Inachte no onder Dach ond Fach bringe z’Chönne. Die Beide Chnörz hend sech chorzerhand, hender emene grosse Heumandli am Ufer vom Soppesee, zo emene wohlverdiente Verdauigsschlöfli nederglo. Wos de aber dene Herre z’heiss worde esch send si de witer, am Hügihof verbi före noch Geiss gfahre. Z’Geiss im Ochse, det hents de no einisch e Haut gäh. Si hend am Stammtisch Platz gno, die beide Handwärk-Meister vo Willisou met dere no sältene motorisierte Kutsche ond em schwarze Kennzeiche LU 2201. Eis Wort hed das Anderi gäh ond met dene guet gschtampfte Ochseschwarze esch Zyt ome verbigange wis Bisiwätter. «So, jeze fahre mer gäge Mänznau ond de no Heizue, hend die Beide zom Abschied nogmeint. Ganz schön Akäppelet sends gse, uf dere Fahrt ond de Schabernack heds si ondereis afo Ploge. Es mues no öppis go, hend die Beide zonenand no gmeint.

Zor gliche Zyt esch z’Wolhuse am Bahnhof de Zog vo Lozärn met ere illuschtre Gsöllschaft drinenne acho. Die hed welle witer uf Willsou, wo si im Möhresaal erwartet worde send. «Schnöu Omstiege bitte» hed de Kondikteur vo de HWB die Groppe atrebbe, bevor är s’Abfahrtssignal em Lokiführer uf em Choledampfross hed chönne gäh. De Stotz deruf am Bärgli verbi bis ufe zor Weid hed das «Glättisali», wie die Lokomotiv liebevoll gnennt worde esch, fei e chli müesse Schnufe. Derno hendere bes zom Dörteseeli heds de weniger Dampf brucht bes mer hed chönne uf de Mänznauer Bahnhof itrouddle. Do send no die letschte Nochzögler zo dere luschtige Gsöuschaft gstosse bevor d’Fahrt richtig Daywil ond Willsou witergange esch.

Usserhalb vom Dorf z’Mänznau, grad onder em Chanzubärg i dere Kurve bim Herrewaud, träffe Kantosnstross ond d’Isebahngleis es zytli fascht ufenand. Grad öppe för zwe Kilometer fahrit s’Zöggli ond die no sältene Automobil näbeenand här. I dem vorbifahrende HWB Zöggli ertönt usem zwöiti Wage, äbe dete wo die illuschtri Gsöuschaft Platz gno hed, e grosse Ufschrei:

«Lueg emol det Äne uf de Stross, det het’s en schreckleche Onfall gäh».

Es Auto lit uf em Dach met zwöi Onfallopfer drinenne. De Einti schint haub Tot tsi ond lit flach uf de Stross. De Anderi esch im Charre iklemmt ond cha gar ned Use». Alles strömt uf die linggi Fahrsite zo de Fenschter, om besser chönne uf d’Stross öbere z’Gaffe chönne. S’Glättisali, vo dem Vorfall völlig unbeidruckt, schnufet witer gäge Dayiou zue, wo so oder so keine wird I- oder Ustiege.

Dä Onfall het natürli uf de witere Fahrt vel z’Rede gäh ond hed bes Willisou hendere de riesigi Usmass agnoh, hed me de Erzähler us dere Groppe Glaube gschänkt. Das Ereigniss hed innert wenige Minute am Willisouer Bahnhof die ganz grossi Rondi gmacht. Jede oder Jedi wo hend chönne, hed sech per Veloziped, met Ross ond Wage, Töff oder de haut z’Fuess a dä Onfallort welle begäh.

Ned schlächt Gstunet hend die arme Lüt wo si bi dem Rank i de Elsenau acho send. Wit ond Breit kei «Tatort», weder Haubtoti no Toti hed me chönne Begaffe. D’Stross jongfröilech läär ond suber, kei Spur vomene verunfallte Automobil. Au hed niemer uf de Nachbarshöf, Uskonft öber dä Vorfall chönne oder wölle gäh. Jede Buur oder Knächt, Froue chend ond Chegou hend sogar d’Schroterei befrogt, ond hed d’Wäut nomme verstande.

Wie cha das si? Me aus föfzäh Lüt vo dere Gsellschaft i de Bahn, die hends doch met de eigete Auge gse. Si hend eüs doch Allne be Akonft z’Willisou am Bahnhof das vorhärgangeni Geschehe doch no so brühwarm Verzöut? Einzig de Buur vo de Studematte het gmeint, vor knapp ere Stond segi es schwarzes Automobil met zwe Persone drienenne hindere gäges Oschtergau gfahre.Är heigi sech de no gwondered, worom die stinkendi Blächschachtle ned uf de Hauptstross gäge Willsou fahre tüeg?

Fakt esch aber gse, dass de Gödou Deredinger met em Hecht Franz z’Äme, erem usgeprätem Schabernacktreb nogäh hend. Das Onfallszenario hend si eifach chorzfrischtig, ond dezue au no Filmriif inszeniert. Ghouffe derbi hed dene Beidne de Omstand, dass zwösche Mänznau ond Willisou zo dere Zyt im Maximum eis oder zwöi Auto pro Tag döregfahre send. Wo die Beide vom Ochse z’Geiss obeabe gfahre send hend si, wohlwissend dass i zwänzg Minute s’Glättisali, das heisst de vieri Zog genau a der Stöu hed müesse dörefahre.

«Hau Ruck», ond das med aller Chraft hed’s de Ghei-sse. Die Beide ne Ful, hend chorzerhand eifach die Bütti ufs Dach gstöut. Derno hends nomme no de Abfahrtspfiff vom Glättisali z’Mänznau inne ned dörfe verpasse, om sech chönne derno «Unfallgrächt» z’präsentiere Dä grossi Ufschrei im vorbifahrende Zog hend die Beide natürli metbecho, ond si hend sech öber ere glongni Streich chöschtlech ond saumässig chönne uf em ganze Heiwäg erfreue. Zom zwöite Teil vo dem Streich hed dezueghört, dass die Beide eres Autochischtli weder med allne vier Räder uf d’Stross brocht hend. Met dem völlig intakte Auto vo Mänznau am Rötoubärg verbi öbers Oschtergau uf Willsou sends de Heizuegfahre. Am Bahnhof het’s en Mönscheuflauf gha, wo langsam die Velozipedler ond anderi fascht Onfallgaffer weder vom vemeintleche Onfallort zrogg cho send. Derwil send de Gödou ond de Franz, z’äme under em Cheschtenebäum vom Bahnhöfli i de Gartewirtschaft grad Vis a Vis, gmüetlech bi erem wohlverdiente «Fürobigbierli» ghocked ond hend dem Tue amüsiert zueglueget.

«Eiertötsche»

Die farblech bsondere dominante politischi Gsinnige im Kanton Lozärn send «Schwarz ond Rot». Ändi vo de zwänzger Johr im letschte Johrhondert hed sech das au i de sebezäh Willsouer Beize wedergschbiglet. Jedoch wie’s för Willisou so öblich esch, hed me die Sach det hende med ganz andere Auge agluegt als im räschte vom Kanton. Wo öberall e Schwarzi Beiz en chreschtlech konservativi Beiz bedüted hed, so esch das z’Willisou grad omgekehrt gse. Das hed auso gheisse, dass ine schwarzi Beiz, z’Willisou e Liberali Beiz, e igfleischte «Rote» nie freiwillig Ikehrt wäri. Ganz usgeprägt hed das för d’Vereine öb Willisoustettler oder Willisouländler golte. De Männechor «Harmonie» (Liberal) hed sini Stammbeiz im Bahnhöfli onde gha, wo sech au grad eres Probelokal befonde hed. D’Männer vom Gägepart em Männerchör «Concordia» auso die Rote, hend derför de Schlössou för sech ond eri Probe beansprocht. Das hed sech dör alli Willisouer Vereine dörezoge ond esch för d’Wirte wirtschaftlech enorm bedütsam gse esch wöhäre die Gruppene noch erne Probe zom Schlommertrunk ikehrt send.

Em Gödou Deredinger esch das grad öppe Schnorzegal gse welli Beiz die unsichtbari Farb schwarz oder rot i sech treit hed. Är esch Gascht i allne Beize gse, wo är emmer weder sin Schabarnack hed chönne tribe. So au amene Probemittwoch vom Männerchor chorz vor Oschtere i de Schlössoustobe med dem schurig schön grüene Chachelofe. Är als Nichtsänger esch de Erschti gse wo am grosse ronde Tisch Platz gno hed. Gli drofabe esch Prob vo dene «Sängerknabe» z’Änd gange ond die Manne send Dorschtig vom Probelokal id Schlössoustobe itruddlet. «Es Bock» bitte», het’s zäntomme tönt ond Servierdüse esch ob dene vele Bschtelligige fascht is Schlüdere cho. Bockbier, das onder- oder obergärigi Starkbier med doch Sächskommaföif Volumeprozänt Alkohol, esch bi de Sänger össerscht beliebt gse. Clever wie d’Willisouer Wirte emmer scho gse send, hed’s dezue wie jedes Johr vor Oschtere die übliche Hartgsottne ond gfärbte Eier gäh. Me hed sech i Stimmig trunke, zwöschetie no es Liedli trälleret, bevor sech d’Loscht ufs kollektive Eiertötsche breit gmacht hed.

Au de Gödou, wo am gliche Tisch Platz gno hed, hed sech es Ei gschnappet ond sech zom einte NochBuur häredreit. «Chopf oder Föddle» hed är uffordernd gmeint. Die Wahl esch rond ome Tisch troffe worde, ond s’loschtigi Eiertötsche hed chönne losgo. Em erschte Moment eis Glächter aber derno hed der Einti oder Anderi lutstarch ond hergottsjämmerlech afo Flueche. «Was esch das Cheibs, die Eier send jo gar ned gsotte », heds vo do ond dete tönt. De gschlabbrig Inhalt vo legfrösche aber gfärbte «Oschtereier» esch dene bschandne Manne öber s’Hömmli ond de Vereinshausbändu abgloffe. Ned so bim Gödou ond sim eiertötschende Näbedra. Sie beidi hend je es hart’s Ei abbecho ond so esch dene Beidne gar nüd passiert. Entröschtet ond Erbost wird d’Wirti härezitiert. Die hed aber kei Erklärig för das Ohgmach ond gset sech zwonge dere ganze Blootere e Rondi «Bock» z’spendiere. D’Lag beruhigt sech langsam ond de Gödou macht sech langsam dra gäge Heizue z’Laufe. Wemmer em ganz gnau hendenoche glueget hed, heds öber sinner gschniggleti Glatze, so öppis wie en «Heiligeschin» ufglüchtet.

Noch em Mittag am nöchschte Tag esch de Gödou öbere zom Gmües-Koller, dä med dem schöne graue «Opou Olympia». Wie jede Tag hend die Beide s’Käffali noch em Ässe gmeinsam igno, ond hend so eri Fröndschaft bechräftigt. Ondereinisch frogt de Gmüeskoller de Gödou, «Du säg emol was hed’s be Euch Dänne höt zom z’Mittag gäh»? De Goödou hed de nome gmeint, jo das ond deis, aber dä Cheibe Eiersalot wo sis Froulai zor Vorspiis gmacht heigi, dä segi werklech «Sensationell» gse. Wie de Gödou das Konschtstöckli med dene Legefrösche ond gfärbte Oschtereier fertigbrocht hed, esch derno s’läbelang em sis Gheimnis blobbe.

 

Bsonderi Wiehnachtsgschänkli

Wie wettit d’Willisouer Wyber wyssi Wendle Wäsche wenn d’Wiggere wysse Wy wär?

Nei im Dezämber vo dem Johr esch kei wysse Wy dör dWigger dörabgflosse. D’Wiggere esch i dem Winter med ere Decki Ischplatte zuegfrore gse ond do ond dete send d’Wasserleitigi ond Dachchännou vo de Hüser igfrore. So au bim Gottfried Deredinger, em Speänglermeischter ond Isewarenhändler vo Willisou. De Schabernack Gödou, wie är do ond dete öppe schärzhaft bezeichnet worde esch, hed die misslichi Lag i siner Buutig gse cho. Är hed sin Lehrling ond en Arbeiter domet beuftreit die grosse Chännurohr abzmontiere, om das gfrorni Isch wo denne gse esch süberli useznäh. Won är gse hed was för schöni rondi ond wohlgformti Bröcke usecho send, hend siner Schabernackzälle afo Amok laufe. «Gang zo de Frou i Lade före» hed är zom Lehrling gmeint, ond lass der Wäll- ond Gschänkpapier för diversi Gschänk log gäh. Au es Mäschali darf au ned fähle, hed är dem Stift no Nochegrüeft, wo dä jungi Borscht i Verkchaufslade före gange esch. De Gödou hed i de Zwöschezyt verosse die ronde Ischmöcke i handlichi Stück lo versage ond hed uf d’Rückkehr vo sim Lehrling gwartet. Wiehnachte stoht vor de Tör ond ech han noch keini Gschänkli för mini diversi Gschäfpartner do im Städtli ond uf em Land, hed är bi sech selber dänkt.

«Wartet ome, er bechömmit das Johr vo mer es Wiehnachtsgschänkli, wo euch no lang i Erinnerig blibe werd».

Chum esch de sin Lehrling zrogg us em Lade vo de Frou Deredinger, fönd die beide päckliInhaltsbedingt i de Chälti Verosse afo Baschtle. Si wickle die Ischrondomali drüfach i alti Zytige ond de no es grosses Wällpapier zwöimol ganz dromome. De Gödou meint zo sim Lehrling: «Dopplet gmobblet hed besser. Hansli weckle no e Lag Papier dromome, bevor mer die Gschänkli fäschtlech tüend Verpacke». De Hansli, en Stift im erschte Lehrjohr, esch med vollem Ifer debi ond trout sim Chef, em Gödou ned z’Wederspräche ob dem Unsinn wo dä med em Vorgha hed. Als Letscht’s werdit die diverse Rondommali Päckli no i fäschtlechs Papier igwecklet ond med emene rote Mäschali ond emene Stroh(b)ängali verziehrt.

Es send doch es paari vo dene «Gschänkli so z’ämmecho, bevor es derno uf die grossi Cher, respektivi a d’Verteilig im ganze Städtli gange esch. Zerscht esch är is Ondertörli zom Beizer Orpig gange. Das darom wöu är Gwössheit gha hed, dass dä als Willisouer Original, em dä planti Wiehnachtstreich ned wird Öbou näh werd. Nochhär no grad de öbbere zom Sonnefritz ond siner «Schwarmwerti» em Hedwigli. Be allne siner «Wiehnachtsgschänkli- bsüech» hed är de druf gachtet, dass siner Gschänkli ombedingt guet sichtbar näben warme Ofe platziert worde send. «Los einisch Fritz, machsch mer en grosse Gfalle», hed är ganz oscholdig min Grossvater gfroget. »Das Päckli do esch för de Kurme Sepp, em PfiffelöchliBuur vo Hergiswil bestimmt. Dä chond öppe innere Stond verbi ond möchts gärn be der choge Abhole. Sälbstverständlech hed de Fritz, ond au es paar anderi Wirte dem Alige gärn entsproche, denn schliesslech esch de Gödou, trotz sinner Schabernackgschichte, emmer weder en gärn gsene Gascht i de Willisouer Beize gse. So hed sech de Gödou dörs ganzi Städtli deruf gwühlt, bes är uf am Cheleplatz im Chreiligerhus, bim Coiffeur Wysu acho esch. Es letschts mol hed är sis Päckli med dem gwohnte Spröchli näbem Ofe platziere chönne ond hed sech nochhär denn au schnöu Verdönnisiert. Das ominös erfondeni Hergiswiler Buurli, de Kurme Sepp, esch nätürlech nie ond a keim einzige Ort uftaucht. Em Gödou sis «Wiehnachtsgschänkli», e grossi gschmolzni Ischpflötze, esch de au bi de Verwahrer im ganze Stäedtli entsprächdend ned eso Guet acho.

Aber äbe…..em Gödou hed me nie lang öppis Öbou gno. De schoi gli drofabe, hedme weder Alli neu uf eine vo sine vele Schabernacktate gwartet.

De Schürgmeindamme
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24.  De Schürgmeindamme

De Chüblismatter ond de Schürmättler Buur send unmittelbri Nochber gse, grad dete a de Chrüzig wo d’Stross abzweigt gäge d’Ägete/Mänzbärg ond wo si hendere gäge d’Rohrmatt führt. S’einzig wo die beide Höf trennt hed, esch die mängisch so unberächebari Buechweggere gse. Me hed sech ghoufe wo mer nome hed chönne ond me hed eifach öppe z’Ämmegha. Uf dene relativ chline Höf, die aber schwär z’Bewirtschafte gse send, hed en normale Buur meischtens nome uf siner eiget Familiemetgleder chönne Zelle, wenns oms Chrampfe gange esch. Drom esch de Schürmebuur no so froh gse, dass er es «Chnächtli» hed chönne be sech beschäftige. Dä Chnächt seg de ned öppe ganz hondert, hend alli gmeint. Dä heigi e paar Schrube locker im Oberstöbli. Das aber hed de Schürmebuur ned witer gross gstört, do das chline Manndli ei grossi Qualität gha hed. Äs hed chönne Chrampfe.

Dä «Bläm-Bläm Chnächt», es chlises untersetzts ond derzue au no rondlechs Manndli, hed aber emmer weder Allne zeigt, als Wär är i Wirklechkeit hed wölle wohrgno wärde. «Ech be de «Schürgmeinamme, e Reschpäktsperson vo Willisou-Land», hed är emmer weder Lutstarch verköndet, i Allne wos hend wösse oder au ned. Me hed en zäntome könnt, dä inoffizielli doch eher harmlosi «Amme vo Willisou-Land» ond me hed en eifach lo mache. Au sis eifache aber gsundi Gmüet begleitet vo siner sprochleche Schwierigkeite, hend dere Tatsach nüd abto. Är hed druf poched, dass en alli respäcktvoll Behandle tüent. Esch das de öppe es Mol ned de Fall gse, oder me hed en wölle Verseckle, denn heds de onder einisch e so tönt:

Du bitt e dumme Tüfu, e domme cheibe Pantöffu du besch. Dasch verscbtot jo du ned wär ech Be!

Hed är de zo der Person gmeint ond hed de chönne au es bezzali Oflätig wärde. Ganz bsonders hed ärs gschätzt, wenn är hed dörfe eim sinni Büedlisammlig a schöne Meitali zeige. Fin süberlech zämegfaltet hed är sini Bildli, reschpektiv die vele Zytigsusschnitt vo schöne Froue, won är i sim Portmonnaie ufbewahrt hed. Zo all dene Bildli hed är de nomme gmeint: «Das alles send alles mini Printschäschinne» ond die chömme alli usem änglische Königshuus. Ech als Reschpäktsperson ond Amme werde eini vo dene Userwählte do z’Willsou zom Altar füehre. Ob de Glaubsch oder ned, du wersch es de scho gse. De Schürgeinmme hürotet einisch sini «Printschä-schin», seid är emmer weder im volle Ärnscht uf em Cheleplatz noch de nüni Mäss, zo sine Zuehörer. Abhole wöugi är si am Willisouer Bahnhof, begleited vo zwöihundert Salutschüss, auso genau nünenünzg Schoss meh als es üblich wäri, wenn irgend einisch us dere Verbindig en «Trohnfolger» gebore wörde. Die Kanone send so gross, verzellt är witer, dass allei s’Loch vo de Kanone scho öber zwe Zäntner uf d’Woog bringi. Au d’Fontänneler, dänne im Äntili-buech wärdit de nüd z’Lache ha a mim grosse Tag. Ech lo med öbergrosse «Geissebohne» öbers ganzi Städtli lo Schiesse, bes z’henderscht Hendere zo dene grüsslige Cheibe. Esch eine vo de illuschtere Zuehörer dronter gse wo siner Ussag kei Glaube schänke hed wölle, so hed är dä oder die met de Worte abkannzlet:

«Du bitt e domme Tüfu, e cheibe Pöffu! Dasch verschtot jo du ned! Ich weisch doch wou, dasch am näschte Dunndig mini Printschäschin uf Willisou chund»!

Es segi alles scho vorbereitet, me tüegi nomme no e Bogebrugg vom Landvogtschloss öbers ganzi Städtli bes öbere ufe Gütsch baue. Noch eusere Hochzyt i de Pfarrchele wördi är de ganze Bevölkerig sini Printschäschin uf dere Brogg zor allgemeine Huldigung präsentiere. Zom Bewis, dass sis Vorhabe de kei Plöff segi, hed är allne wos hend wölle gse, e detaillierti Zeichnig vo sinner Traumhochzyt med Kanone, Städtlibrogg ond Zeppelin för d’Hochzytsreis, zeigt. Die Zeichnig, schinbar vomene inspirierte Zeichnigslehrer agfertiged, hed är emmer uf sech treit süferli Ufghobe ond emmer weder voller Stolz i Allne wo hend wölle Luege ommezeigt.

Z’Willisou i de Pfarrchele heds e neui Orgele ghä. Zäntome alli bekannte ond weniger bekannte Organeschte hends sech drom Gschlage, e mol dörfe uf dem neue Super Instrumänt chönne z’Spele. Einisch amene Sonntig während de Hauptmäss i de Pfarrchele, hed eine vo dene Musikkorifäe sehr virtuosi ond idröcklichi Stöck vom Bach ond vom Max Reger zom Beschte gäh. As en guete Katholik ond flissige Chelgänger hed de Schürmegmeindamme kei einzige Hauptgottesdienscht amene Sonntig verpasst. So au dä Sonntig ned, won är grad näbem Pfiffelöchlihans vom Nabou hende föhre Platz gno hed. Em Hans esch die Orgelgedudelei langsam uf e Wecker gange, ond ufmöpferisch meint är zom Schürme Chnächtli:

«Hesch ghört, wie euse Organischt die neu türi Orgele traktiert und ganz vercheibet! Dä macht das schön Inschtromänt no ganz kaputt! Mach dem Bürschtali emänd einisch Ornig, Gmeinamme»!

Au de Amme heds sich afo schurig ufregge ond hed de nome gmeint: «Wart omme, dem Cheib sägi noch de Chele mini Meinig».

Noch de Mäss esch de Amme ned wie öblech uf em Cheleplatz hin ond här gwschänzlet, om do ond dete sini «Printäschinnegschechtli» z’verzelle. Nei dämou hed är uf de Chelestäge gwartet bes dä Orgnescht us de Chele esch cho, om vom gneigte Publikum eventuelli dere eri Ovatione entgägeznäh. Met em Schürmegmeindamme hed är ned grächnet, wo ufeinisch uf ne zuegot ond ganz Ufgregt geschtikulierend meint:

Do, jetsch hanisch einisch däuber ghört. Schäme muesch du dech. Du machsch jo üdi neui Ordele gantsch kaputt, du cheibe Löffu du! Ech wöu der jetsch de Ornig mache, dasch de nume weisch!

Öberrascht ond au Verduzzt esch de Organescht vor em Amme gstande ond hed d’Wält nömme verstande was eigentlech passiert hät söll si. Wo de Schürgmeindamme med sinnere Schimpftirade wöud gestulierend zom zwöite Mol losleid, droht de Organescht em Amme em med de Polizei.

«Wasch Politei» hed Amme Gschroue. «Ech, de Gmeinamme bi dänk die oberscht Politei i de Gmein inne»!

Wo’s med em Schürmegmeinamme langsam aber secher gäge s’Ändi zue gange, hed är sis Teschtamänt vo sim spärleche Hab ond Guet gmacht. I dem Teschtamänt hed är nomme zwe Persone beröcksechtigt, won är siner gröschte Schätz vermacht tüeg:

  • Em Chöblismatter Buur hed är siner Hühner i Obhut gäh, die mendeschtens drü Eier am Tag lege dügid.
  • De Wegerematt Sepp esch för sini langi Frönschdschaft zom Amme, med dem no Unbruchte, aber inne vom Amme säuber agmolte «Printschäschinne» Nachthafe, beglückt worde.
D’Hoffnig, eini vo sine «Printschäschine» under gwaltigem Kanonedonner, doch no zom Altar führe z’chönne hed är bes zo sim letschte Stündli nie Ufgäh. Öb das Em ennet em Jordan de glonge segi, esch leider bes Höt unbekannt blobe.
De Chele Lätsch alias Suur Öpfou Meier
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25.  De Chele Lätsch alias Suur Öpfou Meier

Worom as mer em Chele Lätsch äbe «Chele Lätsch» gseit hed, esch relativ eifach z’Begrönde gse. Sin Lätsch, won är Tag ond Nacht i sim Gsecht met sech ometreit hed e ganz natürlichi Ursach gha. Es esch die Kombination vo Amsterdamer Tubak ond siner öbergrosse Hänkoupfiffe zuezschribe z’gse, dass är en permanänte Lätsch met sech ometreit. Das esch aber nome ei Begröndig i dem Öbername. S’Wort Chele esch dohär cho, wöu är a de höche Fyrtige, wie Drei Chönig, Oschtere aber au vor Wiehnachte id Chele gange esch, om sech e grösseri Mängi Wiehwasser z’bsorge. Das gweiti Wässerli hed är de Deheime, z’Äme med sim beinderte Froueli em Trudali, i hushaltskomformi Portione zom Verchauf abgföut. Die Portione send emmer so bemässe gse, dass es för die ganzi Fämilie vo eim Fäschttag zom Andere zom Stirnchrüzli mache oder zom Söufäschter au no för’s Tiersägne glänged hed. Chorz vor em nöchschte höche Fäschttag, esch de ehemoligi Obschthändler Meier wederom uf d’Cher zo sinne Stammchonde im ganze Städtli gange. För es paar wenigi Batze hed Är frösch gweihts Wässerli feilbote. Dass i dem doch heilige Wasser, bim Abfölle usem grosse Chessou öppedie e chlineri oder grösseri Portion «Schnoder» med abgföllt worde esch, hed dodermet z’tue, dass de Chele Lätsch Sommer wie Winters en permanänt laufendi Nase, auso en «Schnodernase» med sech ometreit hed. Es Fazzolettli oder e Schnoderlompe hed är ned könnt. De Dume chorz uf sis laufendi Naseloch, e satte Usschnuf, ond dä Böögou esch unplatziert devogflogge. So hed är sech emmer weder vo dem läschtige Öbou frei Gschnutzt.

Näbscht em Öbername Chele-Lätsch hedme dä hageri Ma med sim behinderte Frouäli au onder em Name «Suur Öpfou Meier» z’Willisou zäntome beschtens kennt. De Meier esch en Zuzogne Obschthändler vo Neuechöuch gse ond hed frühner scho besseri Tage erläbt. Als einzigs Öberblibsel us verganene guete Tage esch sis frücher emol wisse Gilet gse. Das hed är emmer uf sine Obscht- ond Fröchte- Verchaufschere dör ganz Willsou voller Stolz präsentiert. Em Sommer ond bes spot i Herbscht ine hed är sis gebehinderte ond e chli beschränkti Troudali zwösche d’Öpfou oder Härdöpfou uf e Leiterwage verpackt. Med ere z’Äme esch Är de vo Hus zo Hus uf d’Cher. «Suur Öpfou för Schüesses» heds dörre Pfiffelätsch tönt, egal was för ne Frocht oder au was för Gmüese oder Härsöpfou die Beide uf erem Leiterwage grad glade hen. Erem Wärbesproch send die Beide s’ganze Johr öber emmer treu blibbe.

Einisch im Herbscht, de Leiterwage esch voll med fonkelnde Öfpou glade gse, esch de Suur Öpfou Meier vom Schlossbärg obeabe med sim Leiterwägali gfahre. Hendedroffe sisTrudali sorgfältig, ibettet i dene choschtbare herbstleche Köschtlich-keite. Bes zom Ölirank abe esch no alles Guet gange, jedoch hed de Leiterwage med all dem Gwicht hendedroffe emmer meh a Fahrt ufgno. Drinne im Ölirank, grad dete wo s’Möllebächli d’Stross underquert, esches de passiert. De Suur Öpfo Meier hed Usglärt, ond zwar alli Öpfou med samt em Trudali die im Möllibachgrabe z’Legge cho esch. Bsorgt om sini Fracht hed är sofort agfange die choschbare Öpfou werder ufzläse. S’Troudali hed är i de Zwöschezyt eifach am Bord lo legge bes de henderscht ond letschti Öpfou weder igsammlet gse esch. Erscht derno hed är sech sim Trudali gwedmet ond hed si weder ufs Leiterwägali ufglade.

Wie das öppe gang ond gäb esch, gets öppe e chlineri oder grösseri Chefflete au zwösche de Ehelüt. Bes Meiers esch das meischtens uf de Cher passiert ond em Suur Öpfou Meier esch das gwaltig of e Sack gange. Wo s’Trudali weder einisch so ne Chifflete gstartet hed, send die Beide grad am Zehnte Platz verbi gfahre ond hend em Stäedtli zue welle uf d’Cher. Noch em Loschtgarte, grad vor em Höuge Bluet, hed är ondereinisch Halt ond Treit, ohne es witers Wort z’verlüre sis Troudali eifach inne id heiligi Kapälle. Dete platziert är si uf ere Chelebank ond seit zunenere: «Bät jeze schön bes weder Gschyder wersch, de chomm ech de weder dech choge abhole». Esch dervo, hed sisTroudali i de Obhuet vom Höuge Bluet glo, ond esch witer ganz ellei uf sini «Öpfou för Schüesses» Cher.

S’Dehei vo dene Beidne esch ganz es bezzali Bsonders gse. D’Frou em Hous esch zwar do gse, aber äbe nomme begränzt isetzbar. Dorom esch de mängs i dere Hushaltig au no legge blibbe. Das hed de zo bsondere Eigearte bes Öpfou-Meiers Dehei gführt. Wenn die beide Deheime i erem doch eher schäbige Wohnegli ghuset hend de hed das bedüdet, dass de Meier fascht älli hüsleche Pflechte zwongenermasse hed säuber müesse öberna. Er hed sech aber med «Bravour» dere bsondere Situation gstöut ond hed emmer weder versuecht patenti hushälterischi Lösigige  för das Problem z’erfinde. Eine dervo esch sin Libwöschwächsou gse. D’Libwösch, auso alles was mer onder de Chleider no so a hed, hed de Suur Öpfou Meier eifach nome alli sächs Mönet e «Wäschtag» abghalte. De Wöschwächsou hed i dem Fall bedüted, dass alli halbi Johr zom Bischpel d’Unterhose vo inne noch Osse träit worde send ond genauso au hed är au d’Socke vo Lenks uf Rächts omegschlage. Söttig «Wäschtäg send wari «Freudefäschttäg» för de Suur Öpfou Meier, alias Chele Lätsch gse. Lutstarch hed är a söttige Tage lo verlute:

«Oh esch mer doch wohl i dere subere Wösch».

Derswil esch s’Troudali de ganz lieb ond läng Tag of erem sonnsitig platziertem Stuhl ghocket, ond hed dör das Isevergitterti Fänschter d’Wäut beobachtet. Bi jedem Sonnestrahl wo dör das vergetterti Fänschterli dörre hed möge, esch si meh ond meh Ufblüeht. S’Läbelang esch Trudali nähmlech der Meinig gse, dass dör die Vergitterig enstandene vele Löcher, d’Strahle vo de Sonne om es Velfachs versterkt wördit ond so eres Läbe tüegi om veli Johr verlengere.

I dem Hushalt hend die Beide ned ganz allei Ghused. Si hend au do ond dete Metbewohner gha, die si öppe emmer weder e chli blooged hend. D’Red esch vo de Husmüs, die sech bes Öpfou Meiers sauwohl gfühlt hend. Om dere Müsplog vo Zyt zo Zyt Herr chönne z’wärde hed de Chele Lätsch, alias Suur Öpfou Meier zo eher drastische Massnahme wies Gift griffe. Einisch am frühe Morge, wo är hed wölle es Chachali Möuch trenke esch en vergifteti Mus i dere Möuch inne gschwomme. Seeleruhig lüpft Är das vergiftete «Müsali» us de Möuch use ond trinkt derno die ganzi Möuch Radiboz us. Druf Agsproche, öb der de ned Angscht heigi, dass dör die vo vergifteti Möuch för en chönnti schädlech si, hed Är de nomme gmeint: «Stimmt die Mus esch dörs Gift gstrorbe, ond se esch geschter Obig i die Möuch innegheit. Aber dör die langi Zyt wo die Mus i de Möuch gläge esch, segi das Gift för niemer meh gföhrlech.

De Jööschtali
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26.  De Jööschtali

De Jöschtali e ganz bsondere Choschtgänger, eine med bsonders isige Regle us em Spittou hende-föhre. Em chrischtleche Grondsatz, Sächs Tag Schaffe, ond de Siebti Tag z’Notze zom Lob vom Hergott ond för die eigeti Rueh, hed de Jöschtali nüd chönne abtue. «Was… amene gwöhnleche Wärchtig goge Schaffe», das heds bem Jöschtali om kes Gäud vo dere Wäut gäh. «Ech schaff nome am Sonntig», hed er emmer weder versechered, wenn är weder einisch amene heilige Sonntig vo de Goulp obeabe am Huus vom Förster Bamert med emene Fuederli Holz uf em Leiterwägali vebigschliche esch. Emmer derbi, aber guet imene Sack versteckt, hed er verbotnerwis au en Sagi metgfhüert. Obwohl de Bammert vo dem Waldfrevel jo gwösst hed, so hed är meischtens s’föifi lo grad si, ond hed de Jöschtali nie för sis verbotni Handle gmahnt oder gar Büesst.

Me hätti chönne Meine de Jöschtali seg ob sim ongebührleche Tue, de ned so ganz e gottesfürchtige Ma gse. Wyt denäbe, ond das hed de Jöschtali emmer weder de ganze Willisouer Städtli Bevölkerig, a jedem Hohdonschtig bewese. A dem Tag hed är en ossergwöhnlechi Handlig am Paulusbrunne, grad näb de beidne Restaurant Sonne ond em damolige Griffe (Rest. Untertor) vollzoge, bevor är dene agschrebne Hüser es Bsüechli abgstattet hed. Als Vorbild zo sim Tue a dem Tag, hed är die öbeleferti Gschicht us de Bible vo de Fuesswäschete döre Heiland gno. Vor allne Lüt, die a dem Tag zom Gebätt dörs Städtli ufgströmt send, hed de Jöschtali seleruehig sech siner Schueh ond Socke entledigt. Chorz no d’Hose ufeglitzt ond denn hed är sini Flosse is Wasser vom Paulusbronne gschwonge ond hed sinner Füess gwäsche. Einisch, de Hohdonschtig esch i dem Johr ganz früech scho im Lenzmonat gse, esch em Jöschtali de doch s’Wasser vom Schlossbärg es bezzali z’Chaut gse. Chorzom luegt är gägem Himmou zue ond seit ganz inbrönschtig, «Liebe Heiland, ech glaube au du wördisch be dem Ischwasser Gföhrle. Es wäri besser gse du hättisch dini Fuesswäschete doch im Heumonet gmacht».

«S'Öschtlichi Gau»
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27.  «S'Öschtlichi Gau»

 

S’Oschtergau…En Ort wo jede Willisouer zwar kennt, aber die Wenigschte werlkech au Bscheid wössit öbers Enstoh vom dem«Öschtleche Gau».

I de Altsteizit im Paläolithikum, auso öppe vor siebzähtusig ond zwänzg Johr, het sech de Rüsgleschtescher met emene Sitearm vom Suhrentahl us üsere Gägend zrogzogge. Es hend sech i de ganze Gägend Moränestausee bildet, grad öppe eso wie die Weiher im Oschtergau, deTutti- ond de Soppesee. Die Weiher ond Seeli send met de Zyt sehr starch Verlandet ond e so esch die Moorlandschaft det nodisno Entstande. Erscht i de Jungsteizyt, also, sächstusig Johr spöter hed me Spure vo Acherbau chönne i de Soppeseegägend nowise. No einisch zwöituusig Johr spöter hend Helvetier ond derno d'Römer de Rogge, d'Walnuss ond au d`Cheschtene zö üs i Gägend brocht.

Die gröscht Veränderig het's aber im Oschtergau erscht im Johr 1803, met de trennig vo Willisou-Stadt ond Willisou-Land gäh. D'Koorperation Willisou hed derno die ganzi Gägend i zwöiezwänzg Parzelle, a je ei Jurete ufteilt. Derno send die Eigentümer vo dene Parzälle langsam dragange ond hend afo Torf z'Stäche för eren Eigebedarf. Das aber nomme med emene mässige Erfolg, wöu de Grundwasserspiegu vel z'höch g'seh esch. Wäret dem erschte Wältkrieg esch mer dörs Fähle vo Resource dragange ond hed intensiv agfange Torf abbaue. Gleferet hed mer vor allem id d'Region noch Lozärn, zo de Viscosi ond zom Von Moos Stahl noch Ämmebrogg. Au d’Lokifabrik Winterthur esch en Grossabnähmer vom Oschtergauer Torf worde. Während dem zwöti Wältchrieg hend d’Oschtergauer de das Ganzi professionell afo ufzieh ond hend so öber zwöikomma föif Millione Tonne Torf, während em ganze Chrieg abbauet. Über drühondert Lüt, dronder au veli Froue, hend während dene Johr det use Brot ond Arbet gfonde.

Afangs vo füfzger Johr esch es denn im Oschtergau ruhiger worde ond ergend Eine vo de «Städtlioberchnuschtis» esch uf die glorrichi Idee cho, me chönd jau au i die Sumpflöcher de Willisouer Stadtgüsou vergrabe. Das hed me de au öber Johrzänti eso gmacht, bes 1965 en erschti Schutzverordnig förs Oschtergau vom Kanton erlo worde send.

För mech sälber send alle die Fahrte is Oschtergau met em Grondmöllibur em Höum a de schuelfreie Nomitäg, es reins Vergnüege gse. Zwöischpännig ond med emene Häufer hed är de ganzi Gösou vom Städtli is Oschtergau usekarred. Mer Goofe send hende uf d`Plattform ghocket ond hend eso es Gratis Usfährtli is öschtlichi Gau gschbändiert öbercho. Med dem ilollendi Grüsch vo acht trabende Rosshuf i de Ohre, hät me chönne Meine mer wärid grad öppe uf ere Blueschfahrt. E chline Wermuetstropfe hed die Reis det Use för eus Chend de doch no beinhaltet. De Gschtank, wenns oms Ablade am Weiher gange esch, dä esch so onsäglech penetrand gse. Clever wie mer nasewise Buebe damols no gse send, hemmer gwösst was z’Mache gse esch. Em Oschtergau acho, grad noch de Lättgruebe bem alte Schuelhus, send mer Chend de alle vo de Plattform Abegschbronge. Es Guets halbs Stöndli hemmer de chönne a de Wand vom Transformerhüsli es bezzali goge Leue, bes de Höum med sim Häufer uf em Bock weder aztrabe cho esch. S’ Ufgompe of de fahrendi zwei PS Gösouwage esch för eus keis Problem gseh ond mer hend chönne das Oschtergau Usfährtli i volle Zög nomeno gniesse.

 

S’Hinderland im Isebahnfieber
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28.  S’Hinderland im Isebahnfieber

Mer beschribit do die Zyt rond om achtzäh hondert sebezg. Im ganze Henderland ond ganz bsonderigs be eüs z’Willisou hed s’Isebahnfieber grassiert ond hed sech i allne Politiker (Gross-)Kopfede vo damals ganz fescht inegfrässe.

De Dütsch-Französischi Krieg vo achtzäh hondert sebezg ond einesebezg esch z’Änd gange ond die Dütsche hend hend damals eres, vormals velorni Elsass weder einisch meh chönne zrogg Erobere. Somet esch die «Grand Nation» vo Basu usgschlosse worde ond si hend kei diräkte Wäg zo de neu erbaute Gotthard Nord-Süd Transitstrecki noch Mailand und Italie meh gha. Agfange baue hed de Louis Favre das Wonderwärk Gotthard am drittzähte Juni ahtzäh hondert ond zwöi e sebezg. Zo dem Zytponkt hend Lozärner ond au d’Willisouer Politiker scho länger es Aug uf es Projekt med Name JGB (Jura-Gotthard-Bahn), als Konkurrenzprodukt zo de CSB (Schweizerische Central-Bahn) gworfe gha. Onderstützt dör die französischi Nationalpolitik hed me druf ghoffed, dass de chörzeschti französische Wäg zom Gotthard, das wäri d’Strecki Paris-Delle-Bahlstu-Langenthal-Willisou-Lozärn-Stans-Altdorf-Gotthard-Mailand gse, zom Zog chiemti. Ifrig ond voller Inbrunscht hed me för das Grossprojekt i de Kantön Bärn, aber z’Lozärn deför afo wärbe.

Als ghöri Willisou zom de Nabou vo dere Wält hed me met dem Perojekt e chli met de gar grosse Chelle afo Arrichte. Agfange hed me z’Langethou med de Langethou-Hottou-Bahn, die am nünte Maie achtzäh hondert nünenachtzg eri Jongpferefahrt absolviert het ond das notabene ohni e göltigi Betrebsbewilligung. Die Bewilligong esch de am frühne Obig vom nächschte Tag doch no vo de Regierig här Itroffe ond somet hed doch no Alles sini rächtmässigkeit gha.

D’Konkurränz (SCB) hed nätürli au ned Gschloffe ond hed glychzytig eres eigete Projekt von ere Querverbindig zom Gotthard via Langethou-Ebersecke-Wawou tatkräftig scho ganz früeh i de sebezger Johr i Agriff gno. Met hed de zwor afo Baue aber de das Projekt esch gscheiteret. Räschte vo dem damalige Grossprojekt, wie de ufgschötteti Bahndam ond de Staltenbergtonnou zwösche Altbüron ond Äbersecke, send au höt no sechtbar ond wärdid anderswitig gnötzt. D’Börsekatastrophe vom nünte Blueschtmonet achtzäh hondert drü esebezg hed die grossi ond langi Depression au im Bahngschäft usglöst. oSoomet send Aktie vo de Gäldgäber im föife sebezgi gnadelos is Bodelose gheit. Die italienische Arbeiter hend enand im Tonnou z’Altbüre ond z’Äbersecke am 26. Oktober  scho chönne ghöre, wo’s de plötzlich g’heisse hed: «Niente soldi, niente lavoro ... quindi andiamo subito a casa.» Die Schweizerische Centralbahn esch in arge Geldnot grote. Offiziell hed es zwor vo de Site vo de SCB gheisse, «Mer machid nome e Pause ond chömmed de bald weder»! Do druss esch aber de nüd me worde ond me hed das Projekt am Ändi lo Stärbe.

Damals scho hend au d’Initiante vo de Jura Gotthard Bahn es bezzali chalti Füess öbercho hend aber no ned ganz welle ufgäh. Langetou-Hottou esch baued gse, auso worom ned witermache. Vor allem d’Willisouer ond au Lözärner Politiker hend afo störme ond druf drängt, dass me witermacht. D’Hottou-Willisou-Wolhuse Bahn (HWB) esch etabliert worde ond hed ere Gschäftssitz z’Willisou igno. Die Bahn hed ere Betreb am nünte Maie im föife nünzgi de chönne ufnäh. D’LHB ond WHB hend de drufabe de das einzig Richtigi i erer Situation gmacht, si hend afo z’äme Schaffe. Aschaffige vom Wagematerial ond au die afallende Streckearbeite het me afo gmeinsam plane ond au doreführe.

Scho einisch, nähmlech om achtzäh hondert sächzg hed es emol die Idee bestande e Rösslibah von Wolhuse öber Willisou noch Näbike z’Baue. Do dervo esch mer aber de abgröckt. Es sogenannts Isebahnkomite Willisou ond Omgäbig hed sech den stark för die Strecki stark gmacht ond die hend au en Konzession för en Lokomotiv-Bahn Klasse II bim Kanton ond bim Bond agfrogt. Das Projekt hätti föifhonderttusig Franke sölle choschte ond de Kanton hätt e Bitrag vo gäge 150'000 Franke sölle derzue Biträge. Me hed en Rentabilitätschoschterächnig erschtellt ond realisiert, dass de Onderhalt vo dere Strecki doch cheibe tür wördi wärde. Es anders Projekt hätti damals vorgse, dass anstatt enere Klasse II Bahn, d’Hinderländer sech met ere Schmalspur Strossebahn söttit z’fredegäh. Konzession för das erschti Projäkt hed me zwor scho am sächste Dezember achtzäh hondert ond sebezg vom Kanton becho, jedoch au im zwöiti Alauf hed sech de das Projekt no ned lo realisiere.

Überhaupt i dene verrokte Bahgschwängerte Johr rond om Johrtusigwändi hed sech im ganze Kanton, ond ganz bsonders be eus im Hinderland, so mänge «Bahngedanke» i de Politiker Grinde afo feschtsetze. E Sorsi-Willisou-Bahn ond dezue en Sorsi-Ettiswil-Rusmu-Wolhuse-Querbahn hend derbi kei Chance gha, hend aber veli johrelang beschäftiged. Einigi vo dene Näbebahne send denn au werklech realisiert worde. So zom Bischbel,  d’Ramsei-Sumiswald-Huttwil-Bahn, d’Sorsi-Trienge-Bahn ond ned z’letscht d’Lozörn-Kriens-Bahn ond no einigi Anderi.

De ertäumti grossi «Europawiti» Aschloss esch de Henderländer ned ganz glonge. Me hed sech de Afangs zwänzigschtes Johrhondert aber med dem Z’frede gäh wo mer uf secher gha hed. Nome ei Stachu esch de no ganz teuf ond fescht (bes Hüt) im «Willisouerfleisch» inne ghocked. De cheibe diräkti Aschluss öber Nebike a die grossi internationali Wält wäri doch so öppis Schöns, wenn….

Achttusig zweihondert ond sächzg Meter Gleis vo Willisou noch Näbike fähle bes Hüt. Ufgäh uf kei Fall hend die Einte gmeint. Es initiativkomitee, Willisouer Verkehrsverein onder de Fäderfüerig vo Willisouer National- ond Henderländer Grossröt, inklusiv em Velo Bühler ond em Tierarzt Grüter hend bewirkt, dass Bahn vo Willisou noch Nebike med Aschloss a die grossi Wält, dör Bondesbeschluss doch no e Konzession am zwölfte Chreschtmonet nünzäh hondert ond zwölf becho hed. De Beschloss hed folgendes beseit: Konzessionsgöltigkeit hätti de mer för die nöchschte achtzg Jööhrli uf secher becho. De Gschäftssitz hed me wölle im schöne Städtli Willisou etabliere. E patriotischi Näbebahn häts de sölle wärde. Verwaltigsrot, Direktion ond im au i de Usschöss, aber au s’ganzi Streckepersonal, dörftit nome us luter iheimische Bürger bestoh. Plän wärit parat ond Statione in Alberswil ond Schötz chönd me sofort lo Baue. Was aber no gfählt hed, das esch’s Gäld gse. S’Liberali Aktionskomitee rüeft alli Interessänte am Sonntig de drittzähti July i Möhresaal zor Versammlig. Veli send cho ond losid guet zue. Agführt wärdid die positive Uswirkige vo dem grosse Projekt, wie eifacheri Transpört för die heimisch Wirschtschaft. Au d’Nöchi zom internationale Basu med em Rhyhafe as Ifalltstor id Schwyz esch es Argumänt. I de Gägerechtig chönnti me de genauso vermehrt diräkt i Süde noch Italie Lifere. Das de öppe onni einisch Omzlade z’Müesse, hends lo Verlute. Au Bedörfniss vo de Bevolkerig segit ganz wichtig ond wördit insbsonders metberöcksichtiget. Das au deshalb, dass me zuekönftig us em ganze Wiggertal vel liechter chönti Handu betriebe ond au Grechtstermin z’Willisou wohrnäh. So hed das Initiativkomite a dem Sonntignomitag im Möhresaal a dem argumentiert.

Nünhondert ond föfzgtüsig för d’Bausomme söt me Uftribe. Willisou allei ged zwöi hondert füfgztusig dervo us de Stürgälder. De Kanton wölli, ond das noch chorzer Prüefig, Vierhonderti derzue as Subvention biträge. Nome ganzi zwöiesächszgtusig Franke segid bes dato vo Private zeichnet worde. Es  fähli bishär eifach no am Gäld om das wichtige Projekt realisiere z’chönne. Me hoffi zwar schwär uf die vorhandene Partner, wie d’HWB oder LHB om Gäld, aber au dör gmeinsami Notzig vo Verwaltig, Gleis ond Wagematerial das Projekt doch no chönne z’Realisiere.

HWB/LHB contra WNB hetzt de plötzlich em Hinderland gheisse. Guetachte gäge Guetachte ond e grossi Opposition, Nid aber au Missgonscht vo Sorsi här bes hendere id Rottaler Gmeinde, hend Oberhand öbernoh. Nünzähvierzäh hets de z’Äntome  AFO klöpfE ond plötzlech esch de Chrieg do gse, S’Gäld hed me aber emmer no ned benenandgha. Viermol gwährt de Bond e Frischtverlängerig zwäcks Finanznochwys om z’Bewyse, dass me parat segi för die «Schlacht». Nüd esch gse. Im nünzähhondert sächsenachtzgi het me de das Projekt bishär s’letschtemol ufs Tapet brocht, ond…?

Was z’Letschtemänd derbi werd usecho, das wird stoht wyt ewäg am Henderländer Stärnehimmu.

En Hinderländerkrimi vo anno 1694
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29.  En Hinderländerkrimi vo anno 1694

Es get söttigi ond anderi Choschtgänger, au be eus im Henderland, hend die alte Wyberslüt emmer weder enand uf em Bänkli dosse verzellt. Do i dem Gschichtli möchte ech Euch vo emene «Söttige» ganz spezielle Choschtgänger us de Henderländer Gmeind Mänznau brechte.

Es handelt sech derbi om de Georg, Sohn vo de Appollonia ond em Laurenz. Seie, e gebörtigi Willisouere, Är en waschächte Mänznauer ond Segrescht vo de Dorfchele no dezue. Die Beide hend sech ganz bsonders gfreut ab erem neugeborene Stammhalter ond Ärdebürger. Als Götti för dä allerliebschti Bueb, wo am erschte Oktober im Sächzähhondert ond vierenünzger Johr uf d’Wält esch cho, esch niemer gringerer als de Pfarrer Georg vo Staffelbach, i Frog cho. De Georg, Jörali hed me em gseit, esch auso somet in es weiss Gott guets ond auno chrischtlechs Umfäld innegebore worde. Scho de Grossvater, ond si Vater, so wie au ei Onkou vo dem chline Büebli, hend de Dienscht als Segreschte zor allgemeine Zfredeheit vo allne Chelegänger i de Gmeind Mänznau verrechtet.

De Jörali, dä chlini so ufgweckti Schnodderi, esch somet guet behüetet i dere Henderländer Gmeind ufgwachse. Scho gli hend alli i dere Familie, ond ganz bsonders si Götti gmerkt, dass i dem so ufgweckte Büebli meh steckt ond so het är gmeint, dass mer das doch sötti dä Borscht aktiv fördere. Är hed chorzom si Göttibueb onder sini Fiteche gno ond hed en afo Unterstütze, wo emmer är nomme hed nomme chönne. So zom Bischpel hed är sin befröndete Pfarrkollege z’Willsou hende drom bätte, dass de Jöry, als Einzige vo sim Johrgang hed chönne drü Johr lang d’Schuel im Willisouer Vogtschloss Bsueche. Är dä jungi Ma, hed somet e gwösse Bildig gnosse ond hed au chönne Rächne, Läse ond Schribe. Ned veli hend das vo sech i der damalige Zyt im ganze Henderland chönne phaupte. Die allgemeini Schuelbildig esch nähmlech zor damolige Zyt meischtens nome de Chend us Regimäntswördige, auso Bürger ond Patrizierfamilie, zuegestande worde. Als en dankbare Göttibueb hed de Jöry natürli au s’Handwärk vomene guete Altardiener vo sim Mentor dörfe lehre. Met Innbronscht hed är de auno agfange med em Orgeleschlo, ond au do hed de Pfarrer Georg sin Obolus bigstüret. Wo de Jöry de au no de Bruefswonsch als Landschuellehrer gössered hed, esch de Mentor us Staffelbach fascht wonschlos glöcklech gse. Es letschts mol hed dä Landpfarrer no einisch sin guete Wille zeigt, ond hed em Jöry en «Lehrstell» bimene beföndete Landschuellehrer z’Rusmou osse verschafft. Noch siner Lehrzyt hed är de en eigeti Klass im Dorf öberno ond sech hüslech z’Rusmou obe afo irechte.

En agsene junge Ma hätti me chönne meine, dä Jöry us em Henderland. Dass i dem fascht no so Unbe-scholtne, mettlerwile bald volljährige Jongsell, zwöi Gsechter vorhande gse send, das hed zo dem Zytponkt no niemmer wölle wohr ha. Scho als Chend hed de Jöry vor allem sin Mentor met Buureschläui, Gschicklechkeit aber au Intelligänz emmer weder e chli henders Liecht gführt. Dies ond Das wärt volli chline Züg esch us de Chele ond usem Hushalt vom Pfarrer de eifach nömme do gse oder eifach Verschwonde. Uf de Jöry sälber esch nie en Verdacht gfalle, obwohl es mängisch offesechtlech gse esch, dass dä Bueb näbscht sinner bsondere Fähigkeite au no anderi Gen i sech treit hed.

En erschte grössere Vorfall hed sech so noch de Totemäss vom Dekan Peyer im Dezämber sebezäh hondert ond zwölf, i de Rousmeler Dorfchele ereignet. Zwöi sehr wärtvolli Mässchandli us purem Söuber ond derzue au no Innwändig vergoldet, send wäg cho. Dass das ufs Konto vo dem jonge so talentierte Schuelmeischter ond Orgeleschläger chönnti gange si, dodra hed niemer chönne oder wölle Glaube. Es esch zwor im Dorf bekannt gse, dass de Örgeler gärn öppe eis oder zwöi uf Pump got gogge Sufe. Regoumässig vergesst är derno sini Rächnige monatelang gar ned z’ahle. Au de Beck ond anderi Gschäftslüt im Dorf hend sech wäge de offene Rächnige vom Jöry emmer weder bem Roth beklagt. Ned z’Letscht esch är emänd sim Orgelehrer de Lohn au gradno scholdig blobbe. Usecho send siner frühne Fräfeltate zo dem Zytponkt de no ned. Emmer e chli i Gäldnot, schickt är de e Monet spöter sin ältere Bekannte us em Nochbardorf Nüderef, med dene beidne gstollne Mässuntensilie uf Zofige abe zomene Golschmied om die Beide Chandli zo barer Mönze z’mache. Om d’Härkonft vo dere gschtollne War chönne glaubhaft z’Bezüge, hed är eigehändig es entsprechends Erbschriftstück entworfe, eis wo de Chäufer de au werklech volländs öberzügt hed.

Trotz gueter Verschleierigstaktik om sis Dudiom, heds de doch Do ond Dete öppe es Gröchtli gäh, wo au no bes noch Mänznau vordronge esch. Die besorgte Öutere hend de afo handle, ond hend de Familierot zämegrüeft om en geeignetti Massnahm för dä jungi Porscht chönne z’Ergriffe.

D’Familierot hed chorzom Bschlosse, dass em Jöry sini Flausejohr söttid de verbi si, ond dä Bueb jeze onder d’Hube müessti. Es Brütli us de Nochberschaft esch schnell gfonde worde ond me het de Jöry is Gebät gno. Me hed de em Grote doch Vernonft aznäh, ond das för en extra usgwählti ond welligi Wybervolch doch z’Hürote. Die wörd em de scho e Tschubbele Chend is Hus stelle ond är de somet kei Zyt me för Anders hätti. Sini Brut, s’Heddali vo de Chalchtare obeabe, esch Füür ond Flamme för ere Jöry gse, nome esch de dodrus emänd doch nüd worde. De Brütigam hed sech partout Verweigeret ond hed sech ned wölle vor de Altar lo Zitiere.

Chorz drufabe esch em Jöry sini Muetter Gschtorbe ond hed i erem Nochlass es paar Gölte, med de stattliche Summe vo hondert ond zwänzg Gulde, de verschedene Erbe hinterloh. Die Erbe, wo alli weder Läse no Schribe hend chönne hend de gmeint, wemmer de scho en Läse- ond Schribfähige Schuel-meischter i eüsere Familie hend, denn söll dä doch för en grächti Erbteilig sorge.

Gseit ond e so Gmacht. No so gärn hed de Jöry die Sach id Hand gno ond verchauft die Gölte diräkt em Schuldner z’Pfaffnau onde zrog. Derbi sacked är das ganzi Gäud sälber för sech i, staffiert sech komplett neu Us ond nemmt de au no grad en neui Stell als Lehrer wit ewäg vom Schoss, z’Ufhuse obe a. De Miterbe het är aber nüd dervo verzöut ond hed si monatelang Heghalte. Met de Zyt esches Dene de doch z’lang gange ond derzue auno z’Schmuch worde, als hättit si do scho öppis gahnt. Si hend vom Jöry verlangt, dass Är die Gölte bi de doch mehrheitlech ned läsefähige Gschworene, em Gemeindrot vo Mänznau voleggi oder si hinterlegge müessi. Do Är aber weder Gölt no Gäld hed chönne vorwise, hed Är dringend noch emen Uswäg gsuecht. Das hed en ufne Fisi Idee brocht, damit är us dere scho halb zuezogene Schlinge emänd doch no chönnti usegompe.

Us siner Zyt als Altardiener z’Mänznau hed är no gwösst, dass i de Sakristei en uralti Cheletrocke voller Wertpapier omestoht ond das scho johrzäntelang. Är hed die Trocke de dornoschet ond derbi zwe Gölte uf de Name Wandeler us vergangene Zyte, näbscht föfzg bare Gulde gfonde. S’Gäld het är för sech abzwackt ond vo de Gölte hed är, dank sim Schrib- ond Fäuschertalänt, neui Abschrifte gmacht, repektivi usgstellt. Usgstöut hed är die beide Gölte uf ne wit Abwäg glägne Hof am Soppesee. Aut’s Pergamäntpapier ond derzue es alts Willisouersegou, samt rotem Lack hets i dere Trocke au no grad vorrätig gha.

Handle ond Tue, esch Not am Ma gse ond de Jörri hed grad Beides gmacht. So send die zwe halbwohre ond neualti Gölte onder sine gschickte Hände entstande. Die gstollne alte Gölte hed är de weder wohlweislech zrogg i Trocke gleid. Das darom wöu de Gschworini Chelemeier, eine vos Wandeler’s gse esch. Dä hätti, obwohl är ned sehr guet Läse ond Schribe hed chönne, dem Ex Altardiener Jöry chönne uf d’Schliche cho. De fascht einezwänzg jährigi Jöri hed somet chönne sis Risiko vom dem Betrog ond de Fälschig minimiere. Niemer vo de Erbe, ond au ned die vo de Gmeind bschtellte Gschworene hend bim Vorwise vo dene neualte Gseglete Gölte Verdacht gschöpft.

Z’Lozärn inne esch de Jöry de uf d’Suech noch emene Chäufer för siner falsche Papier gange. Zerscht hed är die Göute de Barfüesser abotte. Die hend en aber us momentanem Gäudmangou de Lehrer Jöry a de Grossrot ond Richter am Nüner-grecht, Joseph Wising witer verwese. Dem hed das Segou uf dene Urkonde, usgstöut vom Vogt vo Willisou schinbar de voll vo der Wahrhaftigkeit öberzüge chönne. Es esch zom Abschloss cho ond de Rechter Wising hed em Jöry im Restaurant Rabe z’Lozärn bari 240 Gulde uf d’Hand för die Papier uszahlt.

Chorz drufabe esch de dä Schwindou de dochno ufgfloge ond de Jöry Albrächt esch zor allgemeine Fahndig usgschrebbe worde. Gfonde hed mer en a sim Arbetsplatz z’Ufhuse obe. Onder heftigschtem, aber au tätlichem Werderstand hed de Willisouer Weibou, z’äme med emene Landschroter dä Jöry feschtgno, ond en korzom is Tormchefi uf Willisou abe verbrocht.

Viermol i Folg hed de Rotsrichter i dem Torm de Jöri Verno, ohni dass dä Börschtu au nor eis einzigs Vergehe hätti zuegäh. Wo de Mattei am Letschte gse esch, ond de Delinquent emmer no ned hed wölle Zügniss ablegge, esch mer de zom Marter öbergange. A beidne Arme henderzi Ufghänkt esch de Jöry worde, bess är de ändleche alli sini begangene Missetate, schliesslech doch no Gschtande hed.

Z’Mänznau inne ond au z’Rusmou hed me das Prozedere agschpannt verfolgt. De Familie vom Jöry aber au velne andere Lüt esch de klar worde, dass es allfälligis Urteil i dem Fall be Grecht, streng aber au grausam wördi si. So esch es de au cho ond de Jöry esch med sim eigete Todurteil konfrontiert worde.

D’Familie z’Mänznau ond au gwössi Lüt vo Rusmou, hend drufabe en Bittschrift a de Grossi Roth grechtet. De Roth, als letscht entscheidendi Instanz, söll in Abetracht vo de blühende Jogend vom Deliquänt, doch Gnad vor Rächt lo Gälte ond zomendescht em sis Läbe lo. I dere Bittschribe hend sech au no grad zwöi ledigi Wybsbilder agschlosse ond hend welle, wie noch «altem Rächt», de Todeskandidat gradome Hürote om en vor de Herechtig chönne z’bewahre. Das alti Rächt dorom, wöu zor damalige Zyt im Volk de Aberglaube vorgherscht hed, dass wenn es ledigs oder verwittwets Wybsbild sech bereit erkläri, de Todeskandidat ab Platz sofort z’Hürote, de dä de Verschont wördi wärde. S’pikanti a dem Atrag a de gnädige Roth vo Lozärn vo dene Froue esch derbi gse, dass die Einti Hürotskandidatin, grad äbe die vom sim Vater usgläseni ond vom Jöry no so verschmähti Brut vo Frühner esch gse. D’Absag a d’Familie, Frönde ond a die beide Bittstellerinne esch de au prombt vom Roth erloh worde. S’Urteil, esch a dem chum zwänzgjährige no so intelligänte Georg Albrächt, am füfte Dezember im Johr sebezäh hondert ond vierzäh am frühne Morge, no bevor es Hell worde esch Vollstreckt worde.
Buebe Chöubi im Adlersaal z’Willisou
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30.  Buebe Chöubi im Adlersaal z’Willisou

Die eigentlechi Chöubi findet im Henderländer Grafestädtli vo je här scho immer am dritte Sonntig im Oktober statt. Es heide Fäscht för jong ond alt. Jedes Willisouer Chend, meischtens met emene Chöubi-batze vom Götti usgstattet hed druf blanget. Die zwe Täg, de Chöubisonntig ond de nachfolgendi Märttag am Mäntig, hend Jon ond Alt, alle chum chönne erwarte.

Au Frühner, i dere no vorelektrische Zyt im frühne nünzähnti Jorhondert, send Attrakzione wie Ritterle, Chäszänne oder Sackgompe genauso so höch im Kurs gstande, wie s’Dräije vomene Hälihärz förs neuschti Gschpusi. Au s’Heibringe vomene Stapou «Seikali-Läbchueche» esch Gang ond Gäb gse. Die ganzi Familie hed sehnlechscht Deheime uf das Gebäck ond derzue es Kafi Complet gwartet.

Es vo Hand betrebnigs «Rösslispel» heds damols au scho gäh. Öpp das scho damals vo de z’Willisou beschtens bekannte Familie Wyss ufgschtellt worde esch, das esch ned Öberleferet.

Item, das Cheleweihfäscht hed werklech alli, öb Jong oder Alt, Bürger wie Handwärker oder Buur, magisch azoge. Nome ei Sorte vo Mönsch hed meischtens a dem Chöubi-Spektakel ned chönne oder ned dörfe teilnäh. D’Mägd ond Knächte vo de Buure, ond au die Agschtellte us de Städtli- aber aus us de Landhushaltige. «S’Gsindou», auso d’Lohnarbeiter hend müesse deheime d’Stellig halte ond s’Veh Versorge aber au zo de jöngschte Goofe luege. Chorzom si hend ned chönne a dene allgemeine Fäschtivitäte teilnäh. Die Manne ond Fraue, äbe «s’Gsindou» hed jedoch gwösst, dass im November am Donnschtig i de Woche vor Katharin d’Möglechkeit bestande hed, ned nome d’Stell z’Wächsle, sondern a dem Tag hed au en «Buebe Chöubi» chönne ond müesse stattfinde. Das aber nomme de, wenn drü «Chilbibuebe», de Platzmeischter ond siner beide Ghülfme, sech finde ond en entsprächende Wirtshusbsitzer med ene en Vertrag abschliesse tuet.

Worom gots de eigentlech annere söttige Buebe Chöubi? Die Buebechöubene hend in erschter Linie do derzue dient, dass au das gemeine «Gsindou», Möglechkeit gha hend, en hürotsfähigi Partneri oder Partner besser oder no nöcher chönne könnezlehre. D’Knächte ond d’Jungmägd uf em Land hend johri ond johrus fascht kei Möglechkeit gha enand z’Begegne. Einzig zo Katharin ond au a Lichtmäss im Horner, de traditionelle Kündigungstermine i de Landwirtschaft ond teilwis au im Gwärb, hend sech do derzue vorträfflech anerbotte. A dene Öbergangstage, vo eim Platz oder Stell zor Andere, hed sech das so ergäh. Vor allem zo Kathrin, wenn s’Wätter zwor mängisch nömme eso amächalig aber aber doch no akzeptabel gse esch, send söttigi Aläss doregführt worde. A Liechtmäss, im täufschte Winter med teilwis meterhöchem Schnee vor em Hus, hed sech so en Alass nome schwärlech lo dörreführe. En Alass brucht en Ort, Regle ond au en Organisation wo Verhebe tuet om e söttige wichtige Alass med Spys, Spel ond Tanz ribigslos chönne z’Verastalte. Zom einte esch do de Wirt als Hauptvertragspartner. Ned öppe en Pintewirt wo nome Wy ond Schnaps hed dörfe Usschänke. Nei, es hed en Wirt med Tavernerächt, das heisst eine wo hed dörfe Spys ond Trank serviere ond dezue Hochtzyte, genauso wie obendlichi Veranstaltige darf Usrichte, müesse si. S’Wichtigschte amene söttige Alass esch aber gse, dass die angehende «Brüttli» ond eri Chilter gnüegend Platz vorgfonde hend om s’Tanzbei die ganzi Nacht chönne dörrezschwinge.

De Adler z’Willisou, es Hus med Tradition zrog bes id Zyt vo de Freischarer ond vel Platz esch genau de richtigi Ort gse om en söttigi Buebe Chilbi chönne ab zhalte. Scho am Tag vo de normale Chilbi, am dritte Sonntig im Oktober hend die Drü Frönde ei Platzmeischter met sini Ghülfme, en Vertrag met em Wirt vom Adler för die Buebe Chöubi ufgsetzt. De Wirt stellt ei grossi Sach zor Bedingig, dass die Drü Chilbi-Buebe gmeinsam för alli dem Wirt enstandene Ufwänd söllid hafte. Sie send es wo letschtverantwortlich mindestens föfzäh bis zwänzg ledigi Tanzpärli müend Ufbiete. Sötti das ned der Fall sy, so findet die Chilbi gar ned erscht statt ond die entstandene Chöschte müend dör die Drü Begliche wärde. Auso es chli grosses Risiko esch es de scho gse för die angehende Platzmeischter i de Verantwortig z’Sto. Derzue chond no d’Gage för de Handörgeler ond eventuell au es paar Bläch- ond Strichmusiker, die si au no hend müesse irgendwie ufbringe. De Wirt sinnersits sorget derför, dass die entsprächendi Rümlichkeite för alli Teilnähmende iwandfrei zuegängig send, ond dass die Musikante gnueg Wy pond Spys gratis bechömmid. Au amene guete Menue för alli met Soppe, Haupttisch ond emene Nohgang, heds de ned dörfe fähle ond das werd pönktlech uf die Sebeni am Tanzobig allne för Teilnehmende serviert. Das söll Bode för die langi Tanz- ond Spelnacht gäh ond esch as Verpflichtig em Wirt sini Sach gse. Tranksame, das heisst de Wy ond die Schwarz,  send separat berechnet worde ond hend müesse vo de Teilnämhmer sofort bem Wirt begliche wärde. Alles anderi esch Sach vo de Drü Platzmeisster. Esch einisch die Chilbi «Verdingt», das heisst vertraglech greglet, so esches jeze as Ufbiete vo allne Chöubi-Meischti ond erne Begleiter de Chöubi-Buebe gange. Die send näturlich z’äntome verstreut uf em Land ond im Städtli i Brot ond Lohn gstande. Vetrag ond Pflichte send abgmacht ond au s’Datum vom Aloss esch bekannt. Jeze gots as «Usgäh vo de Chilbi-Chund” uf alli Höf ond alli Hushaltige met onverhürotete Mägd ond Chnächte i Land ond Stadt. Die Ufgabe hend im Johr achtzähhondert ond zwöi, grad, metzt i de helvetische Zyt, drü Platzmeischter-Frönde dörfe agoh. De Jungchnächt Kari vom Schlosshof, de Mälli vo de Schwyzermatt, de Seppe-Toni, ond ned z’etscht de Schnapshousi sin Ghöufme, de Hagou-Hans hend vierzäh Tag vor dere Tanznacht allne Hürotswillige ond unbescholte Ledige uf Hof ond Hus d’Chond to. De designierti «Oberplatzmeischter», i eusem Fall de Kari vom Schlosshof, hed sech im Sattou met ere «Angschtröhre», blauwysser Scherbe ond emene Tschoppe med güldige Chnöpf uf de Wäg vo Hof zo Hus gmacht. Am Ziel acho fod Är lutstarch med em Verchünde vo sinnere Botschaft:

En hochwichtigi Botschaft han Ech z’Verchünde

Allne die Zuelose ond s’Glaube wönd, tüent mer Abgsannti vo de

witverrühmte Gmeind, Willisou Land ond Stadt zu Wüsse chond,

dass Roth wie Bürger de Entschtloss bewilligt hed, abzhalte

wie vor Eh ond Jeh zor Stond, en Buebe Chöubi im Adler met em Grond:

«Will i Ledi wot Hochsig ha, hend Meitli höchscht Zyt z’finde e Ma;

Drom tüent mehr Willisouer Knächte ond Magd dä wichtigi Schritt

ond suechid by Sankt Kathri eri Förbitt.

Sode, es sei euch allne Chond, dass kommends

Kathrine-Donschtig-Märt zor gwohnte Stond am Nomitag,

bem Adler-Jang im Saal ond au i de Beiz

en extra loschtigi Chilbi führt us.

Zo dere sen alli Buebe ond Meitli die ledig ond no ganz Gsond,

Fröntlichscht Yglade dör min Mund.

Au d’Börger ond Lüt die wöttit teilnäh am «»Parteie-Tanz»

Send Eus am Obig i de Gaschtstobe ufs härzlechschte Wöukomme.

Schlosshof Kari, dä bont dekorierti Oberplatzmei-schter tuet sin Spruch met vel Härzbluet o no grössere Hoffnig uf velne Höf ond vor mängem Hus lutstarch chond. Me heisst en ond siner Begleiter, de Einti met Trompete ond de Anderi met ere Schälle uf de Ross hantierend uf de Höf Willkomm. Si wärdit öberall zom Vesper oder zue emene «Schwarze» dör Buureslüt iglade. Lang chönnt si de aber alle n**ed blibe, wöu d’Wäge send wyt ond Zyt drängt, om die mindeschtes gforderte zwänzg Tanzpärli chönne e Zuesag als Chöubi-Tanzpärli ablochse. Do ond Dete uf sellem Hof oder Hus, het me zwor scho lang gahnt Wer uf Welli chönnti Agsproche wärde. Jedoch veli vo dem Gsindou, die oft Allei uf wyt abglägne Ghöft Dienschtverpflichtet worde send, hend fei e chli Schüch to. Es hed vel Öberredigskonscht vo dene drü «Usrüefer» brucht om vor allem d’Chnächte derzue z’Bewege, en Obig lang met einere s’Tanzbei ond au mängisch e chli me sölle z’Schwinge. Hed eine vo dene chnuschtschüche Chnächte zwor veli Träum, aber no wenig oder gar gar kei Zugang zom wybleche Gschlächt gha, so send die Drü Frönde id Bräsche gompet o*nd hend vermettlet. «Ech hätti der es Gschpänli vom Chanzu hendeföre, hesch Interässi?. Es gfälligs Meitschi ond de bigott kei Hotsch oder gar e Trampou. Ech chönnt si jo froge öp si met der ad Buebe Chöubi wetti cho. Besch Iverstande, auso de machemers grad eso».

Si hend om jede Chilter kämpft ond jedem Würdige s’Verspräche abgno, dass är zo dere Buebe Chöubi de au wirklech met «Sinnere» Chöubi-Partneri Erschiene tuet. Hof om Hof hend die drei die ganzi Landschaft abklapperet bevor sie de au i de Hushält vo de Bürgerschaft im Städtli vorstellig worde send. Bem wybliche Gschlächt, auso de Mägde, esch s’Uffordere es bezzali ringer Gange. D’Chöubi Meitschene hend jedi Glägeheit wohrgno om de Ma förs Läbe doch no chönne Könnezlere. Jede no ledigi ond wördigi, Magd esch vo de Platzmeischter ufgsuecht worde om ere die einzigartigi Glägeheit schmackhaft z’mache. Alli Regischter hend si zoge ond hend au do ond dete zwösche de Zile lo Verlute, welli buschbere «Manne» uf dem Alass zor Verfüegig wärdit oder chöntit stoh. Nur uf eis hend die Frönde müesse wie en Häftlimacher druf achte, dass sie ned öppe e falschi «Jompfere», auso Eini wo es «Unehlichs» ugfgstellt hend, düent Ilade. Söttig Froue ond Mägd hends de jo ned dörfe zom Tanz aspräche. Söttig hend als Unwördig golte, egal ob si «Freiwillig» oder «Unfreiwillig» zo ehrer Muetterschaftsehr cho send.

Im Johr Achtzähhondert ond zwöi esch de Sankt Kathrintag grad uf ne Märtdonschtig troffe. Das hed dem ledige Tanzobe im Adler grad no meh Uftribe, aber au meh «Parteie-Kondschaft» brocht, was wederom de Drü Verastalter ongemein entgäge cho esch.  Veles esch no z’Bsorge ond z’Organisiere gse, om dem Alass au werklech Grächt z’wärde. Zom einte wärid de no gnüegend Herbscht-Mäie för alli Tanzpartner z’Bsorge z’gse. S’Chöubi Meitschi bechonnt sone Mäie vom Veraschtalter gstöut ond muess die vom Bueb am Huet oder de Chappe vor erem Chilbi-Partner guet Befestige. Sötti die Mäie während em lange Tanzobig hingäge z’Bode gheie, so hed das als ganz schlächt’s Omen golte. Zahle müesse hed de die Mäie de Tanz-Chilter, z’äme med em Choschtgäld förs Chöubi-Mohli. För es Pärli send em Chilter so öppe föif bes sächs Franke Chöschte entstande. Trinkgäud ned imbegriffe. De Wy hed de Wirt im Saal nome Fläsche wis verchauft, ond au dä hed müesse kauft wärde. Vel Gäud för die damaloigi Zyt, aber d’Ussicht uf dem Tanz eventuell siner «Zuekönftige» z’Begägne esch es allewil der Wärt gse, sech einisch im Johr id Chöschte z’Störze. Platzmeischter säuber hend e ganz Bsonderi Maie am Huet treit. Meischtens esch das e bsonders grosse ond guet schmöckende blühende Romariebond gse. Gschpusis (Chöubi-Meitschi) vo dene drü Frönde hend  i dem Fall do die ganzi Sach öberno. Es esch en Ehr för die usgwählte Chöubi-Meitschi gse, de Schlosshof Kari, de Schwyzermatter Seppetoni ond au em Störbrönner sin Ghülfme de Hagou-Hans ganz bsonders usepotzt ond bont Gschmöckt si. Die Drü hend i dene Tage aber no ganz anderi Ufgabe gha, die si hend müesse Agattige. En Täferchranz hed müsse häre, bsorgt ond derzue au no agfertigit wärde. S’Täfer, das heisst s’Wirthusschild vom Adler hed a dem Tag Zuewachs vomene gflochtne ond blau-wyss bonte Wydechranz becho, das als össers Zeiche wo die Buebe Chöubi au werklech stattfindet tuet. 

Pönktlech am Kathrin-Märt-Nomittag, chorz vor de Drüne, hend sech alli Chöubi-Meitschi ond Buebe am vereinbarte Ort hender em  Rothus vor em Tor bi de «Schaal» troffe. D’Meitschene hend afo erne Chöubi-Partner d’Maie a Tschoppe oder ad Kappe z’binde. Si säuber hend sech scho vo Hus us med ere Herbschtblueme gschmöckt. Die Einte hend das Blüemli dezent am Rever treit, die Andere die Forschere, hend sechs ned lo näh s’Blüemli es bezzali provokant im «Grüebli» vo erem Usschnit z’Präsentiere. Me esch sech so scho vo allem Afang a es bezzali nöcher cho, ond hed sech so es erschts Mol es bezzali chönne Gspörre. Onder fröhlichem Glächter ond hie ond do e Juzzer, hed me sech i Zwöierkolonne be de Schalgassmetzg igstöut ond esch onder de Begleitig vo de Musikante gäge Spitougass abegschpatziert. De links före gäge z’Sonne esch mer de bim Hotel Lion d’Or id Hauptgass ibogge. Kathrinemärt Bsuecher hend willig en Gass böudet ond hend hender vehohlener Hand fascht es bezzali nydisch zuenenand gmeint:

Los Eis…

Em Adler obe spellt höt d’Musig

Em Adler obe esch höt Tanz

A dere Buebechöubi esch e «Tontirozzete» im Gang.

S‘Empfangskommite, die usepotzte Platzherre met erne Meitschi, ond de Wirt met sim Personal, send parat gstande om die illuschtri Gsöuschaft chönne gebührend Empfo. Chum im Saal obe acho hend die Päärli Tanzflächi onder de Kläng vo de Musiker zor Gänzi i Beschlag gno. Voller Elan esch die «Schwoff-Nacht» gstartet ond dene vormals eher schüch wirkende Chnächtli ond Mägdli esches ondereinisch so ganz «Andersch» worde. Schüchi Blick send sech begägnet ond send do ond dete au es bezzali vertäuft worde. Meh hed sech i sim Gägeöber nomme welle vo de beschte Site zeige. Kei Tanz hends usglo, onder de wache Auge vom Tanz-Platzmeischter, dä wo derför sorget, dass alles Rächtens zue ond här go tuet. Am sächsi hend Musikante s’erscht mol ufghört spele ond send met de Andere zom Chöubi-Möhli a die deckte Tisch ghocket. E gueti Fleischsoppe aus erschte Gsang esch Ufteschet worde, gfolgt vo emene igleite Brote, bruner Sosse ond dezue e feine Häpperestock ond Bohne. Das hend sech die Päärli ned zwöimol lo säge ond hend Zuegschlage wie en Fuhrme  wo scho ganzi zwe Täg med sine Ross unterwägs esch gse. Es Götterli Wy oder zwöi hend au ned dörfe fähle, ond kei Chilter hed sech lo Lompe, em Chöubi-Meitschi, aber au sech sälber öppe z’Missgönne.

«S’Dessert get’s de spöter», seid de Oberplatzmeischter zo sine illuschtre Gäscht noch em Möhli. Är fordered Musiker uf witer zom Tanz ufzspele bes zor  Stond won är wördi de zom «Parteie-Tanz» Ufrüefe. Witer esch gange med em Nöchberle ond täuf id Auge luege, sodass de Einti oder au die Anderi erschti Azeiche vo gläsig verliebte Chöubi-Äugli becho hend. Es verschmitzts Lächle, ond do wie dete tuet me sech scho d’Händli hebe. Herrschaft, er wirkt dä cheibe Buebe-Chöubi-Tanz. Das hed Mänge möge dänke, wo är zom Xte mol «Sini» föreführt zom Ringoutanz. Zor no grössere Uflockerig vo dere Rondi verastalte die drü Platzherre jeze au no «harmlose» Speli wie «Partnerwächsou» oder es Möntschi gäh, aber de nomme uf d’Bagge, ond das während em laufende Tanz. Met’zst i dere zwöite Ufwärmrondi stot de blauwiss dekorierti Oberplatzmeischter med sim Angschröhre-Monster-Huet uf de Tanzflächi ond rüeft so Lut er nome chan: «Parteie Tanz»!

Mogsmüsali Stöu esch es ondereinisch worde im Saal. D’Musig hört sofort uf med Spelle, rumt z’äme ond disloziert abe id Gaschtstobe, äbe zo de sogenannte Parteie. Derwil get de Kari de Befähl, dass alli Meitschene sech Rächts vo em söllid poschtiere ond seid, mer gönnt jez abe id Gaschtstobe alli metenand. De Buebe get är de gueti Rot sech jo ned öppe z’Eschauffiere om das was jeze chöm, es müegi äb si. Dänket dra, d’Chöubi-Meitschne send zrog be Euch imene Stöndli oder au zwöi. Hockit häre ond bschtellit e Fläsche vom Bessere, sodass es Euch ned läng werd ond machid jo kei Seich. Du Seppe-Toni passisch mer Uf, dass keine Randaliert ond Hagou-Hans, du chonsch med mer ond kassiersch de Tanzbatze, wo esch verlangt. Chorz vor de Gaschtstobe mahnt är au no d’Meitschi: Dänkit dra, wersch vo eire Partei Ufgfordered de gang met Em zom Tanz. Das bringt eus allne de Batze wo eus jeze no fählt, förs gschpeseni Möhli ond das ganzi Drom ond Dra. Auso de, ned so Schüch Meitschene ond frösch dranah bim Tanzbeischwinge be dene «Honorable» us Stadt ond Land.

I de Gaschtstobe be de Agschbrochene esch mer voller Erwartig, wo die Chöubi Meitschi, eini «schöner als die Anderi», iträtte send. Die Einte hend Stellauge gmacht ond die clevere hend s’Portmonnai zückt ond noch em Hagou-Hans grüeft. «Wa choscht e Rondi met de Jompfere-Magd» hends gfrogt. «Mindeschtens föif Batze, es bezzali meh lid au no uf de Hand» meint Hagous-Hans. D’Musig spellt uf zor erschte Rondi med dene güebte, meischtens aber verhürotete Tänzer. Eine tanzt güebter als de Anderi med emene sone junge Meitschi i Arm. Hie ond do rötscht bim Schwofe, em Einte oder andere öppe e Hand det häre wo si ned hätti sölle si. D’Chöubi-Meitschi klärit jedoch meischtens souverän die ganzi Situtaion. Veli buechid grad drü Tänz med em gliche Meitschi henderenand.Zom guete Glöck, esch de Chöubi-Chilter ned omenand. Potztusig wörd är das alles Wösse, so wär de Fürio im Dach nor ei Garant. Zom Glöck got die Schosse nome grad zwöi Stonde lang. Gäge Mitternacht esch schloss met «Frömdgo» ond Meitschene kehrit Zfrede weder zrogg ufe de Adlersaal. De Kari verköndet lutstark, «s’Fäscht esch grettet ond Chöschte send deckt» ond zeigt allne wo s’wönt gse de prall gföuti Seckou voller Batze. Öber die genaui Summe do schwigt är sech us, denn das esch Sach vo de drü Platzherrefrönde.

S’Nohmol stoht no us ond de Wirt bittet zo Tisch. Es geht en doppleti Merinque med vel gschwongner Niedle ond es Schwarzes derzue. Noch dem Süesse Päusli gots de ändlech weder as Musiziere ond Tanze, das de dörre dor die ganzi Nacht. Eis muess mer dene Meitschi ond Buebe z’guet ha, si hend Usduur ond stönnt voll im Saft. Zwöi oder Drü Päärli hend sech gfonde, die verschwende chorzom hendernand as Bord vo de Wiggere, om dänk s’Erschtsmol e chli metenand goge  z’Schmuse. Öb de meh drus esch worde , das weiss me ned.  Chorz noch de Vierne brächid die Erschte uf, om bi Zyte weder chönne uf ofem Hof ond by de Arbed t’si. Die Andere send blobe bes Taged hed gli noch de Sebne a dem Frytig noch Kathrin. Erscht s’Johr druf hed me mängisch de vernomme wär seg Zämme cho ond wär au ned.

Wörterbuech för henderländisch "Ungüebti"
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31.  Wörterbuech för henderländisch "Ungüebti"

Hinderländisch

Erklärung

Abhöutig

Stotzig / Abhang

Abligge

Schlafen

Agschtöut

Streich

Ahäuiu

Brotanschnitt

Allizäme

Alle zusammen

Alpgeischt

Alpgeist

Ankebock

Butterbrot

Änziloch

Ort Napf

Änzilochmanne

Änzi Geister

Änziwiggere

Fluss Napfgebiet

Ares

Waldrand

Aupott

Immerzu

Bääye

Getostet- Brot

Balari

Betrunken

Balari

Betrunken

Bärgmänndli

Gut Geist

Baselidang

Zeitvertreib

Baselimang

Handkuss/Flattieren

Bätler

Dickes Weinfass

Bätteri

Klageweib

Bätzi

Schnaps

Bei Strecke

Beine hochlegen

Bisiwätter

Ostwindwetter

Blöijele

Blaue Flecken

Blooge

Necken

Bloose

Blasen

Blootere

Blasen Fuss

Bodeänzi

Ort Napf

Bodesorri

Kleinwuchs

Bondhogge

Bauklammer

Bosge

Anstellen

Böugere

Zahnfleisch

Böuggere

Pilgern

Böölima

Schreckgespenst

Boum

Baum

Brännte

Milchkanne

Brönnts

Gebranntes Wasser

Brösmou

Brotsamen

Bschöttloch

Jauchegrube

Buechwiggere

Fluss Napf

Butig

Werkstatt

Chachali

Kaffeetasse

Chacheler

Alleskönner

Chanuseri

Geizig

Chanzupfarrer

Ort Rohrmatt

Chanzusagebach

Fluss Rohrmatt

Charer

Fuhrmann

Charersaubi

Schmiermittel

Chelezyt

Turmuhr

Chetti

Kette

Chilter / z’Chilt go

Freier / Besuch seiner Dame

Chind (…ond chegou)

Kind (alle Zusammen)

Chlitüschler

Kleinkrämer

Chlotteri

Verschwender

Chloz

Stam / Geld

Chneuplätz

Fasnachtschüechli

Chnipperi

Geizig spitz

Chnöbou

Stecken/Stock

Chnorzi

Kompliziert

Chnupersager

Kleingeist.

Chodere

Spucken

Choderi

Speuzen

Chöngou

Kanninchen

Chönne

Können

Chöue

Schöpflöffel

Chresme

m. Chrisma salben

Chresmer

Bischof

Chrotthütte

Ort Napf

Chrotthütte

Ort Napf

Chrüsimüsi

Durcheinander

Chrüterfee

Kräuterfrau

Chrüterlisi

Kräuterfrau

Chrütermandli

Kräutermann Geist

Chüderle

Schmeicheln

Chute

Starkwind

Chuenägeli

Frostbeulen Jucken

Contrebandier

Schmuggler

Dänewäschwasser

Spühlwasser

Dängele

Sense Dängeln

Dänne

Drüben

Dänne Go

Rübergehen / Tod

Dräck am Stäcke

Unreines Gewissen

Es Schwarzes

Kaffee «Henderland»

Fädere (id … go)

Feder /Schlafen gehen

Fägnäscht

Zappel Phillip

Fazenetli

Nastuch

Figge

eischlaf-er

Figguretle

Rumspielen

Finöggali

Zierlich

Flohbrünzle

Kleinschiss

Fluehötte

Ort Napf

Föddali

Po Rumschwänzeln

Föif

Fünf Zeit

Föifbatze

Fünfzig Rappen

Fröscheloch

Ort a. Napf

Fuehrwärch

Pferdetransportwagen

Fürkauf

Aufkauf  Waren Dritter

Füürloch

Ofentor

Gagalari

Unbeholfener

Galöri

Unbeholfener Kerl

Gänggele

Unnütz Einkauf

Garbebändou

Seil zu Garben machen

Gäudseckou

Geldsack/Portmonnaie

Gäudsekou

Geldbörse

Geissgratfluh

Ort a. Napf

Gemeindstrokke (hist.)

Gemeindearchiv

Gfögou

Kleinkram

Gfögougschicht

Unwahre Geschichte

Gfööu

Gefälle

Gfozz

Unnützdes Zeugs

Ghuset

Wohnen

Ghuuset

Sparefuchs

Giftschisser

Miesmacher

Gimmermee

Unersättlich

Ginnöpou

Kleinkram

Gitzimischt

Kleinmist

Gloggere

Henne mit Kücken

Gmeinalp

Ort a. Napf

Gogger

Kuchuck

Gohn

Schöpfer für Jauche

Göi

Gehen

Goldige Trämmou

Goldbarren

Göppou

Altes Fahrzeug

Gösouchöbou

Abfalleimer

Gotterepotzer

Flaschenreiniger

Grächtigkeit

Ein Stück Land, Wald,

Grind

Kopf Maske

Grözzemandli

Jungtannen Geist

Grozzli

Tannsetzling

Gschmädderfräsig

Wählerisch

Gschmalbartlet

Ohne Geld

Gschprängt

Eile

Gschtellasch

Unordnung

Gsöchti

Krankheit

Gült(en)

Schuldbriefe

Guschi

Bett

Guutscheli (Coucher)

Wiege/Schlafen

Gwaggele

Schwanken

Gyznäpper

Schmalhans

Hääl

Eisig

Häftlimacher

Hundertprozentiger

Hagschlöpfer

Zaunkönig

Häli

Heilen/Süssigkeit

Hampeissi

Ameisen

Hängscht

Ort a. Napf Pferd

Hänkuplüsch

Badetuch

Häppoere

Kartoffel

Hausbändu

Kravatte

Häusig

Strick

Heidewybli

Waldfrau

Heiter

Hell

Heckou

Kälteriss im Finger

Heggou

Sackmesser

Heuwänder

Heu Wend Maschine

Höbschali

Vorsichtig

Höbschlig (gi)

Achtsam / hübsche Frau

Hochänzi

Ort a. Napf

Hocke

Abasitzen

Höische

Verlangen

Höll

Hof a. Napf Hölle

Honri

Hochdorf

Hooraff

Tornister

Hotsch

Ungepflegt Frau

Höute

Neigen

Hübali

Ort a. Napf

Hudigäggeler

Volsmusik

Huschali

Unbedeutend Frau

Hüsligölle

Jauche Hausabbort

Hüsu

Hüswil

Hut ond Hoor

Alles Zusammen

Huuse

Sparen

Item…

So sei es, wie es ist…

Jüstämänt

So ist es

Kaffisebbli

Kaffeesieb

Kamtrom

Sekretär

Karsompu

Unordnung

Kudemänt

Kungeben

Laferi

Schwätzer

Landjäger

Polizischt

Larifari

Unsteht Mensch

Lätsch

Missmutig

Lätsch

Trauriges Gesicht

Lesme

Stricken

Leutsch

Unnützes Fortgehen

Liberemänt

Befreiend

Lismer

Pullover

Mälli

Melker

Mänzbärg

Menzberg

Mänznou

Menznau

Maschgere

Fasn. Maske

Meitschi

Mädchen

Määs

Luzerner Chilbi

Mer Göi

Wir Gehen

Mer hei

Wir Haben

Mertou

Wurm

Mertou

Regenwurm

Merzefläcke

Sommersprossen

Met de Hühner niedergo

Früh Schlafen gehen

Metou

Wurm

Miesch

Moos

Moore

Muttersau

Möschteler

Trinker

Möuch

Milch

Möuchschlonge

Milchhaut

Muetterseeleelei (moi toute seul)

Alleine sein

Mugxsmüsali

Stille

Munifisou

Peitsche

Munifisou

Peitsche vom Bullenschwanz

Napfchrüter

Napf Kräuter

Niedercho

Geburt

Niedergo

Tod

Niffele

Iful/Bischofshut

Nocheibe

Nachrennen

Noderi/e

Unsteht Mensch

Noile/Schluune

Schlaftrunken

Nöisle

Schnausen

Nörgeler

Stenkerer

Nütali

Unscheinbar

Öber de Jordan…

Sterben

Oflätig

Unartig

Opfersei

Ort a. Napf

Paraplüü

Regenschirm

Pfluttere

Unförmig Frau

Plange

Sehnsüchtig Warten

Ploderi

Nonsens Sprechen

Plöffer

Aufschneider

Prants (hist.)

Gebranntes Wasser

Puntenöri (Poit d’honneure)

An der Ehre packen

Quellerettli (A quelle heure)

Wieviel Uhr haben wir

Räbise

Kratzbürstig

Radiboz

Aufessen

Ritterloch

Ort a. Napf

Rossweid

Ort am Napf

Rüdis Stübis

Alles Weg

Ruech

Unsanft

Rüüüdig

Toll

Säddle

Beischlafen

Schädou

Schädel

Scharre

Werben Graben

Scheesä

Einspänner Unbeholfene

Scherpe

Schal

Schissderdri

Unwichtig

Schlöflüüs

Müde sein

Schlottere

Frieren Zittern

Schlotterete Götti/Gotte

Taufe Pate/Patin

Schlune

Dösen

Schmörzeler

Geizig

Schmuser

Schmeichler

Schnäg

Transportmittel/5Franken

Schnapsvogt

Alkoholbehörde

Schnättere

Unnütz Reden

Schnauser

Probieren

Schneeie

Schneien

Schnitz

Fruchtspalte

Schnorregiege

Mundharminika

Schnösu

Süsser Mann

Schömou

Schimmel

Schträggele

Hexe

Schüblete (…bou)

Grosser Teil von..

Schwere

Phal

Schwetti

Viel von…

Schwömm

Pilze Schwämme

Schwömme

Schwimmen

Schwöue

Schwellen / Sieden

Sebble

Sieben

Sebe Siech

Toller Hecht

Seckle  / Abseckle

Rennen / Wegrennen

Sekou

Unehrlich/Schlitzohr

Serte

Milchschotte

Sidian

Toller Hecht

Söi

Schweine

Sörmou

Stenkerer

St. Joder

Ort a. Napf

Stächelegg

Ort a. Napf

Störmetzger

Kundenmetzger

Störmi (…cheib

Ungeduldig (…er)

Stormpfonzle

Stormlaterne

Sträggale

Hexe

Strouh

Stroh

Tammerselle

Dagmersellen

Toggali

Unbeholfene Frau

Tonntirozzete

Frivoler Tanzabend

Tonti

Unbeholfene Puppe

Törbele

Torfstechen

Trachsouegg

Ort a. Napf

Trübou

Trauben

Trucke

Grosse Schachtel

Tschättere

Schnatterlisel

Tschaupi

Unbeholfen Gehen

Tschoppe/Jüppe

Jacke

Tschoppele

Ein Haufen

Tschugger

Polizist

Tuherre

Obrikeit Beamter Vogt

Tuttiquanti

Alles wollen

Tüüssele

Schleichen

Ufs Ohr go Legge

Schlafen gehen

Vagant

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Verschnäpft

Verraten

Verseckle

Hintergehen

Versolle

Täuschen/Zuschlagen

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Verlegt

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Wäije

Fruchtkuchen

Wällebock

Seilzug

Wändrohr

Strahlroh

Wätterline

Blitze

Weidali

Schnell / Rasch

Weidle

Schnell machen…

Wetsch

Willst du…

Wiggerehötte

Ort a. Napf

Wilisou (..aw/ow)

Willisou historisch I-III

Willisou

Willisou heute

Wilmanne

Geister

Windeschiit

Mast zum Heu binden

Woog

Waage

Wörzlibörschte

Fegbürste

Wöue

Ich wollte…

Wööli (Ei)

Wohls

Z’Weder

Gegen den Strich

Zäni

Zehn / Zehnrappen

Zäou

Zell LU

Zäoue

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Zöuwe

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